Bochum. Für den VfL Bochum reicht es gegen den VfB Stuttgart zu einem 0:0. Der Aufsteiger bleibt im Keller, aber die Leistung macht Mut. Ein Kommentar.

Respekt, VfL Bochum. Nach dem ungeordneten 0:7 in München präsentierte sich das Team von Trainer Thomas Reis als geordnete, kampf- und zweikampfstarke Mannschaft. Sie ließ bis auf eine Szene nach einem Standard, als ein Handspiel des Torschützen zum Glück das 0:1 verhinderte, kaum Chancen zu. Der einzige Haken: Im Abschluss fehlt es weiterhin an der Konsequenz. Ein Sieg jedenfalls wäre sicherlich verdient gewesen.

VfL Bochum: Änderungen von Reis wirksam

Vier Wechsel hatte Trainer Thomas Reis vorgenommen, sie entpuppten sich allesamt als Treffer. Erhan Masovic überzeugte in der Innenverteidigung mit Ruhe, Zweikampfstärke, Cleverness. Herbert Bockhorn setzte auch offensiv Akzente. Der 26-Jährige kehrte nach zuvor schwachen Trainingsleistungen, die ihn seinen eigentlich sicheren Platz auf der rechten Abwehrseite gekostet hatten, engagiert zurück.

Gerrit Holtmann hat ein gutes Spiel für den VfL Bochum gemacht.
Gerrit Holtmann hat ein gutes Spiel für den VfL Bochum gemacht. © ffs | Udo Kreikenbohm

Christopher Antwi-Adjei spielte sein Tempo aus, zusammen mit Flügelkollege Gerrit Holtmann bildete er einen pfeilschnellen Außenangriff, der noch manchem Gegner Nackenschmerzen bereiten dürfte. Wenn sie richtig eingesetzt werden, wenn der VfL nicht überdreht beim Bemühen um eigene Spielkultur.

Für die sorgt unter anderem Eduard Löwen, der als Zehner einen klaren Schritt nach vorne machte, dem aber noch die Kräfte zu früh schwinden. Löwen wird sich, so scheint es, mit mehr Spielpraxis weiter steigern. Dann ist er der Gewinn für den VfL, den man sich erhofft hat.

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Wichtig war nach dem Bayern-Debakel, die Ruhe nicht zu verlieren. Und dafür sorgte auch und vor allem der Kapitän. Anthony Losilla ging voran, sortierte, grätschte, gewann die Zweikämpfe, eroberte die Bälle. Es war die mit Abstand stärkste Saisonleistung des 35-Jährigen, die einmal mehr zeigte: Alter schützt den Gegner nicht vor starker Gegenwehr. Eine Top-Leistung des Bundesliga-Neulings.

Der Auftritt machte Mut, auch wenn Torwart Manuel Riemann „die Geilheit“ auf drei Punkte vermisste am Ende. Der VfL hat gegen Stuttgart aber seine Naivität aus dem Bayern-Spiel abgelegt, auch wenn Stuttgart nicht die Klasse hat wie der Rekordmeister. Jetzt gilt es, beim Topteam Leipzig wieder mit einer konzentrierten, geschlossenen Defensivarbeit zu überzeugen.

Blamage wie in München darf dem VfL Bochum nicht mehr passieren

Dass daraus nicht ein Punkt resultieren muss, ist angesichts des bärenstarken RB-Kaders klar. Aber ein 0:7 wie in München darf dem VfL nicht noch einmal passieren. Und wird es nicht, wenn er so gemeinschaftlich verteidigt in der Sachsen-Metropole wie gegen den VfB.