Bochum. Erst die Verletzung von Zoller, dann 0:7 bei den Bayern. Beim VfL Bochum haben sie daran gedacht, einen vertragslosen Spieler zu holen.
Der FC Schalke hat in dieser Woche noch einmal einen Spieler verpflichtet. Der Zweitligist hat Marc Rzatkowski geholt und reagiert damit auf den ausfall zweier wichtiger Mittelfeldspieler. Beim VfL Bochum hat sich mit Simon Zoller ein wichtiger Spieler schwer verletzt. Der Bundesligist hat daher ebenso daran gedacht, ob es passt, noch einen Spieler zu verpflichten. Möglich wäre das bei vertragslosen Akteuren. Vor dem Spiel gegen VfB Stuttgart aber wird kein Spieler kommen. Trainer Thomas Reis setzt dagegen darauf, dass sein Team nach dem 0:7 bei den Bayern eine Reaktion zeigt.
Reis hat in dieser Woche versucht, seinen Spielern zu helfen. Sein Ansatz war es, den Trainingsumfang zu erhöhen, ohne die Mannschaft körperlich platt zu machen. „Die Mannschaft, jeder Spieler hat verstanden, dass wir mehr machen“, sagte Reis am Donnerstag nach dem Training.
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Aber wer nach einem 0:7 nicht einsichtig wäre, sagte Reis, wäre auch fehl am Platz. „Wir überfordern die Spieler nicht in puncto Belastung. Wir können beispielsweise das Athletiktraining über zwei Tage verteilen. Die Woche ist länger, wir haben mehr Zeit, um mit den Spielern darüber zu sprechen, was wir auf den einzelnen Positionen erwarten.“
Niederlage bei den Bayern ist abgehakt
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Die Niederlage bei den Bayern sei abgehakt. „Wir wissen, dass wir noch bewusster arbeiten müssen, die Spieler sind noch einmal wachgerüttelt worden. Wir konzentrieren uns aber inzwischen auf den nächsten Gegner.“ Der heißt VfB Stuttgart und schaffte den Aufstieg, die Rückkehr in die Bundesliga, eine Saison vor dem VfL Bochum.
Stuttgart habe grundsätzlich andere finanzielle Möglichkeiten, erst recht als Aufsteiger der vergangenen Saison“, sagte Reis. „In dieser Saison haben sie Anlaufschwierigkeiten, zuletzt haben sie gegen Leverkusen verloren, was aber noch einigen passieren wird. Sie sind noch in der Findungsphase und sind sicher nicht damit zufrieden, was sie bisher an Punkten gesammelt haben.“
Das teilen sie sich mit dem VfL Bochum. Der aber hat ein Heimspiel und hofft wie schon gegen Mainz und Berlin darauf, dass die Anwesenheit von 15.000 Zuschauern einen Effekt hat. „Unsere Zuschauer werden uns helfen, genau wie gegen Berlin auch gegen Stuttgart dominant zu spielen“, sagte Reis. „Wir dürfen aber nicht ins offene Messer laufen.“ Das passierte gegen Berlin zweimal, führte zum 0:1 und 1:3.
Reis stellt nicht alles komplett in Frage
Reis aber ist auch nach den sieben Toren bei den Bayern weit davon entfernt, alles in Frage zu stellen und über den Haufen zu werfen. „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren unsere Sache gut gemacht. Auch deshalb stellen wir jetzt nicht alles in Frage“, sagte er.
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Daher werde auch nicht die komplette Mannschaft ausgetauscht. „Natürlich macht man sich Gedanken, wenn man so hoch verloren hat. Gegen die Bayern aber kann man auch hoch verlieren, wenn man weniger Fehler macht, als wir es getan haben.“
Einige personelle Veränderungen aber wird es wohl geben. Eben auch, weil Robert Tesche, der gegen die Bayern begann, ausfallen könnte. Er trainierte am Donnerstag individuell.
Möglich zum Beispiel auch, dass Herbert Bockhorn zurück ins Team kommt. Reis macht dem vielseitig einsetzbaren Akteur zumindest Hoffnung. „Er kann auch wieder eine Alternative sein. Er hat in dieser Woche gut trainiert, ist besser drauf, zeigt wieder ein anders Niveau. Wir wissen, dass er uns mit seinen Leistungen helfen kann.“
Ausfall von Zoller wiegt schwer
Reis aber war mit dem Training des gesamtem Teams gerade am Donnerstag zufrieden. „Heute gab es gute Ansätze“, sagte er. „Es ging um Flanken, den ersten Kontakt, Abschlüsse und das mit vielen Wiederholungen. Das müssen wir am Sonntag gegen Stuttgart auf den Platz bringen. Wir müssen gut arbeiten, wir müssen vor allem gemeinsam arbeiten und alle dem gleichen Plan folgen. Sonst läuft man Gefahr, dass man auseinanderfällt.“
Das wollen sie beim VfL Bochum in jedem Fall verhindern. Auch deshalb wiegt der lange Ausfall von Simon Zoller schwer. Er ist in der Lage, ein Team anzuführen und mit seiner Leistung und seinen Läufen mitzuziehen.
Ungewöhnlich ist es daher nicht, dass die Bochumer nach seiner Kreuzband-Verletzung darüber nachgedacht haben, noch einen Spieler zu verpflichten. Es sind ja Spieler vereinslos. „Aber“, sagte Reis, „bei ihnen muss man sehen, wie fit sie sind und ob auch alles andere passt: Position, das Wirtschaftliche. Bis zum Sonntag kommt auf jeden Fall keiner dazu.“