Bochum. Hans-Werner Hartl hat beim VfL Bochum Geschichte geschrieben. Er erzielte 1971 das erste Bundesliga-Tores des VfL. Heute wird 75 Jahre alt.

Es wird etwas dauern, bis Hans-Werner Hartl im Vonovia Ruhrstadion geehrt wird. Es ist Länderspielpause, das nächste Heimspiel des VfL Bochum findet erst am 27. November statt. Dann aber wird es im Stadion den Hinweis auf den gebürtigen Duisburger Hartl geben. Er spielte von 1970 bis 1973 für den VfL Bochum und wird am heutigen 10. November 75 Jahre alt. Er schoss 1971 das erste Tor des VfL Bochum nach dem ersten Aufstieg in die Bundesliga.

Der VfL hatte in seiner Bundesliga-Premierensaison am 14. August 1971 Heimrecht gegen Eintracht Braunschweig. Es sei ein unheimlich toller Sommertag gewesen, erinnerte sich Hartl im August 2021, also 50 Jahre später, im WAZ-Interview.

„Hans Walitza hat den Ball in die Spitze gespielt“, sagte Hartl. „Es war ein langer Ball in die gegnerische Hälfte. Ich stand mit dem Rücken zu Braunschweigs Torwart Bernd Franke. Der war immerhin Nationalspieler. Irgendwie bin ich mit dem Kopf an den Ball gekommen, Franke hat ins Leere geboxt. Ich war eine Zehntelsekunde vor ihm am Ball.“

Hartl ist vor Braunschweigs Torwart am Ball

Hartl köpfte den Ball ins Tor, es hieß 1:0 für den VfL, es blieb beim 1:0 für den VfL. Hartl steht somit als erster VfL-Bundesligatorschütze in den Geschichtsbüchern der Bundesliga. Dazu bescherte sein Tor dem VfL Bochum den ersten Bundesligasieg.

Am Ende der Saison 1971/72 stand der VfL Bochum auf Platz neun. Hartl war mit zehn Toren in 31 Spielen hinter Hans Walitza zweitbester Torschütze des VfL.

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Seine Karriere begann für Hartl beim Duisburger Stadtteilclub Hamborn 07. 1970, der VfL war als Meister der Regionalliga West in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga an den Kickers Offenbach gescheitert, wechselte Hartl von Hamborn nach Bochum.

Später wechselt Hartl zu Borussia Dortmund

Mit 18 Toren in 32 Spielen hatte er großen Anteil an der erneuten West-Meisterschaft der Bochumer. In der Aufstiegsrunde schoss Hartl gleich das erste Tor beim 4:2-Auswärtssieg beim VfL Osnabrück, erzielte zwei Tore beim 4:2-Sieg über Tasmania Berlin, und traf erneut zur Führung im Rückspiel gegen Osnabrück.

Beim Sieg, der den Aufstieg brachte, dem 4:2 im Rückspiel in Berlin, erzielte er erneut zwei Tore. Schließlich schoss er auch beim Sieg im abschließenden spiel gegen FK Pirmasens das letzte Tor zum 5:2.

1973 wechselte Hartl zu Borussia Dortmund. Die spielten zunächst in der Regionalliga West, ab 1974 dann in der neu eingeführten 2. Bundesliga Nord. Hartl bestritt bis 1977 noch 117 Partien für die Dortmunder und stieg 1976, mit Otto Rehhagel als Trainer, mit den Dortmundern erneut in die Bundesliga auf.

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Seine Karriere ließ er zunächst in der Zweiten Liga bei Union Solingen und später beim Heimatclub Hamborn 07 ausklingen. Hartl arbeitete lange Zeit für den Stahlkonzern Thyssen, seit zehn Jahren ist der dreifachen Vater und inzwischen sechsmaligen Großvater Rentner.