Bochum. Das 0:2 gegen Augsburg ärgerte Thomas Reis weiter. Der Trainer des VfL Bochum versucht die richtigen Schlüsse zu ziehen. Auch für nächste Saison.

Am Tag nach dem 0:2 gegen den FC Augsburg hatten die Profis des VfL Bochum frei. Trainer Thomas Reis führte damit seine Linie fort, die er die gesamte Saison bereits hat. Der Tag nach einem Spiel ist frei. Er behielt das bei, auch wenn das Spiel nicht nach den Wünschen des Aufsteigers gelaufen war. Von Aktionismus aber hält Reis nichts. Er versucht die richtigen Schlüsse aus der Niederlage zu ziehen. Auch in Hinblick auf die nächste Saison.

Den Bochumern fehlt nicht mehr viel bis zum Klassenerhalt. Ein eigener Sieg aus den drei Spielen gegen Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und Union Berlin reicht. Den Klassenerhalt sicher haben sie auch, wenn der VfB Stuttgart eins seiner drei noch ausstehenden Spiele nicht gewinnt.

Reis hat aber keine Lust auf andere Plätze zu schauen, schauen zu müssen. „Es nervt mich“, sagte er, „dass wir uns in Sicherheit wiegen. Ich will Punkte holen. Das muss in die Köpfe rein. Ich will es aus eigener Kraft schaffen. Noch einmal: Der Klassenerhalt steht über allem. Aber es ist mein Anspruch und es muss auch unser Anspruch sein, es aus eigener Kraft zu schaffen.“

Reis will das Training ändern

Dafür müssen die Bochumer aber wieder bessere Leistungen bringen als zuletzt, beziehungsweise sie müssen weniger Fehler machen. Gegen Freiburg waren die Bochumer chancenlos. Gegen Augsburg sorgten sie selbst mit Fehlern für die neuerliche Niederlage.

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Reis hatte das Spiel wegen seiner Rot-Sperre nach dem Freiburg-Spiel von der Tribüne aus verfolgen müssen. Der Abstand half ihm nicht dabei, die Gründe für den Niederlage besser sehen zu können. „Ich versuche weiterhin zu ergründen, woran es gelegen hat“, sagte er. „Möglicherweise haben wir uns zu viel Druck gemacht. Die Euphorie war vielleicht zu groß. Alle haben nur noch gesagt, dass wir Augsburg schlagen müssen, dann ist das Thema Klassenerhalt durch. Man darf in solchen Situationen aber nicht verkrampfen.“

Er sei auch frustriert, weil er dem Team am Sonntag nicht an der Seitenlinie habe helfen können. „Auch wenn ich nicht weiß, ob es etwas geändert hätte, wenn ich an der Linie gewesen wäre.“

Der VfL Bochum macht weiter die gleichen Fehler

Ändern aber will er etwas. Jetzt, in dieser Saison noch, und natürlich dann in der nächsten Saison und in der Vorbereitung darauf. „Ich nehme aus dieser Situation und aus diesen Spielen mit, dass wir noch bewusster trainieren, wie wir in bestimmten Situationen klarer spielen müssen. Wir müssen die Fehler minimieren.“

Sein Team würde immer wieder die gleichen Fehler machen. Fehler, die in der Bundesliga in der Regel konsequenter bestraft werden, als in der 2. Bundesliga. Die Qualität der Gegner ist halt eine andere. „Wir haben schon oft gesagt“, sagte Reis, „dass wir die Bälle nicht springen lassen, dass wir sie energisch klären. Auch Maxim Leitsch muss das lernen. Und beim Elfmeter ist der Spieler aus dem Strafraum heraus. Wenn wir die Fehler nicht machen, spielen wir wahrscheinlich Unentschieden.“

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Die Entscheidung, Simon Zoller von Beginn an zu bringen, machte er dagegen nicht als Grund für die Niederlage aus. „Ich habe die Entscheidung mit der Mannschaft getroffen. Mir hat zuletzt die Freude gefehlt, gegen den Ball zu arbeiten. Wir haben überlegt, dass es der Mannschaft helfen könnte, wenn Simon Zoller das Pressing einleitet. Er macht das gut. Dass wir verloren haben, hat aber nicht daran gelegen, dass wir mit Simon Zoller im Angriff angefangen haben.“

So ist es möglich, dass Zoller auch am nächsten Samstag, wenn die Bochumer bei Borussia Dortmund spielen, in der Startformation stehen könnte. Er erfüllt das Anforderungsprofil, das Reis an Spieler stellt, die er dort bringen würde. „Beim Spiel in Dortmund brauche ich Spieler“, sagte er, „die den Erfolg wollen. Vor 80.000 Zuschauern zu spielen, ist Anreiz genug.“