Essen. Bochum gegen Dortmund - da sind die Rollen verteilt. Doch der BVB sollte den VfL nicht unterschätzen. Sonst ergeht es ihm wie 2007. Ein Kommentar.
Ganz schön hoch her ging es bei Borussia Dortmund im März 2007. Nach Thomas von Heesen sagte auch Felix Magath ab, der neue Trainer hieß dann Thomas Doll. Sein Vorgänger Jürgen Röber hatte entnervt das Handtuch geworfen und war damit einer Entlassung zuvorgekommen. Letzter Auslöser für die Trennung war das Revierderby in Bochum. Das nämlich hatte der VfL mit 2:0 gewonnen, und mit diesem einen Spiel war in Dortmund aus Sorge Panik geworden. Denn der BVB hatte nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz. Tobende Fans gewährten dem Mannschaftsbus der Schwarz-Gelben am Ruhrstadion erst nach ausgiebiger und anstregender Diskussion mit den Profis freie Fahrt.
Schon 2007 hatte der BVB die klangvolleren Namen zu bieten als der VfL
Schon damals hatte das BVB-Aufgebot die klangvolleren Namen als der Gegner zu bieten, Namen wie Christian Wörns, Sebastian Kehl, Christoph Metzelder, Dede, Roman Weidenfeller und Alexander Frei. Doch die Mannschaft präsentierte sich in einem erbarmungswürdigen Zustand. Es siegte das deutlich leidenschaftlichere Team, es siegte das Team der vergleichsweise Namenlosen.
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Wenn der BVB an diesem Samstag in Bochum antritt, ist seine Lage deutlich komfortabler als damals. Aber eines dürfte klar sein: Diesen Gegner sollten die Borussen nicht unterschätzen, sonst könnte das Nachbarschaftsduell trotz der krassen unterschiedlichen Voraussetzungen durchaus wie damals enden.
Der VfL muss sich vor keinem Gegner verstecken – auch nicht vor dem BVB
Vom kleinen Revierderby ist in diesen Tagen mal wieder die Rede – ein reichlich herablassendes Urteil. Was kann der VfL Bochum dafür, dass Schalke 04 in die Zweite Liga abgeschmiert ist? Der VfL hat sich den Aufstieg redlich verdient, schlägt sich in der Bundesliga bisher außerordentlich gut und muss sich mit seinem Teamgeist vor allem im eigenen Stadion vor keinem Gegner verstecken. Es ist also allenfalls das andere Revierderby, nicht das kleine. Rivalität ist nämlich genügend vorhanden. Und Spannung auch.