Bochum. Seit einer Woche ist die U19 des VfL Bochum im Training. Trainer Butscher muss auf einen wichtigen Spieler verzichten. Aber genau das freut ihn.
Der VfL Bochum gehört in der Bundesliga zu den Vereinen, die genau darauf achten müssen, jeden Euro des Etats möglichst gewinnbringend zu investieren. Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit des Talentwerkes, des Nachwuchsleistungszentrums des VfL, besonders wichtig. In der vergangenen Saison trainierten einige U19-Akteure dauerhaft bei den Profis mit. Aktuell ist es nur einer. Aber auch darüber freut sich Heiko Butscher, der Trainer der U19, sehr – auch wenn ihm dadurch ein Leistungsträger fehlt.
Tjark Ernst ist derzeit fest bei den Profis. Der junge Torwart, der als großes Talent gilt, ist derzeit neben Stammtorwart Manuel Riemann einer von nur noch zwei fitten Torstehern beim Profiteam. Paul Grave und Michael Esser sind verletzt. Ernst wird daher beim Test der Profis am Donnerstag gegen Vitesse Arnheim mindestens eine Hälfte spielen.
Profivertrag für Luis Hartwig
„Das ist eine Superchance für einen jungen Spieler“, sagt Heiko Butscher dazu. „Wir freuen uns immer, wenn ein Spieler so eine Chance bekommt.“ Denn genau das ist das Ziel des Talentwerks. Junge Spieler fit für die Profis machen. Zuletzt hatte Luis Hartwig einen Profivertrag erhalten.
Mit Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap hatten davor zwei Innenverteidiger bestätigt, dass das Talentwerk seinen Namen zurecht trägt. Beide wurden beim VfL ausgebildet und bildeten in der vergangenen Saison das Innenverteidiger-Duo, dass maßgeblich zum Aufstieg beitrug.
Die Suche nach den nächsten jungen Spielern, die den Weg zu den Profis schaffen könnten, läuft bereits. „Wir haben ereignisreiche Wochen hinter uns“, sagt Trainer Butscher. „Die Jungs hatten ja zwei Wochen frei, seit einer Woche trainieren wir wieder.“
6:0-Sieg gegen den SV Lippstadt
Er sei sehr zufrieden mit der Entwicklung, sagte Butscher. Er meinte damit auch den 6:0-Sieg im Test gegen die U19 des SV Lippstadt. Die Tore im Spiel am vergangenen Sonntag fielen allesamt im zweiten Abschnitt. Die Tore teilten sich Ali Demirel, der drei Treffer erzielte, Lukas Blazevic, Josue Santo und Luca Tersteeg.
„Es war gut, dass die Jungs zwei Wochen Pause hatten“, sagte Butscher. „Jetzt ziehen sie gut mit und legen die Latte mit jedem Training ein bisschen höher. Es war gut, dass wir vor der Pause schon sieben Wochen zusammen trainieren konnten. Wir hatten keinen Termindruck und konnten mit den Jungs viel arbeiten.“
Dazu kommen Testspiele. Der nächste steht am Mittwoch an. Das Butscher-Team spielt dann bei der U19 des SC Paderborn. Kurzfristig ausgemacht wurde zudem ein Testspiel am Samstag gegen die U19 des FC Ingolstadt.
Umfang der Trainingseinheiten erhöht
Butscher wird dabei möglichst jedem Akteur ausreichend Spielzeit geben. „Wir haben einen großen Kader“, sagte Butscher. „Jeder Spieler soll eine Chance bekommen. Auf ein oder zwei Positionen kann es aber sein, dass einige Spieler nicht so zum Zug kommen könnten. Mit ihnen werden wir Gespräche führen. Große Veränderungen im Kader aber wird es nicht mehr geben.“
Auch nicht auf der Position im Tor. Dort können Leon Nübel und Finn Kotyrba jetzt vermehrt zeigen, dass sie vielleicht ein ähnliches Talent haben wie Tjark Ernst. Dadurch, dass Ernst bei den Profis ist, entsteht bei der U19 in jedem Fall kein Torwart-Problem. „Sollte einer der beiden ausfallen“, sagte Butscher, „rückt ein Torwart aus der U17 nach.“
Der müsste sich dann an längere Trainingseinheiten gewöhnen. „Wir haben den Umfang pro Trainings-Einheit erhöht“, sagte Butscher. „Wir trainieren nun immer so zwei bis zweieinhalb Stunden. Das funktioniert besser, als wenn wir zwei Einheiten machen würden. Die Regeneration dazwischen ist immer schwierig.“