Bochum. Siegtorschütze Max Kruse genießt den Auswärtserfolg von Union Berlin beim VfL Bochum besonders und schießt in Richtung der „asozialen“ VfL-Fans.
Ein großartiges Jahr für den VfL Bochum mit Zweitliga-Meisterschaft und 20 Bundesliga-Zählern ging am Samstagabend hitzig zu Ende. Der 1. FC Union Berlin brachte den knappen 1:0-Auswärtssieg über die Zeit, kurz vor Schlusspfiff blieb Rani Khedira in der Bochumer Hälfte womöglich ein bisschen länger liegen als nötig, brachte die VfL-Fans im Ruhrstadion zum Kochen.
Hinter der Reservebank der Berliner flogen Becher und Beschimpfungen, was von einigen aus dem Berliner Stab mit Provokationen beantwortet wurde, es kam zu Wortgefechten und Fäustetrommeln auf der Bank – dort saßen an diesem Samstag wohl vor allem Fans, die sonst ihren Platz in der Corona-bedingt leeren Ostkurve haben. Der Stadionsprecher ermahnte, dass das zu Lasten des VfL gehe, Sicherheitskräfte beruhigten die Situation, nach Abpfiff der Partie war die Lage schnell geklärt.
VfL Bochum: Thomas Reis und Urs Fischer sagen nichts zu Becherwürfen
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Die Trainer Urs Fischer und Thomas Reis wurden zu den Szenen explizit befragt, sagten aber nichts. „Was im Stadion passiert, bleibt im Stadion“, so Unions Fischer, der Bochumer Reis stimmte ihm zu. Siegtorschütze Max Kruse allerdings allerdings nicht.
Er „habe selten so asoziale Fans wie hier erlebt“, sagte Kruse im Radiointerview mit WDR 2. Auf die Frage, wo er hinschaue, sagte Kruse dem Reporter: „Die prügeln sich hier schon auf der Tribüne.“ Schon beim Aufwärmen seien die Berliner beleidigt worden, „aber mich juckt das nicht“, so Kruse weiter. „Auch wenn du auf der Bank sitzt, wirst du die ganze Zeit mit Bier beworfen. Ist halt leider so. Sind auf der Tribüne ganz groß und danach wieder ganz klein.“
Kruse über Fans im Stadion: „Alle Ruhrpott-Asis in Bochum versammelt“
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Via Instagram legte der frisch verheiratete Kruse nach: „Solche Siege schmecken einfach am besten. Bochum ist immer ein sympathischer Verein gewesen und ich weiß, 80 oder 90 Prozent der Fans sind auch weiterhin sympathisch. Aber heute war wieder ein Tag, an dem sich alle Ruhrpott-Asis in Bochum versammelt haben und einfach mal dachten, heute gehen wir ins Stadion. Und das hat man auch gemerkt.“
Den Spott vom Sieger gab es für den VfL zur sportlichen Enttäuschung oben drauf. Für den VfL Bochum war es die erste Heimniederlage seit dem 12. September, damals gegen Unions Nachbarn Hertha BSC. Auch damals hatte sich ein Gästespieler über die Bochumer Fans geäußert.
Torwart Alexander Schwolow sagte damals über die Stimmung: „Das war schon richtig geil, auch wenn die Stimmung gegen dich ist. Beim Abstoß fliegen die Becher und nicht so schöne Worte – das habe ich ein bisschen vermisst.“
Abgehakt ist das Thema mit Kruses Kommentaren übrigens wohl nicht: Voraussichtlich muss der VfL aufgrund der Becherwürfe wieder mit einer Geldstrafe rechnen. (phz)