Bochum. Der VfL Bochum strebt eine baldige Vertragsverlängerung mit Thomas Reis an. Schindzielorz’ Zukunft ist offen. Das sagt Vereinschef Villis.

Beim VfL Bochum stehen in den kommenden Wochen nicht nur für den künftigen Kader wichtige Entscheidungen an. Sondern auch auf der Führungsebene. Seit Jahresbeginn laufen die Gespräche mit den Geschäftsführern Ilja Kaenzig und Sebastian Schindzielorz. Beim Sprecher der Geschäftsführung, dem für die Finanzen zuständigen Schweizer Kaenzig, stehen weiterhin alle Signale auf Grün. Sein Vertrag läuft nach Informationen dieser Redaktion noch ein Jahr und soll langfristig verlängert werden.

Komplizierter gestalten sich offenbar die Verhandlungen mit Schindzielorz. Hans-Peter Villis, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, kann noch keinen neuen Stand verkünden. „Klar ist, dass wir mit beiden Geschäftsführern verlängern wollen“, sagt der Chef des für die Bestellung der Geschäftsführer zuständigen Präsidiums im Gespräch mit dieser Redaktion. Schindzielorz‘ Kontrakt läuft nach WAZ-Informationen nur noch bis Ende Dezember dieses Jahres.

Sport-Geschäftsführer Schindzielorz arbeitet am Kader - Vertrag endet im Dezember

Villis sagt: „Beide Geschäftsführer haben noch über den Sommer hinaus Verträge, insofern gibt es keinen Zeitdruck. Derzeit laufen viele Gespräche mit Spielern und ihren Beratern, da ist richtig Druck auf dem Kessel. Priorität hat nun, diese Saison gut zu Ende zu spielen und die neue Spielzeit bestmöglich zu planen. Sebastian Schindzielorz arbeitet wie in den Jahren zuvor auch mit Hochdruck am Kader für die kommende Saison.“

VfL-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis (Mi.) und Geschäftsführer lja Kaenzig (r.) beim Spiel in Dortmund. Kaenzig wird noch mehrere Jahre für Bochum arbeiten.
VfL-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis (Mi.) und Geschäftsführer lja Kaenzig (r.) beim Spiel in Dortmund. Kaenzig wird noch mehrere Jahre für Bochum arbeiten. © Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Gemeinsam natürlich auch mit Trainer Thomas Reis. Der Vertrag des Erfolgstrainers geht noch bis zum Sommer 2023. Für Kader und Trainerteam sind die Geschäftsführer zuständig. Das Präsidium ist beim VfL Bochum aber bei allen wirtschaftlich wichtigen Entscheidungen eingebunden und kann die Pläne der Geschäftsführer mittragen oder ablehnen.

Das sagt Vereinschef Villis zur Vertragsverhandlungen mit Reis

Trainer Reis selbst will nach Informationen dieser Redaktion anders als bei seiner letzten Vertragsverlängerung im Februar 2020 frühzeitig Klarheit haben, wie der Verein mit ihm über die nächste Saison hinaus plant. Sprich: Der 48-Jährige will möglichst schnell seinen Vertrag verlängern. Noch gab es keine konkreten Verhandlungen, die sollen aber bald aufgenommen werden.

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Villis sagt: „Das Präsidium ist von der Arbeit von Thomas Reis und seinem Charakter zu 100 Prozent überzeugt. Natürlich wollen wir ihn längerfristig halten. Die Gespräche dazu führt unsere Geschäftsführung, die sich sicherlich mit Thomas Reis in diesem Sommer dafür zusammensetzen wird.“

Kaenzig und Schindzielorz sind seit Februar 2018 Geschäftsführer des VfL, Reis ist seit September 2019 Trainer. Gemeinsam führten sie den Klub zum Aufstieg und zum Klassenerhalt in der Bundesliga. Auch sie weckten damit natürlich Begehrlichkeiten.

VfL-Chef Villis schwärmt über die Saison: Viel für das Image getan

Vor allem in dieser famosen Bundesliga-Saison, von der Villis vor dem letzten Saisonspiel am Samstag bei Union Berlin schwärmt: „Wir sind alle sehr stolz, nicht nur über die Leistung und den Tabellenplatz. Wir haben bundesweit immer wieder ein positives Feedback bekommen und damit viel für unser Image getan.“

Mit Ausnahme der Niederlage in München und des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach, das nach einem Becherwurf abgebrochen wurde, „war das eine tolle Saison des VfL Bochum“. Eine, die schwer zu toppen sein dürfte, denn in der kommenden Saison könnte der VfL mit dem mit Abstand kleinsten Etat an den Start gehen, wenn nicht doch noch der SV Darmstadt aufsteigen sollte.

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Villis: Mit Teamgeist erneut zum Klassenerhalt

Villis, der sich nach zehn Jahren als VfL-Chef wie berichtet den Mitgliedern im Oktober erneut zur Wahl stellen will, ist dennoch zuversichtlich: „Die nächste Saison wird schwer. Aber wenn wir dieses Gemeinschaftsgefühl, diesen Teamgeist aufrechterhalten, wenn alle im Verein und im Umfeld weiterhin so konstruktiv und in Ruhe zusammenarbeiten und zusammenhalten, dann bin ich sehr optimistisch, dass wir erneut den Klassenerhalt schaffen werden.“