Bochum. Der VfL Bochum ist endgültig in die Vorbereitung auf die Rückrunde gestartet. Gegen Wolfsburg muss Trainer Reis sein Team umbauen.

Mit einer Trainingseinheit ist der VfL Bochum am Sonntag ins neue Jahr gestartet. Bereits am nächsten Sonntag geht es für den Aufsteiger in der Bundesliga weiter. Gegner im Ruhrstadion wird der VfL Wolfsburg sein. Dabei wird Trainer Thomas Reis sein Team im Vergleich zu den letzten Spielen umbauen müssen. Der Auftakt am Sonntag aber zeigte, dass er genug Alternativen hat und damit anfangen kann, seinen Vorsatz für das neue Jahr umzusetzen.

Bis auf Konstantinos Stafylidis waren alle Spieler da. Der Grieche hatte sich in seinem Heimaturlaub mit dem Coronavirus infiziert. „Er macht am Montag einen Corona-Test“, sagte Reis. „Wenn es dann gut läuft, könnte er am Mittwoch wieder individuell trainieren. Er war jetzt aber zwei Wochen komplett aus dem Mannschaftstraining, ist daher für das Spiel gegen Wolfsburg keine Option.“

Für ihn wird voraussichtlich Cristian Gamboa wieder ins Team rücken. Da Erhan Masovic im Spiel gegen Union Berlin seine fünfte Gelbe Karte sah, wird Reis auch einen Platz in der Innenverteidigung anders besetzen müssen. Maxim Leitsch sollte gesetzt sein, auf den Platz neben ihm könnten Vasilios Lampropoulos oder Armel Bella-Kotchap rücken. Reis wird sich das Training in dieser Woche auch in dieser Hinsicht genau ansehen.

Montag und Dienstag mit zwei Einheiten

War der Auftakt ins neue Jahr laut Reis „entspannt und locker“, geht es ab Montag mehr zur Sache. „Die Intensität war heute nicht so hoch“, sagte Reis am Sonntagmittag. „Das war bewusst so gewählt. Sie wird an den nächsten beiden Tagen deutlich höher werden. Wir werden am Montag und Dienstag jeweils zwei Einheiten absolvieren, am Mittwoch ist dann noch mal frei.“

Am Donnerstag steht eine Einheit auf dem Programm, am Freitag würde Reis wie gewohnt zwei Tage vor einem Pflichtspiel gerne im Stadion trainieren, „wenn es das Wetter zulässt. Wir wollen den Platz nicht zu sehr beanspruchen. Im Januar stehen einige Spiele an. Unter anderem auch das Pokalspiel gegen Mainz.“

Los geht es aber mit dem Rückspiel gegen Wolfsburg. Das Hinspiel verloren die Bochumer nach einer frühen Roten Karte gegen Robert Tesche, 85 Minuten in Unterzahl und einer dennoch guten Leistung mit 0:1. Das Spiel ist für den Aufsteiger die erste Möglichkeit, seine Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben und damit anzufangen, den Vorsatz für das Jahr umzusetzen.

„Meine privaten Vorsätze für das neue Jahr dürften vielen bekannt vorkommen“, sagte Reis. „Mehr Sport machen, für einen Ausgleich sorgen.“

Vorsatz für 2022: Mindestens wieder 20 Punkte

Für den VfL habe er mit der Mannschaft den Vorsatz gefasst, „mindestens so viele Punkte wie in der ersten Halbserie zu holen. Wenn wir das schaffen, haben wir gute Chancen auf den Klassenerhalt. 40 Punkte haben bisher immer gereicht“.

Das Winter-Transferfenster öffnet- Was die Vereine planenMöglich das sich der Kader des VfL Bochum noch etwas ändert. Einige Akteure könnten den Verein verlassen, andere frisch dazukommen. „Natürlich wäre es hilfreich“, sagte Reis, „wenn neue Spieler, so wir sie denn verpflichten können, möglichst schnell zum Team dazustoßen.“

Wichtig sei jetzt, dass sie fit seien, körperlich keinen Nachholbedarf hätten. „Die Anpassung kann nur dann schnell funktionieren“, sagte Reis, „wenn die Spieler im Saft stehen. So wie Sebastian Polter, der in den Niederlanden eine Vorbereitung mitgemacht hatte. Bei Eduard Löwen, Konstantinos Stafylidis oder auch Takuma Asano hat es gedauert, bis sie ihren Trainingsrückstand aufgeholt hatten. Bei Verpflichtungen schauen wir wie immer, ob ein Spieler durch seine Art die Qualität der Mannschaft erhöhen kann.“

Neue Spieler sollen möglichst voll im Saft stehen

Für die derzeitige Qualität sorgen auch Akteure, deren Verträge im Sommer auslaufen. Er sei da völlig entspannt, sagte Reis. „Das kommt jedes Jahr vor und gehört zum Profi-Geschäft dazu. Ich glaube nicht, dass das die tägliche Arbeit beeinflussen wird.“

Als Trainer versuche man immer auch langfristig zu planen. Dabei spiele auch eine Rolle, dass der VfL eine Mannschaft mit dem aktuell höchsten Altersdurchschnitt in der Bundesliga habe. „Natürlich stehe ich mit Sebastian Schindzielorz, dem Geschäftsführer Sport, im ständigen Austausch“, sagte Reis. „Wir reden ganz offen über die Spieler, ihre Verträge, unsere Möglichkeiten. Wir schauen, wo es Sinn macht, unseren Kader zu verändern, und wir schauen vor allem, ob das finanzierbar ist.

VfL Bochum- Coronafälle und viel Verletzungspech beim GegnerAndere Vereine, die nach der Hinrunde hinter dem VfL stehen, können da finanziell anders agieren. Der FC Augsburg zum Beispiel. Der steht nach Agenturmeldungen kurz vor der Verpflichtung von Ricardo Pepi, einen jungen Stürmer aus der nordamerikanischen Profiliga MLS. Nach Informationen des Kicker soll der Angreifer rund 16 Millionen Euro plus Nachzahlungen kosten.

Beim VfL Bochum müssen die Verantwortlichen weiterzusehen, dass sie aus ihren Möglichkeiten das Beste machen. „So wie es uns in der Hinrunde gut gelungen ist. Die letzten beiden Spiele haben zwar die Stimmung etwas gedrückt. Aber wir haben 20 Punkte, das ist eine gute Basis für die Rückrunde.“