Bochum. VfL Bochums Sportchef Sebastian Schindzielorz lässt den Vertrag zum Jahresende auslaufen. Die Saison sollte er nicht mehr planen. Ein Kommentar.

Fußball kann so herzerwärmend sein. Die Story, die der VfL Bochum schrieb, war einfach zu schön: Diese hochverdiente Rückkehr in die Bundesliga nach einem entbehrungsreichen und sorgenvollen Jahrzehnt in der Zweiten Liga, dann dieses erfrischende Auftreten als Aufsteiger, dieser spürbare Zusammenhalt, dieses Vereinte im Verein: Mannschaft, Fans, Trainer, Klubführung – beim VfL passte in den vergangenen beiden Spielzeiten einfach alles.

Beim VfL Wolfsburg gibt es für Schindzielorz mehr zu verdienen als beim VfL Bochum

Fußball kann so kühl sein. Der Erfolg des VfL Bochum ist natürlich auch anderen Klubs nicht verborgen geblieben, da wurden wie erwartet Begehrlichkeiten geweckt. Und nun bricht, das war zu befürchten, die erste Säule des Erfolgsmodells weg: Sebastian Schindzielorz hat gekündigt, den Sport-Geschäftsführer zieht es zum VfL Wolfsburg, wo es sicher mehr zu verdienen und vielleicht auch mehr zu gewinnen gibt. So funktioniert nun mal das Profigeschäft.

Für den VfL Bochum kann das nur bedeuten, dass er zügig handeln sollte. Der Vertrag von Sebastian Schindzielorz läuft erst Ende des Jahres aus, so wie auch der von Jörg Schmadtke in Wolfsburg. Aber welchen Sinn sollte es ergeben, die beiden noch die Saison für ihre derzeitigen Vereine planen zu lassen? Zumindest die Bochumer sollten jetzt vorpreschen und eine sofortige Trennung anstreben. Dann müsste ein Nachfolger nicht mit dem leben, was ihm hinterlassen wurde.

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Für den VfL Bochum geht es nun darum, dass Ilja Kaenzig und Thomas Reis bleiben

Und es ist ja auch nicht so, als sei keiner da, der die unbestritten gute Arbeit von Schindzielorz weiterführen könnte: Der verdiente ehemalige VfL-Profi Patrick Fabian hat ihm ja bereits zwei Jahre lang assistiert, eine Beförderung könnte eine flotte Lösung des Problems bedeuten.

Der VfL Bochum muss es nun unbedingt schaffen, dass ihm Ilja Kaenzig, der Sprecher der Geschäftsführung, und Trainer Thomas Reis erhalten bleiben. Dann dürfte sich der Verlust des Sportchefs verschmerzen lassen. Schade bleibt es trotzdem, dass er geht.