Bochum. Der VfL Bochum hat die Länderspielpause für einen Test genutzt. Gegen Viktoria Köln gab es ein 2:1 aber wieder einen verletzten Spieler mehr.
Eine genauere Diagnose gibt es noch nicht. Gut sah es aber nicht aus, als Saulo Decarli am Mittwoch den Leichtathletikplatz am Ruhrstadion zusammen mit Teamarzt Karl-Heinz Bauer verließ. Der Innenverteidiger hatte beim 2:1 (1:1)-Sieg des VfL Bochum im Testspiel gegen den Drittligisten Viktoria Köln das 1:0 erzielt, hatte sich dann aber an der Schulter verletzt. Decarli droht erneut auszufallen.
Es wäre ein Ausfall, den die Bochumer derzeit kompensieren könnten. Decarli ist aktuell kein Stammspieler. Er liegt in der Rangfolge der Innenverteidiger hinter Erhan Masovic, Vasilios Lampropoulos und Armel Bella-Kotchap auf Platz vier. Hinter ihm liegt noch Maxim Leitsch.
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Der aber war lange verletzt. VfL-Trainer Thomas Reis hatte in der vergangenen Woche noch die Hoffnung, dass Leitsch vielleicht im Test zu einem Kurzeinsatz kommen könnte. Das klappte nicht. „Er hat heute trainiert“, sagte Reis nach dem Test. „Er ist ab Montag dann auch weiter beim Mannschaftstraining dabei.“
Robert Tesche fällt noch länger aus
Auch Luis Hartwig trainiert nach langer Verletzungspause wieder mit der Mannschaft. Paul Grave, der sich im Trainingslager verletzt hatte, dann lange gefehlt hatte und nun schon länger mit der Mannschaft trainiert, spielte im Tor durch. Michael Esser, die etatmäßige Nummer zwei hinter Stammkraft Manuel Riemann war mit Rückenproblemen ausgefallen.
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Komplett verzichtete Reis zudem auf Anthony Losilla, den leicht angeschlagenen Cristian Gamboa und Sebastian Polter.
Nicht dabei waren zudem Tjark Ernst, Armel Bella-Kotchap und Takuma Asano die bei der U19-, der U21- beziehungsweise der japanischen Nationalmannschaft sind, Robert Tesche, Gerrit Holtmann und Danny Blum. Tesche, Holtmann und Blum werden auch beim nächsten Bundesligaspiel des VfL bei Bayer Leverkusen keine Option sein.
Wenig Personal auf den Außenbahnen
Tesche nicht, weil er jetzt lange verletzt raus war. Holtmann nicht, weil er zu Beginn der Woche an den Leisten operiert wurde. Blum nicht, weil er sich gegen Hoffenheim erneut verletzt hat.
Die Chance, dass Christopher Antwi-Adjei gegen Leverkusen startet, ist daher relativ groß. Dazu könnte als schneller Außenspieler Takuma Asano kommen. Der aber ist derzeit bei der japanischen Nationalmannschaft, die in der WM-Qualifikation spielt. Reis hofft, dass Asano gesund zurückkehrt.
Pantovic ist vollgeladen mit Selbstvertrauen
Eine weitere Option für die Außenbahn wäre indes auch Milos Pantovic. Er hatte zuletzt gegen Hoffenheim das 1:0 durch Soma Novothny vorbereitet, das 2:0 dann in der Nachspielzeit dann spektakulär aus mehr als 60 Metern Entfernung selber erzielt.
Auch im Test gegen Viktoria Köln gehörte er zu den auffälligeren Bochumern. Er wirkt derzeit vollgeladen mit Selbstvertrauen. Gleiches gilt für Konstantinos Stafylidis. Der gelernte Außenverteidiger kam im Test nach dem Seitenwechsel für Danilo Soares. Als Decarli dann verletzt runter musste, rückte Stafylidis in die Innenverteidigung. Er löste auch diese Aufgabe mit großer Selbstverständlichkeit.
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Davon ist Silvere Ganvoula um einiges entfernt. Der Stürmer verzichtete auf die Reise zur Nationalmannschaft Kongos. Auch die spielt die WM-Qualifikation. Ganvoula aber entschied sich in Bochum zu bleiben und den Test zu nutzen, um wieder näher an einen Platz im Spieltagskader zu kommen.
Reis lobt Ganvoula für Leistung und Einsatz
Reis war zufrieden mit der Leistung von Ganvoula. „Das war gut. Er hat einige gute Flanken geschlagen, hat eine gute Torchance, die er vielleicht sogar hätte nutzen können.“ Vielleicht fehlte auch Ganvoula da das Selbstvertrauen.
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Soma Novothny, der im Moment Stürmer Nummer zwei hinter dem gesetzten Sebastian Polter ist, hat es. Er nutzte drei Minuten vor dem Ende eine Möglichkeit zum 2:1. Eduard Löwen hatte geflankt.
Das 1:0 hatte Decarli nach einer Ecke des ebenfalls auffälligen Patrick Osterhage nach 17 Minuten erzielt. Luca Marseiler hatte nach 33 Minuten für die Kölner ausgeglichen. „Da hat sich gezeigt“, sagte Reis, „dass in solchen Testspielen gegen einen Drittligisten ein paar Prozentpunkte fehlen. In der Bundesliga haben wir es zuletzt geschafft, solche Fehler zu vermeiden. Aber ich war ja auch mal Spieler, ich kenne solche Spiele und Situationen und habe dafür auch ein gewisses Verständnis.“
Spieler bekommen drei Tage frei
In Summe war Reis aber mit der Leistung und dem Einsatz- und Laufwillen seiner Spieler einverstanden. „Das war okay. Wir haben schon schlechtere Testspiele gemacht. Das hier haben wir gewonnen, haben dabei im zweiten Abschnitt keine Chance der Kölner mehr zugelassen und hatten selber ein klares Chancenplus.“
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So in etwa hatte sich Reis diesen Test vorgestellt. Daher bekommen die Spieler nun auch drei Tage frei. Am Donnerstag steht noch ein Training an, danach ist bis zum Montagmorgen frei. „Die Spieler bekommen aber individuelle Trainingspläne mit. Am Sonntag steht für sie ein längerer Lauf an.“
VfL Bochum: Grave – Bockhorn (60. Bonga), Decarli (70. Weilandt), Lampropoulos (46. Masovic), Soares (46. Stafylidis) – Osterhage, Chibsah (46. Löwen). Pantovic (60. Rexhbecaj) – Ganvoula, Novothny, Antwi-Adjei
Tore: 1:0 Decarli (17., Vorarbeit Osterhage), 1:1 Marseiler, 2:1 Novothny (87., Vorarbeit Löwen)