Bochum. Mit Bayern München kommt geballte Offensivkraft nach Bochum. Der VfL aber kann dagegenhalten. Ein Verteidiger fehlt im Training.

68 Tore hat der FC Bayern bereits erzielt in dieser Saison, im Schnitt deutlich mehr als drei Tore pro Partie. Auswärts haben die Münchener 35 Mal in zehn Partien zugeschlagen. Ligabestwerte, mit großem Abstand.

Die geballte Offensivkraft des Tabellenführers will der VfL Bochum bestmöglich stoppen beim Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die auf dem Papier Übermächtigen. „Das geht nur mit einer hohen Intensität und Aggressivität“, sagt VfL-Trainer Thomas Reis. Und mit einer kompakten, mannschaftlich geschlossenen Arbeit gegen den Ball, die in dieser Woche verstärkt auf dem Trainingsplan steht.

Nur acht Gegentore bei Heimspielen: Bochum auf Rang zwei

Bochum kann ja Defensivwerte dagegenhalten, die durchaus Mut machen, dem längst abgehakten 0:7 im Hinspiel zum Trotz. In den bisher zehn Heimspielen des VfL trafen die Gäste erst acht Mal. Nach Mainz (fünf Heim-Gegentore) ist der VfL in dieser Statistik die Nummer zwei in der Liga.

Und: Drei oder mehr Gegentore, also den Bayern-Schnitt, hat der VfL Bochum nur drei Mal kassiert in dieser Saison. Beim 1:3 gegen Hertha BSC im Hinspiel, eben beim 0:7-Ausrutscher in München und zuletzt beim 0:3 in Leipzig am 2. Oktober. In den 16 Pflichtspielen seitdem – 14 in der Liga, zwei im DFB-Pokal – gab es maximal zwei Gegentore, spielte Bochum zudem vier Mal zu Null.

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Anthony Losilla ist der stabilisierende Sechser

Meistens agierte der VfL bei seiner erfolgreichen Stabilitäts-Suche mit Anthony Losilla als Sechser und einer Doppel-Acht. Elvis Rexhbecaj übernahm dabei fast immer eine der Achter-Positionen, lediglich in Mainz (0:1) wurde der 24-Jährige nur eingewechselt. Sein Nebenmann variierte: Zunächst war Eduard Löwen Stamm, ehe ihn seine erste von nun zwei Corona-Infektionen ausbremste. Auch gegen den FC Bayern wird der Leihspieler von Hertha BSC ausfallen, aktuell ist er noch in häuslicher Isolation.

Seitdem war oft Milos Pantovic der zweite Mann im Halbraum, zweimal auch Patrick Osterhage, als Pantovic auf den Flügel rückte. In Berlin probierte es Trainer Reis aufgrund des Losilla-Ausfalls zunächst mit einer Doppel-Sechs (Tesche/Rexhbecaj) und Takuma Asano als Zehner, das ging schief. Nach der Pause stellte er auf ein 4-4-2 mit den eingewechselten Osterhage im Mittelfeld und Sebastian Polter als zweiten Stürmer neben Jürgen Locadia um. Das funktionierte. In Berlin. Gegen die Bayern wird Reis sicherlich nicht auf eine Doppelspitze setzen.

Polter oder Locadia? Doppelspitze gegen Bayern sicherlich kein Thema

Ganz vorne muss sich der Coach dann einmal mehr entscheiden: Kehrt Polter, der nach seinen Einwechslungen zuletzt überzeugte, in die Startelf zurück oder bleibt Jürgen Locadia erste Wahl? Polter ist der aggressivere Anlaufspieler, Locadia der spielstärkere Angreifer, der sich öfter fallen lässt.

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Klar ist: Gegen den Rekordmeister wird Losilla nach überstandener Corona-Infektion zurückkehren, und damit ist auch mit der Rückkehr zum meist praktizierten System mit Sechser und Doppel-Acht in der Grundformation zu rechnen. Rexhbecaj und Pantovic dürften als Achter die besten Karten haben, die schnellen Asano und Holtmann könnten auf dem Flügel attackieren – und offensiv für eigene gute Umschaltmomente sorgen.

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Stafylidis konnte am Dienstag nicht trainieren

In der Viererkette ist eher nicht mit Änderungen zu rechnen, zumal der Einsatz von Konstantinos Stafylidis, der mit dem zuletzt weitgehend stabilen Cristian Gamboa um den Platz des Rechtsverteidigers konkurriert, noch fraglich ist. Am Dienstag konnte Stafylidis wegen Rückenproblemen nicht mit der Mannschaft trainieren.