Bochum. Die Fans des VfL Bochum nennen ihn: Griechischer Kühlschrank. VfL-Verteidiger Lampropoulos weiß, wie wichtig die Fans gegen Mainz sein werden.

Vasileios Lampropoulos war in den vergangenen beiden Jahren beim VfL Bochum nach Robert Zulj die vielleicht meist diskutierte Verpflichtung. Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz hatte den griechischen Innenverteidiger zunächst von Deportivo La Coruna ausgeliehen, später fest verpflichtet. Die Fans konnten erst nicht beurteilen, wie gut Lampropoulos ist.

In seiner ersten Saison trug er dann mit seiner abgeklärten Art zu spielen zum Klassenerhalt bei und wurde zur Stammkraft. Die Fans gaben ihm dem Spitznamen „Griechischer Kühlschrank“. In der vergangenen Saison fehlte er oft, weil er verletzt war. Nun sieht es danach aus, dass er sich wieder einen Stammplatz erarbeitet hat. Für ihn steht mit der Partie gegen den FSV Mainz 05 am Samstag um 15.30 Uhr das allererste Heimspiel in der Bundesliga an.

Das Spiel in Wolfsburg war auch für Sie das erste Bundesliga-Spiel. Wie haben sie es erlebt?

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Wir wussten, dass es eine schwere Aufgabe für uns wird. Wolfsburg ist in der vergangenen Saison Vierter geworden, hat sich für die Champions League qualifiziert. Es ist natürlich ein Unterschied, wenn Champions League-Teilnehmer gegen Aufsteiger spielt, noch dazu vor heimischer Kulisse mit Fans im Rücken. Doch es war eine tolle Erfahrung. Ich habe mich gut gefühlt. Wir haben in diesem Spiel gesehen, dass wir der Liga gewachsen sind. Auch mit zehn Spielern haben wir Fußball gespielt – insbesondere in der zweiten Halbzeit. Daraus werden wir unsere Schlüsse ziehen und für die nächsten Aufgaben dazulernen.

Sie sind gegen Wolfsburg umgeknickt, hatten zu Beginn der Woche Probleme am Knöchel. Wieder fit?

Ja das stimmt, ich bin umgeknickt und musste deshalb zwei, drei Tage individuell arbeiten. Ab Mittwoch habe ich wieder mit der Mannschaft trainiert. Ich bin bereit und fit für die Partie gegen Mainz.

In der Vorsaison waren Sie zunächst als Innenverteidiger gesetzt, dann waren Sie raus, dann verletzt. Es wurden neun Spiele. Werden es in dieser Saison mehr?

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Das letzte Jahr war schwierig für mich, weil ich von mir selbst mehr erwartet habe. Es fing schon damit an, dass ich die Vorbereitung beim VfL nicht komplett machen konnte, weil sich mein Wechsel verzögert hat. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt, weil ich dem Team unbedingt sofort helfen wollte. Aufgrund einer Verletzung war ich dann lange raus. Insgesamt konnte ich fast drei Monate nicht mit der Mannschaft trainieren. Dieses Jahr hoffe ich, dass ich verletzungsfrei bleibe. Ich habe die ganze Vorbereitung mitgemacht und fühle mich gut. Ich glaube daran, dass ich dieses Jahr mehr spielen kann. Ich will zusammen mit der Mannschaft alles dafür geben, dass wir den Klassenerhalt schaffen.

Nun steht das erste Heimspiel an. Worauf kommt es gegen Mainz besonders an.

Wir müssen auf jeden Fall anders starten als in Wolfsburg. Wir müssen gleich von der ersten Sekunde an voll fokussiert sein. Wir treten gegen eine Mannschaft an, die erfahren ist und schon seit einigen Jahren in der Bundesliga spielt. Wir haben uns sehr gut auf den Gegner und seine Spielweise vorbereitet. Wir sind bereit.

Bis zu 13.500 Zuschauer sind zugelassen. Wie wichtig ist es für Sie, dass Zuschauer da sind?

Fußball ist für die Fans. Deshalb haben wir so große Stadien in Deutschland – damit die Fans dabei sind und uns anfeuern. Wir brauchen die VfL-Fans und ihre Unterstützung, denn es wird eine schwierige Saison. Sie können uns helfen und uns in den Spielen nach vorne pushen. Ich bin froh, dass die Zuschauer wieder dabei sind.

Wie groß ist Ihre Hoffnung, mal in einem ausverkauften Vonovia Ruhrstadion zu spielen?

Letzte Saison durften wir schon mit ein paar Fans die ersten Spiele bestreiten. Nach kurzer Zeit war das leider nicht mehr möglich. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr mit Corona eine bessere Entwicklung nimmt und ich das Vonovia Ruhrstadion mit immer mehr Fans erleben darf. Ich weiß, dass die Fans in Deutschland für den Fußball leben – das motiviert mich als Spieler enorm. Es ist ein unglaubliches Gefühl vor so vielen Fans zu spielen. Wir wollen unsere Fans glücklich machen und am Ende der Saison im besten Fall mit ihnen zusammen den Klassenerhalt feiern.