Bochum. Milos Pantovic blieb vom Punkt eiskalt. Dafür gab es auch Lob von Sebastian Polter - der diesmal zuschauen musste. Die Stimmen zum Pokalsieg.

Im Hintergrund sangen die VfL-Fans lauthals Milos Pantovic' Namen. Sie wussten, wem sie diesen 3:1 (0:1)-Pokalsieg im Achtelfinale gegen den FSV Mainz 05 zu verdanken hatten. Der 25-jährige Mittelfeldspieler vom VfL Bochum war mit seinem verwandelten Elfmeter (56.) und dem feinen Lupfer über Mainz-Keeper Ronin Zentner (59.) Mann des Spiels. Er selbst blieb bescheiden - und reagierte gelassen auf das Elfmeter-Thema.

"Das ist natürlich Freude pur", sagte Milos Pantovic in der ARD. "Wir wussten, was wir für eine große Chance wir hier haben." Dabei ging der VfL Bochum zunächst durch einen Fehler von Manuel Riemann in Rückstand. In der zweiten Hälfte jedoch drehte der VfL auf - und besonders Pantovic. Anders als beim 0:1 in Mainz war es diesmal der Flügelspieler, der den Elfmeter schoss. Und nicht Sebastian Polter, der den Strafstoß drei Tage zuvor vergeben hatte.

Milos Pantovic: "Thema wurde größer gemacht"

Die kurze Diskussion zwischen den beiden Spieler fand am Wochenende eine Fortsetzung unter Fans und Journalisten. Intern sei das Thema allerdings nicht so groß gewesen, erklärte Pantovic: "Das Thema sollte langsam durch sein. Da ist kein böses Blut zwischen uns. Die Medien haben da auch ein größeres Thema gemacht als wir."

Auch Sebastian Polter wurde zum Elfmeter-Thema befragt. Der erfahrene Stürmer, der in der 73. Minute eingewechselt wurde und das 3:1 durch Eduard Löwen verbereitete, blieb souverän: "Alles, was in der Kabine ist, soll in der Kabine bleiben. Man hat heute klar und deutlich gesehen, wer den Elfer geschossen hat und das war Milos. Er hat ihn reingemacht. Das war sehr wichtig für Milos und den Verein." Pantovic sei "ein sehr wichtiger Spieler für uns". Nach dem Spiel klatschten sich beide ab.

Für Pantovic war es schon der vierte Treffer im Pokal. Zwei hatte er gegen den FC Augsburg in Runde zwei erzielt. Vom Endspiel in Berlin träumt er noch nicht: "Unser Ziel ist es, die Klasse in der Liga zu halten. Dass wir versuchen wollen, ins Halbfinale zu kommen, ist aber auch klar."

Patzer von Manuel Riemann: Er ärgert sich am meisten

Nach 36 Minuten sah es allerdings nicht danach aus, dass der VfL Bochum das Viertelfinal-Ticket löst. Torwart Manuel Riemann ließ einen Schuss von Anton Stach nach vorne abprallen. Karim Onisiwo reagierte schneller als die VfL-Abwehr und traf zur Führung.

Torwart Manuel Riemann ärgerte sich über seinen Fehler gegen Mainz 05.
Torwart Manuel Riemann ärgerte sich über seinen Fehler gegen Mainz 05. © Firo

Ein ungewohnter Patzer von Riemann, der mit seinen zahlreichen Paraden in dieser Saison auch überregional das Interesse geweckt hat. "Manu ärgert sich selbst am meisten", sagte Trainer Thomas Reis auf der Pressekonferenz. Er wisse genau, dass er den Ball hätte woanders hinlenken müssen. Davon habe er sich aber nicht runzerziehen lassen. "Das zeigt auch seine Stabilität." Auch die Mannschaft habe nach dem Patzer gut reagiert und weitergemacht.

Von den Fangesängen wollte sich Reis nicht anstecken lassen. Die Anhänger feierten den VfL und freuten sich über die Pokal-Niederlage des Revierrivalen Borussia Dortmund: "Wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt, schaut man natürlich auf die anderen Mannschaften", sagte Reis. "Aber wir schauen nur auf uns und ich denke, das ist am besten."