Bochum. Der Bundesliga-Aufsteiger hat nach drei Spielen einen Sieg auf dem Konto. VfL-Trainer Thomas Reis sagt, was ihm nicht gefallen hat.

Im Trainingsspiel am Mittwoch ging es beim VfL Bochum durchaus zur Sache. Trainer Thomas Reis nutzt die Länderspielpause, um die Intensität zu erhöhen und Spieler, die lange verletzt waren, an den Spieltagskader heranzuführen. Neuzugang Eduard Löwen etwa, der beim 1:2 gegen den 1. FC Köln sein Debüt gab. Oder den lange verletzten Offensivspieler Danny Blum. Der 30-Jährige ärgerte sich in einer Getränkepause über zu viele Ballverluste seines Teams, gestikulierte und sprach in Richtung seiner Kollegen. Mit seiner Kritik traf Blum auch einen generellen Punkt in der ersten Bilanz von Trainer Reis.

Drei Spiele, zwei knappe Auswärtsniederlagen, einen hoffnungsvollen Heimsieg gegen Mainz 05: So sieht faktisch die Bilanz nach den ersten drei Bundesliga-Spieltagen nach elf Jahren Warten aus. Mit Tabellenplatz elf kann der VfL vor dem nächsten Heimspiel am 12. September gegen den kriselnden Hertha BSC zufrieden sein. Das Ziel ist der Klassenerhalt, doch der Weg dahin, so viel ist klar, ist lang.

„Im Moment haben wir zwei Gesichter“, sagte Reis nach dem Training am Mittwoch. In den Auswärtsspielen in Wolfsburg und Köln lief es lange nicht nach Plan, dazwischen, beim 2:0 gegen Mainz, so, wie es sich Reis vorstellt. „Was wir im Heimspiel gezeigt haben, habe ich ein bisschen vermisst“, sagte Reis.

Fehler im Spielaufbau beim VfL Bochum

Selbstbewusst spielte der VfL vor den eigenen Fans gegen den Abstiegskandidaten der vergangenen Saison auf und nutzte die Chancen, die er vor dem Tor hatte. In Köln bot sich ein anderes Bild: Eingeschüchtert von der Atmosphäre brauchte der VfL lange, um den „Männer-Fußball“ anzunehmen, wie Reis nach dem Spiel sagte. Auch mit etwas Abstand stören ihn noch die Fehler im Spielaufbau, allen voran der von Herbert Bockhorn vor dem 0:1 durch Louis Schaub. Solche Ballverluste müsse seine Mannschaft in einem Bundesliga-Spiel vermeiden. „Der Plan war ja da. Wir haben uns nur nicht daran gehalten, wie wir die Kölner packen wollen.“

Köln Jonas Hector (links) am Ball. Bochums Herbert Bockhorn kommt einen Schritt zu spät.
Köln Jonas Hector (links) am Ball. Bochums Herbert Bockhorn kommt einen Schritt zu spät. © firo

Leichte Ballverluste, Unkonzentriertheiten, ausgelassene Chancen – trotzdem hatte der VfL bis zur 81. Minute die Chance, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden. Reis erwartet, dass seine Mannschaft daraus lernt und lobt die Einstellung nach dem Spiel: „Die Jungs sind sehr selbstkritisch.“ Gleichwohl werde es ein langer Weg bis zum ersehnten Ziel Klassenerhalt: „Wir müssen auswärts besser werden und dürfen uns nicht auf die Heimspiele verlassen.“

Test gegen Deventer am Donnerstag

Für mehr Stabilität soll in Zukunft auch Eduard Löwen sorgen. Der Olympia-Fahrer ist noch nicht bei 100 Prozent, soll an diesem Donnerstag (14 Uhr/ohne Zuschauer) im Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten Go Ahead Eagles Deventer weitere Spielerfahrung sammeln. Gegen seinen Klub Hertha BSC könnte der Leihspieler dann deutlich mehr zum Einsatz kommen als in der Schlussviertelstunde gegen Köln. Auch Danny Blum soll gegen Deventer Einsatzzeit sammeln. Silvere Ganvoula und Armel Bella-Kotchap befinden sich derzeit auf Länderspielreise. Takuma Asano, Maxim Leitsch und Cristian Gamboa fehlten am Mittwoch verletzt.