Bochum. Leitsch und Bella-Kotchap bildeten die Innenverteidigung beim Aufstieg des VfL Bochum. Vom jungen Duo aber kann derzeit nur einer spielen.

Das vergangene Wochenende war ein besonderes für die Profis des VfL Bochum: Sie hatten frei. Am Dienstag steigt der Aufsteiger wieder ins Mannschaftstraining ein, bereitet sich auf das nächste Heimspiel gegen Hertha BSC vor. Auch in diesem Spiel kann Trainer Thomas Reis nicht mit allen Spielern planen. In der Abwehr fehlen Akteure, die in der vergangenen Saison gesetzt waren und maßgeblich zum Aufstieg beitrugen.

Manchmal ist es gut, wenn das Telefon nicht klingelt oder Töne von sich gibt, dass es eine neue Nachricht bekommen hat. Thomas Reis jedenfalls war am Wochenende und auch am Montag durchaus froh, dass er keine Anrufe oder Nachrichten von seinen Spielern bekommen hatte.

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„Ich habe bisher noch nichts von den Spielern gehört“, sagte er am Montagmorgen und machte daraus dann auch gleich eine gute Nachricht: „Das heißt, dass sich keiner an den freien Tagen verletzt hat.“

Fünf Akteure machen Reha-Training

Am Freitag hatte das Team normal trainiert, am Samstag und Sonntag war dann frei. Für den Montag hatte jeder Spieler einen individuellen Plan, „damit sie“, sagte Reis, „gut vorbereitet am Dienstag gleich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können“.

Fünf Akteure aber waren am Montag vor Ort, also am Stadion. Es waren die Akteure, die nach oder wegen Verletzungen in der Reha sind: Maxim Leitsch, Luis Hartwig, Paul Grave, Takuma Asano und Cristian Gamboa.

Hartwig, Grave, Asano und Gamboa fallen noch länger aus. Am weitesten ist Maxim Leitsch. Der junge Innenverteidiger, der zusammen mit Armel Bella-Kotchap die Aufsteiger-Innenverteidigung gebildet hatte, fehlt seit dem ersten Bundesliga-Spiel in Wolfsburg. Er wird nach den Spielen gegen Mainz und Köln wohl auch das nächste Heimspiel noch verpassen.

Die beste Nachricht bei Leitsch war zuletzt die Vertragsverlängerung. Er hat nun einen Vertrag bis 2023.

Startplatz für Bella-Kotchap gegen Berlin

VfL Bochum- Reis ist froh über Tipps von Hermann Gerland„Bei Maxim Leitsch wird es eng bis zum Hertha-Spiel“, sagte Reis. „Ich gehe davon aus, dass er erst nach dem Spiel wieder komplett ins Mannschaftstraining einsteigen kann.“

Reis hofft, dass zumindest Bella-Kotchap wird spielen können. Er ist derzeit bei der U21. Die spielt am Dienstag in der EM-Qualifikation in und gegen Lettland. „Wir stehen mit unseren Nationalspielern in Kontakt“, sagte Reis. „Das Spiel von Armel Bella-Kotchap, sein Debüt gegen San Marino habe ich gesehen. Das Spiel von Tjark Ernst mit der deutschen U19 gegen England werde ich mir ansehen. Bei Silvere Ganvoula weiß ich, dass er für Kongo gegen Namibia durchgespielt hat.“

Ernst, der wegen der Verletzung von Paul Grave, aktuell dritter Torwart bei den Profis ist, wird wohl am Dienstag wieder da sein. Bella-Kotchap wird am Mittwoch in Bochum zurückerwartet. Ganvoula müsste am Donnerstag wieder am Mannschaftstraining teilnehmen können. Er spielt mit dem Kongo am Dienstag, 7. September, noch gegen den Senegal.

Mehr Auswahl im Mittelfeld

Für die VfL-Profis startet mit dem Dienstag die Trainingswoche und die Vorbereitung auf das Hertha-Spiel. Am Dienstag steht ein Training am Vormittag an, am Mittwoch wird zweimal trainiert, am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils einmal. Am Sonntag beziehen die Spieler Tagesbetten im Hotel. Das Spiel gegen Berlin wird um 17.30 Uhr angepfiffen.

Ungefähr eine Stunde vorher wird der VfL die Startaufstellung für das Spiel veröffentlichen. Im Vergleich zum Spiel beim 1. FC Köln (1:2) könnte es einige Änderungen geben. „Ich habe jetzt wieder mehr Auswahl im Kader“, sagte Reis. „Robert Tesche kehrt nach seiner Sperre zurück, Eduard Löwen ist deutlich weiter.“

Sein Team habe im Vergleich zum letzten Spiel überall Steigerungsbedarf. „Am meisten aber im Mittelfeld“, sagte Reis. „Da müssen wir die Abläufe in der Defensive deutlicher machen.“

Reis will in Ruhe entscheiden

Einige Nominierungen sind bereits jetzt klar. So wird unter anderem Armel Bella-Kotchap in der Innenverteidigung auflaufen. „Er hat es zweimal richtig gut gemacht“, sagte Reis. „Wenn er gesund von der U21 zurückkommt und gut trainiert, fängt er gegen Berlin an. Ich muss mich dann voraussichtlich zwischen Vasilios Lampropoulos und Saulo Decarli entscheiden.“

Er müsse aber nicht nur über die Besetzung der Abwehr, sondern auch die über Besetzung des Mittelfeldes und des Angriffes nachdenken. Für das Mittelfeld stehen nun Anthony Losilla, Elvis Rexhbecaj, Milos Pantovic, Robert Tesche und Eduard Löwen als mögliche Startelf-Kandidaten an. Zu vergeben sind drei Plätze. Reis: „Ich werde das ganz in Ruhe und entspannt machen.“