Bochum. Mit einer Analyse des Spiel gegen Leipzig begann beim VfL Bochum die Woche. Thema war auch die öffentliche Kritik von Torwart Riemann.
Nicht nur Handwerker wissen, dass es nicht hilft, wenn man eine Baustelle aufmacht, wo keine aufgemacht werden muss. Mit einer Niederlage gegen RB Leipzig konnten Spieler, Trainer, Verantwortliche des VfL Bochum rechnen. Dass danach aber fast mehr über die öffentliche Kritik von Torwart Manuel Riemann an einigen Spielern als über das 0:3 gesprochen wurde, half nicht.
Riemann wird auch künftig Gesprächspartner der verschiedenen Medien sein. Der meinungsfreudige Torwart wird kein Interviewverbot bekommen. Möglich aber, dass er sich demnächst deutlich diplomatischer äußern wird, als zuletzt nach dem 0:0 gegen Stuttgart und dem 0:3 bei RB Leipzig.
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Riemann hatte jeweils klare Worte gefunden, hatte seine Mitspieler dafür kritisiert, dass sie im Heimspiel gegen Stuttgart nicht genug das Tor wollten und dass sie beim Auswärtsspiel in Leipzig nach dem ersten Gegentor so fahrig agierten, dass danach sofort das nächste Gegentor und die Entscheidung fiel.
Kritik von Riemann ist ein Thema
Auch die Kritik von Manuel Riemann am Team beziehungsweise einzelnen Spielern sei am Montag ein Thema gewesen, sagte Trainer Thomas Reis. „Ich bin ein Freund von internen Aussprachen. Wenn man etwas hat, dann sollte man es intern besprechen. Gerade in der Phase, in der wir uns gerade befinden, sollte es keine öffentliche Fehlerzuweisung geben. Es muss bei uns nicht alles immer harmonisch ablaufen. Aber wir müssen eine Gemeinschaft sein.“
Es würde dem VfL Bochum in dieser Situation zumindest helfen. Sportlich hat der Aufsteiger schon Probleme genug, um in der Bundesliga mitzuhalten. Das bestätigte erneut die Videoanalyse nach dem Spiel bei RB Leipzig am Montag. Sie habe etwas länger gedauert, sagte Reis.
„Wenn man dem Gegner so viele Torchancen zulässt, gibt es viele Szenen, die zu besprechen sind. Dazu kommen unsere Umschaltmomente. Von denen hatten wir auch einige gegen Leipzig. Da haben erneut Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Die aber sind elementar und entscheiden darüber, ob man in den Abschluss kommt oder eben nicht. Da kommt es auf den ersten und zweiten Kontakt, den richtige Moment zum Abspielen an. Das müssen wir ständig trainieren.“
Laufleistung ist schon besser geworden
Die Situationen, die gegen Leipzig zu den Gegentoren führen, seien „gefühlt mehr als einhundert Mal“ besprochen worden. „Es geht um Ballverluste und wie wir im Strafraum verteidigen.“
VfL Bochum- Ein Erdnussflip als Schloss und die Akte RiemannDazu kommen bislang Defizite bei der Laufleistung. Die wurde zwar teilweise falsch interpretiert, weil die Bochumer im ersten Spiel bereits ab Minute vier nach der roten Karte für Robert Tesche nur noch mit zehn Mann spielen konnten und so mindestens zehn Kilometer bei der Laufleistung fehlten.
Aber auch in den weiteren Spielen danach waren die Bochumer nicht das Team, das am meisten lief. Auch daran arbeitet Reis mit dem Team. „Gegen Leipzig sind wir schon sechs Kilometer mehr gelaufen als gegen Stuttgart, wir sind auch mehr gesprintet. Wir verbessern uns auch da. Aber Laufen alleine reicht auch nicht. Wir nehmen uns Chancen, bevor wir zum Abschluss kommen. Du musst als VfL Bochum in der 1. Liga solche Chancen nutzen.“
Reis will gegen Nijmegen Einsatz sehen
14 Tage haben die Bochumer nun Zeit, um sich auf das Spiel bei Mitaufsteiger Greuther Fürth vorzubereiten. Nach der Videoanalyse und einer Einheit am Montag wird es am Dienstag und Mittwoch jeweils zwei Einheiten geben, am Donnerstag voraussichtlich nur das Testspiel gegen NEC Nijmegen ab 14 Uhr auf dem LA-Platz neben dem Stadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit, am Freitag eine Einheit.
„Ob wir am Samstag und oder am Sonntag trainieren“, sagte Reis, „hängt auch davon ab, wie sich das Team im Test gegen Nijmegen präsentiert. Dabei geht es mir nicht um das Ergebnis. Natürlich will ich auch dieses Spiel gewinnen. Aber es geht um die Art und Weise, wie sich das Team präsentiert und die Vorgaben umsetzt.“
Zuletzt war Reis mit den Leistungen der Spieler im Test gegen die Go Ahead Eagles Deventer nicht zufrieden. Bochum verlor mit 0:2, keiner der Spieler, die zu diesem Zeitpunkt hinten dran waren, drängte sich auf. Das beste war dann noch, dass Olympia-Fahrer Eduard Löwen 90 Minuten durchspielen konnte.
Leitsch fällt bis in den November hinein aus
Gegen Nijmegen will Reis „voraussichtlich alle Spieler einsetzen, die zur Verfügung stehen“. Geplant ist daher auch, dass Cristian Gamboa spielt. Reis: „Er geht im Training schon wieder in die Zweikämpfe und macht Fortschritte.“
Bei Maxim Leitsch werde es dagegen noch dauern, bis er wieder für die Bundesliga spielfähig sei. „Er ist ja jetzt seit dem Wolfsburg-Spiel, also dem ersten Spieltag raus. Jeden Tag, den er raus ist, dauert es entsprechend länger. Bei ihm könnte es nach der nächsten Länderspielpause im November wieder so weit sein.“