Bochum. Manuel Riemann musste das Training abbrechen, später gab es Entwarnung. Ein Führungsspieler konnte nicht mitwirken. Leitsch fällt noch länger aus.

Bei herrlichem Sonnenschein trainierten die Spieler des VfL Bochum am Mittwochvormittag. Glück gebracht hat das schöne Wetter erst einmal nicht. Im Gegenteil. Torwart Manuel Riemann ging nach rund einer Stunde frühzeitig zur Kabine. Der Torwart war bei einer Abwehraktion weggerutscht.

Mit einer Bandage am rechten Oberschenkel verließ der Keeper sichtbar geknickt das Feld. Am Nachmittag, nach einer Athletik- und Krafteinheit, gab Trainer Thomas Reis aber praktisch schon Entwarnung. Riemann habe bereits wieder auf dem Fahrrad trainiert, erklärte er gegenüber dieser Redaktion. Reis rechnet damit, dass der Torwart am Donnerstag, „Stand jetzt“, wieder trainieren kann.

Damit würde die Nummer eins des VfL Bochum, bisher der konstanteste Spieler des VfL in den fünf Bundesliga-Partien, auch beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) zwischen den Pfosten stehen.

Trainer Reis: Riemann hätte auch mit einer gebrochenen Hand gespielt

Thomas Reis wirkte auch nach der Riemann-Blessur am Mittwoch wieder deutlich entspannter als noch am Wochenenende nach dem 0:7 beim FC Bayern München. Auf die Bemerkung eines Journalisten, dass Riemann doch ohnehin auch mit einem gebrochenen Bein spielen würde, sagte Reis lächelnd: „Manu hätte auch gerne mit seiner gebrochenen Hand gespielt. Aber wenn es nicht geht, geht es nicht. Wir werden sehen.“ Offenbar: geht es.

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Riemann hatte sich beim Spiel in Heidenheim in der Vorsaison einen Mittelhand-Bruch zugezogen und war in den letzten vier Saisonspielen ausgefallen. Patrick Drewes, mittlerweile die Nummer eins in Sandhausen, ersetzte ihn. Der VfL stieg auf.

Muskuläre Probleme: Auch Robert Tesche kann nicht trainieren

Bereits nach wenigen Minuten musste am Mittwoch auch Robert Tesche passen. Der Mittelfeldspieler spürte bereits vor dem Aufwärmen ein Ziehen in der Muskulatur im Hüftbereich, ein Muskel hat „zugemacht“, wie es heißt. Der Routinier probierte es, aber es ging nicht.

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Tesche war am Samstag in München der Sechser des VfL. Gegen Stuttgart ist damit zu rechnen, dass Anthony Losilla diese Position wieder übernimmt wie in den drei Partien zuvor, als Tesche erst gesperrt war und dann nicht in die Startelf berufen wurde von Trainer Reis. Davor dürften Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen die Doppel-Acht bilden.

Diesen Eindruck jedenfalls vermittelte auch das Training am Mittwoch: In allen Spielformen blieb dieses Trio im Zentrum zusammen in einem Team.

Stafylidis oder Soares? Der Brasilianer spielt zunächst nur den freien Mann

Trainer Reis ließ bei diesem für Journalistinnen und Journalisten zugänglichen Training zunächst zehn gegen zehn auf je zwei kleine Tore ohne Torwart spielen. Mit einer vorstellbaren Viererkette im Team A: Herbert Bockhorn rechts, Erhan Masovic und Armel Bella-Kotchap innen, Konstantinos Stafylidis links.

Danilo Soares durfte zusammen mit Raman Chibsah nur den „freien Mann“ spielen. Eine Aufgabe, die in der Regel Spieler erhalten, die nach Verletzungen noch nicht so in Zweikämpfe verwickelt werden sollen. Oder aber keine Rolle spielen. Vielleicht eine Mahnung an Soares. Vielleicht.

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Später bildete Reis nämlich drei Teams mit jeweils sieben Spielern. Hier bildeten Soares mit Bella-Kotchap, der gesetzt ist, und Saulo Decarli die Defensive ihrer Mannschaft. Masovic oder Decarli, Stafylidis oder Soares? Man wird sehen.

Holtmann und Polter sind wohl gesetzt - Antwi-Adjei hat gute Karten

Im Angriff läuft es nach dem Trainingseindruck auf Gerrit Holtmann und Christopher Antwi-Adjei auf den Flügeln sowie Sebastian Polter im Zentrum hinaus. Alternativ stehen Danny Blum und Takuma Asano für die Außenbahn bereit. Beide aber sind noch nicht bei 100 Prozent.

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Auch Milos Pantovic ist nach dem Trainingseindruck noch im Rennen gegen Stuttgarter, deren Außenspieler gerne nach innen einrücken. Dafür wäre Pantovic defensiv betrachtet eine gute Option. Beim zehn gegen zehn jedenfalls besetzte Pantovic mit Asano die Flügel. Unterm Strich: Reis probiert einiges aus. Dass er Holtmann – hier im Team B – nicht von Beginn an bringt, darf man aber ausschließen.

Das ist der Stand bei Innenverteidiger Maxim Leitsch

Definitiv weiter ausfallen wird Maxim Leitsch – und zwar deutlich länger als erhofft. „In den nächsten ein oder zwei Wochen wird er nicht ins Mannschaftstraining zurückkehren können“, sagte Thomas Reis auf Nachfrage.

Leitsch plagen muskuläre Probleme. Mehrere Untersuchungen ergaben zumindest keinen gravierenden Befund. Beim ersten Spiel in Wolfsburg war Leitsch dabei, seitdem fehlt der 23-Jährige. „Natürlich ist das auch für mich als Trainer frustrierend“, so Reis. „Ich hätte ihn gerne dabei.“

Nicht zur Verfügung stehen neben Leitsch und Simon Zoller auch Cristian Gamboa und Luis Hartwig. Ebenso wie der angeschlagene Tom Weilandt, der sportlich keine Rolle mehr spielt, trainierten sie am Mittwoch alle individuell, teils im Kraftraum. Zoller soll wohl nächste Woche am Kreuzband operiert werden.