Berlin. Der VfL Bochum schließt die Bundesliga-Saison mit einer 2:3-Niederlage bei Union Berlin ab. Die Verantwortlichen können dennoch zufrieden sein.
Die Spieler des VfL Bochum konnten sich die Ergebnisse der anderen Bundesligisten entspannt ansehen. Das 2:3 zum Abschluss der Saison bei Union Berlin war ärgerlich, aufgrund der dünnen Besetzung des Kaders aber fast zu erwarten. Zwölf Spieler fehlten dem VfL in Berlin. Platz 13 ist es in der Schlusstabelle geworden. Der Aufsteiger spielte eine Saison, die viele überraschte und die mit dem vorzeitigen Klassenerhalt bereits mit dem Sieg bei Borussia Dortmund seinen Höhepunkt fand.
VfL Bochum: Thomas Reis gratuliert Union Berlin
Thomas Reis, der Trainer des VfL, hat zuletzt mehrfach Bierduschen abbekommen. Er wusste, was passieren würde, als während der Pressekonferenz die Tür aufging und zahlreiche Union-Spieler hinein -und auf Union-Trainer Urs Fischer losstürmten. Reis ging einfach zur Seite, als sie Fischer mit Bier und anderen Getränken übergossen und sich dann auf den Weg, um mit den Fans zu feiern.
Das Stadion an der Alten Försterei hat einen Balkon, auf dem zeigten sich die Union-Spieler, um mit den Fans, die auf dem Parkplatz vor dem Stadion warteten, zu feiern.
Reis hatte zuvor Fischer noch einmal verbal gratuliert. „Union ist ein toller Verein. Es war spannend zu sehen, welche Platzierung sie schließlich erreichen würden. Sie haben etwas Überragendes erreicht.“
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Mit dem Spiel seines Teams war er erst im zweiten Abschnitt zufrieden. „Man hat ja gesehen, dass wir personelle Probleme hatten. Daher mussten wir die Grundordnung umstellen. Es hat ein bisschen gedauert, bis die Mannschaft sich reingefunden hat. Die Gegentore haben wir dennoch zu einfach bekommen.“
Die Mannschaft habe im zweiten Abschnitt aber gut reagiert. „Das 2:2 war verdient, das 2:3 dann ärgerlich. Alles im Allem war es dennoch ein guter Auftritt.“
Die 16. Niederlage im 34 Saisonspielt, wollte Spielführer Anthony Losilla dann auch nicht zu negativ sehen. Union habe es gut gemacht in der ersten Hälfte, sagte er. „Sie haben die wenigen Räume genutzt, die wir ihnen gegeben haben. Wir hatten im ersten Abschnitt keine Idee im Spiel nach vorne. Wir haben zu statisch gespielt. Die zweite Hälfte war dann ordentlich.“
Am Ende habe Union vier Stürmer gebracht, habe das dritte Tor damit erzwungen. „Trotzdem Kompliment an unser Team“, sagte Losilla. „Das Gesicht, das wir im zweiten Abschnitt gezeigt haben, war gut. Unsere Mentalität, die wir die gesamte Saison gezeigt haben, war gut. Das müssen wir beibehalten in der nächsten Saison, das hat uns viele Punkte gebracht. Keiner hat uns da gesehen, wo wir jetzt stehen. Darauf können wir stolz sein.“
Dass der VfL Bochum einen ähnlichen Weg wie Union Berlin schaffe, sei schwierig. „Union hat es verdient, sie arbeiten richtig gut“, sagte Losilla. „Aber sie haben eben auch ein größeres Budget als wir. Wir müssen mit unser Arbeit weitermachen und bleiben auch in der nächsten Saison beim Ziel Klassenerhalt.“
Das sah und auch Simon Zoller so. „Aufgrund der Saison können wir trotz des Spiels und des Ergebnisses gegen Union zufrieden sein. Unsere zweite Hälfte war heute auch okay. Wir können stolz drauf sein, was wir in dieser Saison gezeigt haben.“
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Mit seinem Comeback-Tor habe er seine Verletzung endgültig abgehakt. „Für mich persönlich war es dadurch ein guter Abschluss. Ich habe in dieser Saison einige Highlights verpasst. Jetzt gehen wir in den verdienten Urlaub.“
Union könne für den VfL insofern ein Beispiel sein, „dass wir weiter ruhig bleiben, auch, wenn es mal nicht so läuft, und dass wir unseren Weg unbeirrt weitergehen. Das haben wir in dieser Saison gemacht. Wir haben viel Arbeit reingesteckt in den vergangenen drei Jahren“.
Die würdigte erneut Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL: „Es war noch einmal ein sehr intensiver Abschluss einer sehr aufregenden und erfolgreichen Saison. Heute ohne Punkte bei einem Gegner, bei dem es traditionell sehr schwierig ist zu gewinnen.“
VfL Bochum: Fazit von Schindzielorz
Die Mannschaft, die weder in der Zusammenstellung noch in der Grundordnung bisher in dieser Saison so zusammengespielt habe, habe ein bisschen gebaucht, um sich zu finden. „Wir haben uns dann in der zweiten Hälfte deutlich gesteigert, waren aggressiver, hatten viele Balleroberungen, sind verdient zum Ausgleich gekommen. Union hat dann gezeigt, was sie können. Schade, dass wir heute verloren haben.“
Und dann ordnete auch Schindzielorz die Saison noch einmal ein. „Noch einmal ein großes Danke schön an alle Beteiligten, die Spieler, das Trainerteam, die Mitarbeiter, die Fans, die Vereinsmitglieder, alle, die den VfL Bochum unterstützt haben“, sagte er. „Ich glaube, wir können auf eine hervorragende Saison zurückblicken. Auf eine Saison, auf die wir stolz sein können, auf Großes, das wir gemeinsam geleistet haben. Und das können wir sicherlich in den nächsten Tagen auch noch einmal genießen.“