Bochum. Für Cristian Gamboa ist es das „wichtigste Spiel der Saison“, wenn der VfL Bochum am Samstag Fürth empfängt. Soares kehrt in die Startelf zurück.

Cristian Gamboa hatte 120 Minuten wieder all seine Leidenschaft in die Partie gegen den SC Freiburg geworfen, eine starke Leistung gezeigt auf der rechten Abwehrseite. Am Ende gab es das bittere 1:2, das Aus der Pokalträume im Viertelfinale. Und Gamboa, das Energiebündel, blickte gleich voraus – bereits am Samstag, nach nur zwei spielfreien Tagen, steigt das dritte Heimspiel der Englischen Woche. Das Liga-Duell gegen Schlusslicht Greuther Fürth vor bis zu 20.000 Fans, vor so vielen Anhängern wie seit November nicht mehr (15.30 Uhr).

„Es ist das wichtigste Spiel der ganzen Saison“, sagte Gamboa noch in der Nacht des Pokal-Aus’ nach 120, von intensiven Zweikämpfen geprägten Minuten. „Wenn wir gewinnen, haben wir eine gute Chance in der Bundesliga zu bleiben. Heute war es schade für die Fans, für uns. Aber wir müssen zusammenbleiben und alles geben, zuhause die drei Punkte zu holen.“

Pantovic ist überzeugt: Werden die Niederlage als Mannschaft gut wegstecken

Zusammenbleiben: Gegen Freiburg bildeten Spieler und Fans eine Einheit, während und nach der Partie. Es gab viel Aufmunterung statt Vorwürfe für Maxim Leitsch. Und Zuversicht: „Wir haben alles reingeschmissen, das ist sehr bitter für uns. Wir werden die Köpfe aber schnell wieder nach oben richten“, sagte der eingewechselte Milos Pantovic.. „Wir haben ein sehr schweres Spiel am Wochenende, das wir unbedingt gewinnen wollen. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft die Niederlage sehr gut wegstecken wird.“

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Um 12 Uhr stand am Donnerstag die erste Einheit nach den geplatzten Pokalträumen und vorletzte Einheit vor dem Bundesliga-Spiel gegen Schlusslicht Fürth an. Natürlich, berichtete Trainer Thomas Reis, waren „alle noch etwas enttäuscht“ – aber auch bereit fürs nächste Spiel, das Positive an- und mitzunehmen. „Wir waren gegen Freiburg sogar die bessere Mannschaft, wir haben eine tolle Pokalrunde gespielt“, sagte Reis am Donnerstag. Jetzt gelte es, die elf Spieler zu finden, die nicht nur mental, sondern auch körperlich topfit sind für die Fürth-Partie. Denn die zwei Partien gegen Leipzig und Freiburg kosteten Kraft.

In der Startelf wird es wieder Änderungen geben - Locadia lange im Krankenhaus

Reis wird seine Startelf mit Sicherheit verändern. Auch notgedrungen. Jürgen Locadia war am Mittwoch noch bis 1 Uhr nachts im Krankenhaus, er zog sich eine Prellung im Lendenwirbelbereich zu. Schmerzhaft, aber nicht so gravierend wie befürchtet. Für Fürth, sagt Reis, „wird es sehr eng“. In der Woche darauf in Frankfurt sollte Locadia aber wieder stürmen können.

Für Locadia wird Sebastian Polter beginnen, der nach seinem 1:1-Kopfballtreffer eine gute Partie zeigte gegen Freiburg. Hinten links kehrt Danilo Soares zurück. Gegen Freiburg brachte Reis überraschend Konstantinos Stafylidis. Er wollte Soares, der fast alle Partien bisher durchgezogen hat in dieser Saison und jüngst erneut Vater wurde, in der Englischen Woche eine „schöpferische Pause“ gönnen, zumal Konstantinos Stafylidis gut trainiert und bei seinen bisherigen Einsätzen auch gut gespielt habe. Gegen Freiburg überzeugte Stafylidis in der ersten Halbzeit, in der zweiten hatte er Probleme mit dem schnellen Kevin Schade. Soares kam und erledigte seinen Job gewohnt stark in der Verlängerung.

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Im Zentrum dürfte Patrick Osterhage auf die Bank rotieren und die im Pokal eingewechselten Eduard Löwen oder Milos Pantovic könnten beginnen. Vielleicht auch beide, wenn Pantovic auf den Flügel rückt. Takuma Asano könnte nach zwei durchwachsenen Startelf-Spielen pausieren.

Viel Lob von den Gäste-Trainern aus Leipzig und Freiburg

„Wir wissen, dass wir als Favorit ins Spiel gehen und werden alles dafür tun, um drei Punkte für den Klassenerhalt zu holen“, blickt Reis voraus. Bochum fehlte es zuletzt ja nicht an Mut, an Einsatz, an Stärke. Sowohl RB Leipzig als auch dem SC Freiburg begegnete der Aufsteiger auf Augenhöhe. „Bochum hat enorm viel Power, viel Energie, ist extrem zweikampfstark. Wir haben dem standgehalten und waren heute die etwas Glücklicheren“, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich.

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Auch Leipzigs Trainer Domenico Tedesco hatte am Sonntag den VfL nach dem späten 1:0-Siegtreffer in einem Satz geadelt, der ein wenig unterging: Wenn sein Team in Bochum einen Punkt geholt und nicht wie viele andere im Ruhrstadion verloren hätte, wäre das auch okay gewesen für ihn, sagte er. Viel mehr Respekt geht kaum für einen Aufsteiger.

Respekt, den sich Bochum mit seiner Mentalität erarbeitet hat. In den vergangenen zwei Jahren gab es immer wieder Rückschläge, selten aber zwei Niederlagen am Stück, zwei in dieser bitteren Art und Weise gar nicht. „Wir spielen eine tolle Runde, das wird uns nicht umwerfen“, sagt Reis. Seit der Coronapause stand sein Team immer wieder auf, auch und gerade in besonderen Drucksituationen.