Bochum. Gegen Münster startet der VfL Bochum in die U19-Bundesliga. Trainer Butscher hat Münster beobachtet. Viel sagen will er seinem Team davon nicht.

Am ersten Spieltag der U19-Bundesliga hatte das Team des VfL Bochum spielfrei. VfL-Trainer Heiko Butscher nutzte die Gelegenheit und sah sich den ersten Gegner seines Teams an. Am kommenden Sonntag geht es gegen Preußen Münster (Sonntag, 11 Uhr). Viel erzählen wollte und will Butscher seinen Spielern von Münster allerdings nicht.

„Wir möchten gar nicht so groß auf unseren jeweiligen Gegner schauen“, sagt Butscher. „Wir wollen zu 80 Prozent auf uns schauen. Uns ist es wichtig, dass unsere Spieler lernen, ein Spiel und einen Gegner selber lesen zu können.“

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Als Trainer könne er natürlich das Team auf einen Gegner gezielt vorbereiten. „Aber, um ein Beispiel zu nehmen“, sagte Butscher. „Wir haben Münster zweimal gesehen. Im Ligapokal gegen Dortmund, wo sie mit 1:4 verloren haben, und nun in der Meisterschaft gegen Borussia Mönchengladbach, wo sie mit 4:2 gewonnen haben. Einmal haben sie einen defensiven Ansatz gewählt, einmal einen offensiven.“

Mannschaft bekommt einen Werkzeugkasten

Er könne jetzt seiner Mannschaft sagen, dass Münster auch gegen Bochum offensiv spielen werde. „Aber wenn das dann nicht so ist, und das ist ja möglich, müssen die Spieler auf dem Feld reagieren können. Sie müssen die Lösungen auf dem Platz finden. Wir können ihnen vorab und im Training so eine Art Werkzeugkasten mit an die Hand geben. Sie müssen dann das entsprechende Werkzeug nehmen.“

Das Team dort hinzubekommen, dass es das könne, sei ein langer Weg. „Wir haben das viel trainiert. In den Testspielen haben sie das mal gut, mal schlechter umgesetzt. Gegen Münster müssen sie das nun das erste Mal in der Meisterschaft als Mannschaft umsetzen. Also jeder Spieler muss wissen, was zu tun ist. Das ist dann für mich Taktik. Wichtig ist, dass möglichst alle die gleiche Taktik umsetzen wollen.“

Butscher sieht sich in erster Linie als Ausbilder, als Trainer des ältesten Jugendjahrgangs, in dem sich möglichst der nächste junge oder die nächsten jungen Spieler herausbilden, der oder die den Sprung zu den Profis schaffen. Die Vorgabe eines bestimmten Tabellenplatzes gibt es bei ihm nicht.

Butscher behält sein Saisonziel für sich

„Ich habe ein Saisonziel mit dieser Mannschaft“, sagte er. „Aber das behalte ich für mich. Ich bin gespannt, was die Mannschaft sich vornimmt. Wir wollen möglichst natürlich beides schaffen. U19-Spieler zu den Profis bringen und Spiele gewinnen. Beides ist wichtig. Aber ich gehe davon aus, dass es für uns in der Liga viele enge spiele geben wird. Die Spieler sollen wissen: Du musst nicht gewinnen, du kannst. Wenn wir mit Mut, Respekt und Demut in die Spiele gehen und die Vorgaben umsetzen, dann können wir erfolgreich sein.“

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Zum Start gegen Preußen Münster sieht es beim Butscher-Team gut aus. Nur Nico Böll fällt aus. Er ist krank. Einschätzen kann Butscher indes nicht, was dieses erste Meisterschaftsspiel seit fast einem Jahr mit seinem Team macht. „Es ist schon sehr lange her, dass sie so ein Spiel gespielt haben“, sagte er. „Da kann dann sehr viel Nervosität dabei sein. Gut ist, dass Münster gegen Gladbach gewonnen hat. Daher werden sie den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Jetzt müssen sie nur noch den Fußball spielen, den wir vorgeben.“

Und im Zweifel selber auf dem Platz die richtigen Lösungen für anfallende Probleme finden.