Bochum. Angreifer Simon Zoller gab beim 0:2 gegen den FC Augsburg ein überraschendes Startelf-Comeback. Co-Trainer Markus Gellhaus erklärt, warum.
Rund anderthalb Stunden nach Abpfiff hatte Simon Zoller schon wieder ein Lächeln auf dem Lippen, als er vom Parkplatz des Ruhrstadions fuhr. Das lag sicher nicht im Auftritt des VfL Bochum, der beim 0:2 gegen den FC Augsburg eine der schlechtesten Leistungen in dieser Saison ablieferte. Aber die am Stadiontor auf die Profis wartenden Autogramm- und Selfiejäger konnten ja auch nichts dafür. Und der 30-Jährige wäre ja nicht der Publikumsliebling, wenn er in so einem Moment Trübsal blasen würde.
Für Zoller war es trotz der Pleite seiner Mannschaft auch ein besonderer Nachmittag. Zum ersten Mal nach seinem Kreuzbandriss, den er im September im Training erlitten hatte, durfte der Stürmer von Beginn an ran. Gegen Bayer Leverkusen (0:0) und beim SC Freiburg (0:3) kam Zoller jeweils von der Bank ins Spiel. Gegen Augsburg folgte nun ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zurück zu alter Stärke.
VfL Bochum: Thomas Reis schwärmte von Simon Zoller
Die Berufung in die erste Elf aber kam durchaus überraschend. Am Freitag noch schwärmte Trainer Thomas Reis von Zollers Qualitäten. Aber betonte eben auch, dass dem gebürtigen Kölner nach langer Pause doch noch ein wenig die Spritzigkeit fehlen würde, das Augsburg-Spiel wohl noch zu früh für das Start-Comeback käme.
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Der Aufstellungsbogen am Sonntagnachmittag hatte um 14.30 Uhr dann doch die Überraschung parat. "Simon hat eine gute Trainingswoche hingelegt", erklärte Assistent Markus Gellhaus, der den gesperrten Chef Reis vertrat, warum Zoller doch in der Startelf stand. Dahinter steckte ein Plan, und zwar "dass wir den Gegner sehr früh und sehr hoch unter Druck setzen, was wir natürlich häufig tun. Aber Simon hat noch mal eine besondere Energie im Anlaufen, eine sehr gute Dynamik und auch im Spiel mit dem Ball", sagte Gellhaus. Zoller sei ein "sehr schlauer Spieler, der viele Situationen gut auflösen kann".
VfL Bochum: Simon Zoller liefert gute Werte ab
Der Plan ging zunächst auf. Zoller ackerte in der Spitze, der VfL erwischte eine schwungvolle Anfangsphase. Ein Treffer aber sollte nicht gelingen - stattdessen schlugen die Augsburger durch André Hahn (15.) und Michael Gregoritsch (43., Foulelfmeter) zweimal eiskalt zu.
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Zoller machte nach 57 Minuten Platz für Sebastian Polter. Die Zahlen stimmten: 6,27 Kilometer spulte der Mittelstürmer ab, brachte acht von neun Pässen an den Mann, schoss einmal aufs Tor. Es hätte sogar noch deutlich besser laufen können - ein Zuspiel zum mitgelaufenen Gerrit Holtmann aber missglückte (27.), weil Zoller in den Rücken des Mitspielers passte. Auf dem Weg zurück zu alter Stärke fehlen also noch ein paar Meter.