Bochum. Zwei Patzer hinten, keine Ideen vorne: Beim 0:2 gegen Augsburg verdienten sich nur die Fans des VfL Bochum die Bestnote. Ein Kommentar.

Die Fans des VfL Bochum feuerten ihr Team an, als wohl jedem längst klar war, dass an diesem Sonntag kein Ball mehr über die Augsburger Torlinie rutschen würde. Sie regten sich mächtig auf, als der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigte vor der Ostkurve und mit manchen weiteren strittigen Entscheidungen nicht gerade zur Beruhigung dieser vom Anfang bis zum Ende hektischen Partie, man darf sie Abstiegskampf pur nennen, beitrug.

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Aber sie hatten ihre Emotionen im Griff, es flogen offensichtlich keine Becher oder andere Gegenstände. Vorbildlich! Und ein Muss angesichts der Bewährungsstrafe nach dem Becherwurf-Abbruch-Spiel gegen Mönchengladbach.

Sie feierten ihr Team nach dem Schlusspfiff, nach dem letztlich verdienten 0:2 gegen den FC Augsburg. Die Fans des VfL Bochum hatten sich die Bestnote verdient am Sonntagnachmittag.

Einsatz und Willen sind vorhanden – Leitsch erneut der Unglückliche

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Für die Mannschaft galt das nur bedingt, nämlich in punkto Einsatz und Willen, da war ihr kein Vorwurf zu machen. Gereicht hat das diesmal nicht zu einem Punkt oder gar Sieg, weil Augsburg stark verteidigte. Das reichte den spielerisch gleichfalls biederen Gästen zum Erfolg, weil Bochum mindestens einmal zu viel patzte. Maxim Leitsch war wie schon im Pokal gegen Freiburg der Unglückliche, der das, wie man im Nachhinein sagen darf, letztlich schon vorentscheidende 0:1 ermöglichte mit seinem missglückten Rückgabe-Kopfball.

Augsburg kämpfte sich defensiv zum Sieg. Die Zeiten, in denen qualitativ hochwertiger besetzte Teams in Bochum munter anrennen und ihr blaues Wunder erleben, sind vorbei. Bochum hat sich diesen Respekt erspielt, erarbeitet, verdient in dieser nach wie vor starken Saison. Bochum muss aber perspektivisch Lösungen finden, trotzdem zu bestehen. Spielerisch, in der Offensive lief viel zu wenig zusammen, um den FCA zu knacken.

So kann Bochum den Klassenerhalt in Dortmund feiern

Der VfL hat den Klassenerhalt damit rechnerisch noch nicht geschafft. Aber er hält weiterhin alle Trümpfe in der Hand. Ein Sieg in den letzten drei Partien reicht definitiv, vielleicht, wahrscheinlich sogar reichen auch die bereits geholten 36 Punkte. Es müsste doch mit dem sprichwörtlichen Teufel zugehen, wenn Hertha UND Stuttgart noch an Bochum vorbeiziehen würden. Stuttgart jedenfalls müsste schon alle drei restlichen Partien gewinnen. Hertha müsste aufgrund des schwachen Torverhältnisses zudem fünf Punkte holen.

Denn die sportlich beste Nachricht aus VfL-Sicht gab es ja bereits am Tag zuvor: Durch die Niederlage von Bielefeld in Köln kann Bochum nicht mehr direkt absteigen, und das nach dem 31. Spieltag. Das ist und bleibt eine formidable Leistung.

In Dortmund ist der VfL nun krasser Außenseiter – und hat ja schon öfter gezeigt, dass ihm diese Rolle durchaus liegt. Warum nicht am nächsten Samstag beim BVB den Klassenerhalt feiern? Ein eigener Sieg reicht. Ebenso wie ein Nicht-Sieg des VfB Stuttgart gegen Wolfsburg.