Frankfurt. Der VfL Bochum verliert das Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt mit 1:2 (1:0). Ein Doppelschlag schockt den VfL. Die Einzelkritik.

Nach einer starken ersten Halbzeit und einer 1:0-Führung verlor der VfL Bochum bei Eintracht Frankfurt die Ordnung und verlor nach einem frühen Doppelschlag nach der Pause mit 1:2. Erhan Masovic unterlief dabei ein Eigentor – Sebastian Polter verdiente sich die Bestnote beim VfL. Die Einzelkritik zum Spiel.

Manuel Riemann: Strahlte wieder die Riemann-Ruhe aus, die eine neu formierte Viererkette benötigt. Lenkte einen Kopfball kurz vor der Pause über die Latte. War gegen den Frankfurter Tempofußball zu Beginn der zweiten Halbzeit machtlos. Note: 3

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Herbert Bockhorn: Zehn Minuten hatte er erst gespielt in diesem Jahr, war oft gar nicht im Kader. In Frankfurt wurde er gebraucht als Rechtsverteidiger – gegen Filip Kostic. In der ersten Viertelstunde war er nicht immer da, wo er sein sollte gegen den durchbrechenden Edelfußballer. Sortierte sich dann, steigerte sich, war aber weiterhin nicht immer da, wo er sein sollte – und hatte Kostic doch zu selten im Griff wie vor dem 1:2. Da hätte er in der Folge mit zwei schnellen Schritten nach vorne den Torschützen Kamada zudem ins Abseits stellen müssen. Holte sich nach Foul an Kostic die Gelbe Karte ab, klärte kurz vor Schluss in höchster Not. Note: 4,5

Armel Bella Kotchap: Der einzige Stammspieler der Rückrunde in der Viererkette, der in Frankfurt begann, zeigte nach anfänglichen Problemen mit einem sauberen Zweikampf gegen Lindström im Strafraum gleich mal seine Klasse. Lenkte bei einer Rettungsaktion den Ball fast wieder ins eigene Netz wie schon gegen Stuttgart und Fürth, diesmal ging der Ball aber knapp links vorbei. Fand im zweiten Durchgang mit Masovic nicht mehr die Ordnung und Zweikampf-Nähe, die der VfL benötigt, verlor gegen den selten zu bändigenden Knauff vor dem möglichen 1:3 den Ball. Note: 3,5

Erhan Masovic: Der 23-Jährige machte nach ein paar Minuten des Sortierens der neuen Viererkette zunächst da weiter, wo er in der Hinrunde, als er noch gesetzt war, aufgehört hatte. Ruhig und abgeklärt wirkte er – konnte das Level aber nicht halten. Direkt nach der Pause haute er den Ball ohne ganz große Not ins eigene Netz. Es war das dritte Eigentor des VfL in den letzten vier Spielen. Strahlte nicht die erhoffte Ruhe aus. Note: 4

VfL-Verteidiger Erhan Masovic (r.) unterlief ein Eigentor.
VfL-Verteidiger Erhan Masovic (r.) unterlief ein Eigentor. © dpa

Konstantinos Stafylidis: Schlenzte einen Freistoß von rechts mit links scharf und präzise auf den Kopf von Polter zum 1:0. Schoss auch ordentliche Ecken von links wie rechts. Defensiv gegen Knauff, Lindström und Co. nicht immer nah genug dran, auch das 1:1 fiel über seine Seite, auf der Rexhbecaj nicht immer gut genug aushalf. Stemmte sich nach dem 1:2 mit viel Einsatz und Offensivdrang gegen die drohende Niederlage. Note: 3

Anthony Losilla: Machte sein erstes Spiel als 36-Jähriger – oder auch sein 28. Pflichtspiel in dieser Saison. War auch in Frankfurt meist da, wo er sein musste als defensiver Sechser, im Zweifel zog er auch ein Foul. Als Bochum umstellte auf ein 4-4-2 blieb er aufmerksam, ohne offensiv entscheidende Akzente zu setzen. Note: 3

Elvis Rexhbecaj (bis 77.): Störte in der ersten Halbzeit früh im Zentrum, war da unermüdlich unterwegs. Der 24-Jährige hatte defensiv auf der linken Seite viel zu tun, um Stafylidis zu helfen gegen die rotierenden, spielstarken Frankfurter. Das gelang nicht immer, zum Beispiel vor dem 1:1. Note: 3,5

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Patrick Osterhage (bis 60.): Der 22-Jährige erhielt mal wieder den Vorzug vor Eduard Löwen auf der vakanten Achter-Position. War sofort aktiv offensiv, wich auch auf die Flügel aus. Baute dann aber ab, holte sich kurz vor der Pause mit einem taktischen Handspiel die zweite Gelbe Karte ab. Nach einer Stunde kam Milos Pantovic. Note: 3,5

Takuma Asano (bis 60.): Er rannte und rannte, riss Löcher, spielte direkt. Aber er rannte sich auch oft fest gegen den Turm Martin Hinteregger und scheiterte aus kürzester Distanz frei vor und an Kevin Trapp – da hätte der Japaner, der damit bei nur einem Saisontor bleibt, das 2:0 machen müssen (24.). Machte dann Christopher Antwi-Adjei Platz. Note: 4

Gerrit Holtmann (bis 60.): Rückte spät in die Startelf, für die eigentlich Danny Blum vorgesehen war. Doch der signalisierte beim Warmmachen: Es geht nicht. Holtmann nahm mit einem langen Sprint sofort Fahrt auf, machte immer wieder Druck über die linke Seite, bereitete das Fast-2:0 mustergültig vor. Baute dann ab, nach einer Stunde war Schluss. Note: 3,5

Sebastian Polter: Bei Hertha Anfang Februar hatte der 30-Jährige zuletzt in der Bundesliga getroffen, jetzt ließ er seinen achten folgen. Erstklassig, wie er sich zwischen Tuta und Hinteregger mit seiner ganzen Wucht und Willenskraft durchsetzte und per Kopf die Führung erzielte nach scharfer Freistoß-Flanke von Stafylidis. Drehte dann komplett auf, leitete energiegeladen das Fast-2:0 von Asano ein, spielte gute Pässe im Umschaltspiel. Glänzte auch mit seinem frühen Pressing im Verbund des früh pressenden VfL. Blieb auch nach dem Rückstand engagiert und zielstrebig, legte mit der Brust fast das 2:2 auf. Note: 2,5

Bochums Torschütze Sebastian Polter (r.) jubelt mit Bochums Elvis Rexhbecaj über das Tor zum 1:0 des VfL.
Bochums Torschütze Sebastian Polter (r.) jubelt mit Bochums Elvis Rexhbecaj über das Tor zum 1:0 des VfL. © dpa

Eingewechselt:

Jürgen Locadia (ab 60.): Sortierte sich teils auf einer Höhe, teils hinter Polter ein, wich auf die Flügel aus, prüfte Trapp mit einem Schuss in Minute 89. Den Nachschuss vergab Antwi-Adjei, der ansonsten keine Akzente setzen konnte, ebenso wenig wie der unauffällige Milos Pantovic (beide ab 60.). Ferner eingewechselt: Eduard Löwen (77.). Alle ohne Note.