Bochum. Am Samstag gastiert der Münchener Rekordmeister in Bochum. Das Hinspiel endete mit 0:7. Die Anfangsphase gegen Hertha BSC ist eine Warnung.

Auf Mitgefühl kann der VfL Bochum ohnehin nicht hoffen. Nicht einmal von Leon Goretzka. Erstens ist der Nationalspieler derzeit am Knie verletzt, zweitens beteiligte sich der frühere Bochumer im Hinspiel fröhlich an der 0:7-Schmach. Der FC Bayern kennt eben keine Gnade.

Das Rückspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) soll anders laufen, soviel ist klar: „Wir wollen natürlich ein anderes Ergebnis als im Hinspiel haben“, sagt Trainer Thomas Reis.

Das Duell mit dem Serienmeister ist noch fünf Tage entfernt, doch die jüngsten Eindrücke machen die Beschäftigung mit dem Ausnahmespiel schon jetzt lohnenswert. Ein Zweikampfverhalten wie in der ersten Hälfte beim 1:1 gegen Hertha BSC wäre ein Fest für die Münchener Offensive, gegen die auch ein Manuel Riemann nichts aussetzen kann.

VfL Bochum kassiert zu viele Gegentore

Riemann durfte sich in Berlin schon einmal Mut anspielen für den ungleichen Vergleich mit dem Spitzenreiter. Er stand sicher, konnte das Gegentor durch Ishak Belfodil nicht verhindern. Seine Vorderleute allerdings nicht. Rechnet man das 0:2 im Testspiel gegen Düsseldorf hinzu, hat der VfL seit fünf Spielen nicht mehr zu Null gespielt. „Wir waren auf diese Freistöße vorbereitet und können dennoch nicht das 0:1 verhindern“, ärgerte sich Reis.

Ärgert sich über das Zweikampfverhalten: VfL-Trainer Thomas Reis
Ärgert sich über das Zweikampfverhalten: VfL-Trainer Thomas Reis © Getty Images | Stuart Franklin

Es gibt allerdings auch Dinge, die dem Rest der Mannschaft Mut machen dürfen. Zum einen die Comeback-Qualitäten. Wie beim 2:2 gegen Köln und beim 3:1-Pokalsieg gegen Mainz kippte der VfL Bochum in Berlin das Spiel in eine andere Richtung. Reis leitete die Wende selbst ein, mit einer lauten Kabinen-Ansprache und einem Doppelwechsel. Sebastian Polter erzielte in der 48. Minute das 1:1.

Sebastian Polter wird zum Faktor

Der Stürmer wird zu einem Faktor im Bochumer Spiel. Immer wenn der 30-Jährige trifft, nimmt der VfL auch etwas Zählbares mit. Sein Tor in Berlin war sein siebtes.

Anthony Losilla ist längst eine Säule beim VfL Bochum. Er verpasste erstmals in dieser Saison ein Spiel. Anscheinend kann nur ein Virus den Kapitän vom Spielen abhalten. Gegen die Hertha klaffte deshalb eine Lücke im defensiven Mittelfeld: Eduard Löwen fiel ebenfalls positiv getestet aus und Robert Tesche ist momentan kein Ersatz für den französischen Akkord-Arbeiter. Heute könnte Losilla wie der infizierte Innenverteidiger Erhan Masovic ins Training zurückehren.

Und schließlich: Mit 25 Punkten ist der VfL Bochum im Soll. Zu verlieren gibt es gegen die Bayern also nicht viel. Nur die Ehre.