Bochum. Für Gerrit Holtmann vom VfL Bochum ging ein Traum in Erfüllung. Endlich absolvierte er sein erstes Länderspiel für das Geburtsland seiner Mutter.

In der dritten Runde der Asienmeisterschafts-Qualifikation traf am Samstagmorgen (deutsche Zeit) die Mongolei auf die Philippinen. Mit dabei auf Seiten der Gäste: VfL Bochums Flügelflitzer Gerrit Holtmann. Nach intensiven 93 Minuten avancierte der pfeilschnelle Außenspieler zum umjubelten Matchwinner und erzielte in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer. Dadurch feierte das Heimatland seiner Mutter den ersten Sieg im zweiten Qualifikations-Spiel. Für Holtmann war es sogar sein Länderspieldebüt. Besser hätte es für den 27-Jährigen nicht laufen können – es war ein Traumeinstand.

Sein erster Auftritt im Trikot der Philippinen unter Trainer Tom Dooley scheiterte zuvor mehrmals: Wegen Corona, wegen einer Verletzung oder weil die erforderlichen Papiere nicht vorlagen. Und nun das Debüt mit Torerfolg. "Es war ein unglaubliches Gefühl, für diese Nation das Tor zu schießen. Wenn man in der 93. Minute das Siegtor macht und die Emotionen sieht, dann ist es einfach unfassbar", sagte Gerrit Holtmann im Gespräch mit Reviersport. "Das Handy steht nicht still. Dieser Sieg war extrem wichtig. Wir haben jetzt noch ein Endspiel und können dort direkt weiterkommen. Es hat einfach Spaß gemacht. Wir hätten das Spiel schon vorher entscheiden können. Leider haben wir einen Elfmeter verschossen, aber das kann jedem passieren."

Nach dem Spiel gab es Nutella-Brote

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Nun steht für den Bochumer und sein Team erst einmal Regeneration auf dem Programm, bevor es am Dienstag in Palästina weitergeht. "Wir haben einen freien Tag bekommen und können uns etwas von der Mongolei und der Kultur anschauen. Hier läuft einiges anders. Nach dem Spiel bekommt man hier Nutella mit Brot (lacht). Morgen werden wir eine Reitstunde mit monoglischen Anzügen nehmen. Das macht wahnsinnig Spaß, so eine Kultur kennen zu lernen. Danach werden wir gegen Palästina nochmal alles rausholen."

Die Tage nach den Nationalmannschaftseinsätzen werden ebenfalls vollgepackt sein: Denn es steht ja noch Holtmanns Hochzeitsreise nach Paris an. Am Pfingsmontag hatte Holtmann geheiratet. "Ich bin am 15. Juni wieder da. Am 17. Juni geht es nach Paris." Zum Trainingsstart am 20. Juni wird Holtmann noch nicht wieder in Bochum sein. Wenn er denn überhaupt weiter für Bochum spielt.

Nach Ende der Saison hatte es Spekulationen über einen möglichen Wechsel gegeben. Nach Informationen dieser Redaktion gibt es eine Ausstiegsklausel, über die Höhe der festgelegten Ablösesumme ist nichts bekannt. Holtmann wollte Anfang Mai auf Nachfrage Vertragsdetails nicht kommentieren, sagte aber: „Mein Vertrag geht nur noch ein Jahr. Das bedeutet in der Regel: entweder verlängern oder verkaufen. Die Gespräche werden nach der Saison geführt. Ich möchte zeitnah wissen, wie es weitergeht und möglichst nicht mit einem auslaufenden Vertrag in die nächste Saison gehen.“ (mit Gold)