Bochum. Im letzten Heimspiel der Saison spielt der VfL Bochum Freitag gegen Bielefeld. Trainer Reis wird einen verdienten Akteur in jedem Fall bringen.

Der Klassenerhalt ist geschafft. Beim VfL Bochum war das kollektive Aufatmen am Samstag deutlich zu hören und zu sehen. Mit dem begeisternden 4:3-Sieg bei Borussia Dortmund erreichte der Aufsteiger vorzeitig sein Ziel. Nun steht am Freitag gegen Armina Bielefeld das letzte Heimspiel an und VfL-Trainer Thomas Reis kann es mit ruhigem Gewissen dazu nutzen, einem verdienten Spieler eine Einsatzgarantie zu geben. Es wird für den Spieler wohl das letzte Heimspiel im VfL-Trikot sein.

Die Fans des VfL Bochum feierten nach dem 4:3 in Dortmund zunächst den Sieg im Derby und den Klassenerhalt. Die VfL-Spieler feierten mit ihnen in der Kurve. Viele saßen auf dem Zaun. Auch Robert Tesche war dabei. Und so war es dann irgendwann nicht mehr so weit vom Jubel über das gerade Erreichte, zum Fan-Gesang für einen Spieler, der in der vergangen beiden Jahren viel zum Erfolg des VfL beigetragen hatte: „Ohne Tesche, wär’n wir gar nicht hier.“

Der Mittelfeldspieler war der Spieler der vergangenen Saison, der Aufstiegssaison, der Saison, in der dem VfL Bochum die Rückkehr in die Bundesliga gelang. Tesche zeigte im Zusammenspiel mit Kapitän Anthony Losilla im Mittelfeld viele gute Leistungen. Dazu war er extrem torgefährlich. Er widerlegte damit die Skeptiker, die vor der Zweitliga-Saison gesagt hatten, dass das Bochumer Mittelfeld mit Losilla und Tesche zu langsam und nicht torgefährlich genug sei.

Tesche trifft gegen Hannover spät zum Sieg

Acht Tore erzielte der Mann, der 1987 in Wismar geboren wurde, seit 2018 im Verein ist, bislang auf 120 Einsätze für den VfL kommt und der im Zweifel lieber Taten und Tore sprechen lässt, als selber etwas zu sagen. Unter den acht Toren waren auch die zwei, die er am 29. Spieltag gegen Hannover 96 schoss.

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Da führte Bochum, nach dem ersten Tesche-Tor mit 1:0. Später stand es nach Toren von Gerrit Holtmann und Simon Zoller 3:1 für Bochum. Hannover glich in der 90. Minute aus – und dann kam wieder Tesche. Er machte erst das 4:3 und dann seinen Flik-Flak-Jubel vor der leeren Tribüne. Bochum baute seine Führung in der Tabelle mit diesem Sieg entscheidend aus.

Reis hatte auch in dieser Saison den Gedanken, dass Tesche eine wichtige Rolle spielen kann. Zum Start beim VfL Wolfsburg stand Tesche in der Startformation. Nach vier Minuten spielte er Hand auf der Torlinie, sah dafür die Rote Karte, es gab Elfmeter. Den hielt Manuel Riemann zwar, aber Bochum verlor mit 0:1 und Tesche seinen möglichen Stammplatz.

22 Mal im Kader, neun Einsätze

In drei weiteren Spielen stand er dann noch in der Startelf, fünf mal wurde er eingewechselt. Bei 13 Spielen war er im Kader, wurde nicht eingewechselt. So wie jetzt gegen Dortmund. Immerhin konnte er sich von den Fans feiern lassen. Das wird wohl auch gegen Bielefeld am Freitag der Fall sein.

Reis hat zwar bereits unmissverständlich formuliert, dass gegen Bielefeld nicht abgeschenkt werde. „Wir haben nichts abzuschenken“, sagte er. Dazu komme, dass sich jeder Spieler einen Einsatz oder eine Nominierung für den Spieltagskader verdienen müsse.

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Bei Robert Tesche aber, da mache er sich viele Gedanken. „Er hat eine schwierige Saison hinter sich. Er war in der vergangenen Saison Spieler der Saison, in dieser Saison ist er dann auf nicht so viele Einsätze gekommen. So ein Spieler, der sich immer tadellos verhalten hat, hat es verdient, im letzten Heimspiel der Saison zu spielen. Ob es von Beginn sein wird, oder ob ich ihn in der 90. Minute einwechsele, werden wir sehen. Aber er wird in jedem Fall spielen.“

Es wird wohl Tesches letztes Heimspiel für den VfL sein, das Spiel gegen Bielefeld dürfte sein Abschiedsspiel vom Ruhrstadion, von den VfL-Fans werden. Sein Vertrag läuft aus, er ist 34. Mindestens einmal aber werden die Fans noch singen: „Ohne Tesche, wär’n wir gar nicht hier.“