Bochum. Die Profis des VfL Bochum sind im Kurzurlaub. Wenn die Bundesliga im Januar wieder startet, werden sie wohl wieder vor leeren Rängen spielen.
Beim VfL Bochum kehrt Ruhe ein. Am Ende eines ereignisreichen Jahres mit dem Höhepunkt der Bundesliga-Rückkehr haben sich etliche Spieler und auch Trainer Thomas Reis in den Kurzurlaub verabschiedet. Bereits am 27. Dezember nimmt der Bundesligist die Arbeit wieder auf. Dann ist es einerseits mit der Ruhe vorbei. Die Profis können sich aber wohl wieder auf die ungewollte Ruhe in den Stadien vorbereiten.
Viel deutet darauf hin, dass Corona neuerlich dafür sorgt, dass auch die Spiele der Fußball-Bundesliga ohne Fans stattfinden werden. In einigen Bundesländern war das an den vergangenen Spieltagen bereits der Fall. In Nordrhein-Westfalen aber waren Fans zugelassen.
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Fast 14.000 waren es gegen Union Berlin. Dass es dabei dann Ärger gab, weil einige Fans Becher in Richtung Union-Spielern und auch Union-Trainer Urs Fischer warfen, wird den Verein sicher noch beschäftigen.
VfL musste bereits Strafe bezahlen
In dieser Saison musste der VfL bereits Strafe zahlen, weil Fans Becher warfen. Dieses Problem gibt es nicht mehr, wenn die Spiele wieder ohne Fans stattfinden. Dafür fehlt dem Aufsteiger dann allerdings auch die wichtige Unterstützung. Sie ist in dieser Saison bemerkenswert.
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Fast könnte man meinen, alles, was die Fans in den vergangenen elf Jahren und dem Abstieg in die 2. Liga an Support nicht von den Rängen auf den Rasen bringen konnten, holen sie nun nach. Selbst Fans und Mitarbeiter des Vereins haben das so selten erlebt.
Ralf „Lobo“ Wolf zum Beispiel. Er hat schon gefühlt ewig eine Dauerkarte beim VfL. Er ist Mitgründer und Vorsitzender der „Bochumer Jungen“, des mit bald 50 Jahren dienstältesten Fanclubs des VfL. Es will etwas heißen, wenn einer wie er fast ungläubig staunt, was bei den Heimspielen im Ruhrstadion abgeht.
Auch Fanbetreuer Michalowski hat so eine Stimmung selten erlebt
„Dass die Ostkurve und wir in Block A immer alles geben, ist normal“, sagte er noch vor dem Spiel gegen Union Berlin im WAZ-Interview. „Aber dass auch die Haupttribüne steht, wippt und permanent anfeuert, war vorher undenkbar.“
Auch Dirk „Moppel“ Michalowski, der seit 1997 Fanbetreuer des VfL Bochum, ist sehr angetan von dem, was da passiert. „Eine solche Stimmung habe ich seit vielen Jahren nicht mehr erlebt. Sie ist ähnlich, nein: besser als zuletzt in der Saison 2003/04, als wir uns für den UEFA-Cup qualifizieren konnten.“
Die schon in der Aufstiegssaison 20/21 entfachte neue Begeisterung für den VfL spiegele sich auch in den Rückmeldungen der Fanclubs wider, sagt Michalowski. Die einhellige Meinung dabei: „Es macht riesigen Spaß, ins Stadion zu gehen, trotz der aktuell widrigen Umstände“. Also trotz Maskenpflicht und der Beschränkung der Zuschauerzahlen.
VfL hat den Aufstieg ohne Fans im Stadion geschafft
Knapp die Hälfte der Kapazität durfte der VfL zuletzt nutzen. Nun wird wohl wieder alles auf Null gefahren. Organisatorisch macht es für den Verein deutlich einfacher. Zuletzt konnten die Fans Karten erst kurz vor dem Spiel online kaufen, entschied sich erst spät, wie viele Fans überhaupt ins Stadion dürfen.
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Immerhin aber durften Fans kommen, konnte der Aufsteiger Einnahmen generieren. Das würde wegfallen und die Spieler müssten von nun wieder die Motivation wieder komplett selber übernehmen. Das Wechselspiel Spielfeld-Tribüne-Tribüne-Spielfeld, das in dieser Spielzeit herausragend funktionierte, würde ja auch wegfallen.
Dass die VfL-Akteure dann dennoch gute und sehr gute Leistungen abliefern können, haben sie in diesem Jahr bereits bewiesen. Der VfL schaffte den Aufstieg, die Rückkehr in die Bundesliga ohne Fans im Stadion. Im Zweifel würde der Aufsteiger auch den Klassenerhalt in der Bundesliga ohne Fans feiern. Hauptsache, es klappt mit dem Klassenerhalt.