Bochum. Sonntag und Montag hatten die Profis des VfL Bochum frei. Ab Dienstag beginnt die Vorbereitung auf Frankfurt. Locadia droht erneut auszufallen.

Nach einer Woche mit drei Spielen, zwei knappen Niederlagen und einem ganz wichtigen Sieg, hatte Trainer Thomas Reis den Profis des VfL Bochum am Sonntag und Montag frei gegeben. Ab Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Spiel bei Eintracht Frankfurt. Ob Jürgen Locadia dafür wieder eine Option ist, ist derzeit noch fraglich.

VfL Bochum: Locadia seit Pokalspiel verletzt

Der Angreifer, der zunächst einmal bis zum Saisonende für den VfL Bochum spielt, hatte sich im Pokalspiel gegen Freiburg verletzt. Gegen Fürth fehlte er dann. „Er hat am Wochenende bereits wieder athletisch gearbeitet“, sagte Reis nun zum Gesundheitszustand des Niederländers. „Er hat das auch am Montag gemacht. Er kann aber wohl frühestens am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Wenn das klappt, wäre er auch ein Kandidat für das Spiel am Sonntag in Frankfurt.“

Voraussichtlich aber plant Reis zunächst einmal erst mit Sebastian Polter im Sturmzentrum weiter. Er ist weiterhin mit sieben Toren Bochums bester Angreifer. Gegen Fürth brachte er seine Stärken gewinnbringend ein. Er beschäftigte die Fürther mit seinem körperlichen Spiel, holte zudem den Freistoß heraus, der schlussendlich zum 1:0 durch Maxim Leitsch führte. Der Sieg gegen Fürth war der Freude bringende Abschluss einer intensiven Woche.

Bis auf Zoller und Locadia sind alle im Training

Genau deshalb gab Reis dem Team frei. „Das Wochenende war ruhig“, konnte er daher am Montag sagen. „Wichtig war für die Spieler, dass sie zwei Tage frei hatten, um durchzuatmen und die vergangenen Spiele auch im Kopf zu verarbeiten.“ Es sei ja doch viel passiert.

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Einige Spieler hätten schwere Beine gehabt nach den drei Spielen in einer Woche, sagte Reis. „Das sei aber normal und kein Problem. „Dafür hatten wir jetzt auch zwei Tage frei.“ Stand Montagmittag hat Reis am Dienstag bis auf Simon Zoller und Locadia alle Spieler im Training. Auch Robert Tesche, der zuletzt Knöchelprobleme hatte, und Saulo Decarli. Beide standen gegen Fürth nicht im Kader.

Gegen Frankfurt wird in jedem Fall Cristian Gamboa nicht dabei sein. Der Außenverteidiger fehlt wegen seiner fünften Gelben Karte. Die sah er gegen Fürth eine Minute vor dem Seitenwechsel. Im Normalfall ist Konstantinos Stafylidis der Spieler, der für ihn in die Viererkette rückt. „Er hat schon ein paar Mal in dieser Saison auf dieser Position gespielt“, sagte Reis. „Und er hat es immer gut gemacht.“

Bockhorn hat eine Chance auf einen Einsatz

Herbert Bockhorn sei aber auch ein Kandidat. „Vielleicht erkennt er seine Chance“, sagte Reis. „Ich schaue mir auf jeden Fall das Training in dieser Woche genau an.“

In diese Trainingswoche gehen die Spieler nach dem Sieg gegen Fürth mit einem guten Gefühl. Das hatten sie bereits am Samstag. „Die Jungs waren sehr glücklich nach dem Sieg gegen Fürth“, sagte Reis. „Es war aber sensationell, wie sie die zwei Niederlagen weggesteckt haben. Sie sind auch gegen Fürth viel gelaufen, sind viel gesprintet. Zunächst hatte Fürth die besseren Sprintwerte, am Ende wir. Das zeigt, dass die Spieler fit sind und dass sie den Erfolg wollen.“

Aber das habe er von Beginn des Spiels an gesehen. „Man hat auch gesehen, dass es für beide Mannschaften um viel geht. Spielerisch war es von beiden Mannschaften sicher nicht die beste Saisonleistung. Aber das ist egal, wir wollten diesen Sieg. Wir haben verdient gewonnen und haben uns auch durch das blöde Gegentor nicht aus der Ruhe bringen lassen.“

Frankfurt spielt am Mittwoch in der Europa League

Beeindruckend war, wie gut Maxim Leitsch spielte. Er hatte mit seinem Fehler im Pokalspiel gegen Freiburg die Niederlage eingeleitet. „Es wäre jetzt leicht zu sagen, dass ich genau das erwartet habe, dass Maxim Leitsch nach seinem Fehler aus dem Pokalspiel so eine Leistung abruft und dann auch noch ein Tor macht“, sagte Reis. „Es war das erste Mal, dass er so einen Fehler gemacht hat. Man wächst an gewissen Dingen. Er wird 23 Jahre alt, ist nicht mehr ganz jung, kann aber noch viel lernen.“

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Andere in seinem Alter seien schon Nationalspieler. „Ich habe ihm vor dem Spiel gegen Fürth gesagt, dass es schwierig wird, wenn er zu viel zeigen will. Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen. Man darf nicht überdrehen.“ Das machte Leitsch nicht. Gegen Fürth zählte er zu den besten Akteuren in einem guten Team. Nun wartet mit Frankfurt erneut eine schwere Aufgabe auf ihn und den VfL Bochum.

Szene aus dem Hinspiel, das der VfL Bochum gegen Frankfurt mit 2:0 gewann: Christopher Antwi-Adjei (l.) gegen Hasebe.
Szene aus dem Hinspiel, das der VfL Bochum gegen Frankfurt mit 2:0 gewann: Christopher Antwi-Adjei (l.) gegen Hasebe. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Die Frankfurter spielen international, sind am Mittwoch in Europa League bei Betis Sevilla gefordert. Einen Vorteil erwartet Reis dadurch nicht. „Frankfurt ist es gewohnt, eine Englische Woche zu haben. Die kennen das. So ein internationales Spiel kann sich auch positiv auswirken. Dass wir in der Tabelle nur zwei Punkte hinten ihnen stehen, zeigt, dass wir eine gute Runde spielen, sie aber vielleicht nicht so viele Punkte haben, wie es möglich gewesen wäre.“

Frankfurt habe aber schon eine andere Qualität, habe einen Kader, der für die Zusatzbelastung eines europäischen Wettbewerbs aufgestellt sei. „Wichtig ist, dass wir weiter auf uns schauen. Wir wollen weiter Punkte sammeln. Unser Restprogramm ist schwer. In dieser Liga geht es sehr eng zu, da ist jedes Spiel schwer. Das hat man auch an Fürth gesehen. Vor dem Spiel gegen uns hatten sie von acht Spielen nur zwei verloren.“