Bochum. Erhan Masovic ist beim VfL Bochum bisher nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers heraus gekommen. Gegen Stuttgart hofft er auf einen Einsatz.

Er steht erst im Schatten nach diesem Training am Mittwoch, geht dann schnell ins helle Licht fürs Interview. Erhan Masovic mag die Sonne, die Wärme. Kälte, den Winter mag er eher nicht. In Bochum aber, das betont der 22-Jährige mehrmals, „fühle ich mich wohl. Ich bin happy hier“, sagt der Defensiv-Allrounder des VfL Bochum in diesem auf englisch geführten Gespräch mit dieser Redaktion.

Erhan Masovic kam aus Brügge zum VfL Bochum

Der Schatten bietet sich als Bild an, denn meistens stand er sinnbildlich genau dort seit seiner Ankunft in Bochum: Im Schatten der Stammspieler. Als Masovic Anfang Oktober zum damaligen Zweitligisten VfL kam, geholt vom FC Brügge, ahnte er sicherlich, dass er nicht von jetzt auf gleich Leistungsträger werden würde und dass er sich Schritt für Schritt weiter entwickeln, empfehlen muss.

Aber dass er in der Vorsaison nur acht Mal, meist kurz, und in dieser Spielzeit erst einmal eingesetzt wurde, kann einen Profi naturgemäß nicht ganz zufrieden stellen. „Natürlich will ich gerne spielen“, sagt der Defensiv-Allrounder. „Aber das entscheidet der Trainer. Ich versuche, mich im Training anzubieten, dafür arbeite ich hart.“

Erhan Masovic: Vertrag beim VfL Bochum läuft bis 2023

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Nur zwei Gehminuten vom Trainingsplatz entfernt wohnt Masovic, im Sommer hätte es zu einem Umzug kommen können. Masovic galt als Kandidat für eine Leihe, damit er mehr Spielpraxis erhält. Sein Vertrag läuft noch bis 2023. Trainer Thomas Reis ist durchaus überzeugt von seinen Anlagen. Für die erste Elf aber reichte es in der Vorsaison nur zweimal von Beginn an, darunter allerdings beim entscheidenden Aufstiegs-Finale gegen den SV Sandhausen, beim 3:1-Sieg. Bochum feierte hernach den Aufstieg ausgiebig. Masovic war mittendrin.

Ein Jahr viel Spielpraxis in einer etwas tiefer angesiedelten Liga hätte ihm aus Vereinssicht womöglich gut getan. Er selbst, mit 22 noch am Anfang seiner Karriere, sagt nicht klipp und klar, dass dies keine Option gewesen sei für ihn. Aber er betont durchaus selbstbewusst: „Die Vorbereitung lief gut für mich. Ich fühle mich wohl hier, beim VfL Bochum, in der Mannschaft.“

Wenn er spielte in der Liga, dann im defensiven Mittelfeldzentrum. Ein Plus des ehemaligen serbischen U21-Nationalspielers, der in Novi Pazar geboren wurde und auch die Staatsbürgerschaft von Bosnien-Herzegowina besitzt, ist seine Flexibilität in der Defensive. Lieber aber, sagt der 1,89 Meter große Verteidiger selbst, spielt er derzeit eine Reihe dahinter – in der Innenverteidigung. „Da habe ich das Spiel vor mir, kann es besser lesen und mit aufbauen.“

Masovic: 20 Minuten gegen Mainz

In München saß der vor seiner VfL-Zeit vom FC Brügge an den dänischen Klub AC Horsens ausgeliehene Profi auf der Bank, als seine Kollegen mit 0:7 untergingen. Auch in drei weiteren Bundesliga-Partien zählte er zum Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Nur beim 2:0-Sieg gegen Mainz wurde er eingewechselt, spielte rund 20 Minuten. An einem Tag, an dem vieles gut lief, auch bei Masovic, dem Bundesliga-Debütanten. Das ist vielleicht ein gutes Omen.

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Gegen Stuttgart am Sonntag im Ruhrstadion (15.30 Uhr) könnte seine Stunde schlagen, könnte Masovic erstmals von Beginn an spielen in der Bundesliga. Für Vasileios Lampropoulos, der in den vergangenen Partien nicht überzeugte. Masovic könnte dann an der Seite von Armel Bella-Kotchap spielen, der jetzt schon einen Tick erfahrener, aber noch jünger ist als Masovic.

19 ist der eine, 22 der andere. „Ich hoffe, dass ich spiele, eine gute Leistung zeige und dann im Team bleibe“, sagt Masovic. „Ich hoffe, dass es meine Woche wird. Und die der Mannschaft. Das ist das Wichtigste.“