Wolfsburg. Wolfsburgs van Bommel lobte den Gast-VfL für seine Spielweise. Bochums Reis sah anfangs Schlechtes und dann Gutes. Losilla über seine Premiere.

Es war sein erstes Spiel in der Bundesliga. Anthony Losilla, der Kapitän des VfL Bochum, erlebte seine ersten zehn Minuten „als eine Katastrophe“, sagte der 35-Jährige nach dem 0:1 in Wolfsburg zum so lange ersehnten Bundesliga-Aufakt.

Aber weil es nicht so weiterging, sondern sein Team in Unterzahl nach Robert Tesches Roter Karte in Minute drei bis zum Schluss immerhin noch die Chance auf einen Punkt hatte, konnte er der Rückkehr des VfL Bochum in die Beletage des deutschen Fußballs nach elf Jahren Zweitklassigkeit auch viel Positives abgewinnen.

Bochums Kapitän Losilla: Das war ein bitteres erstes Spiel

Ähnlich äußerten sich auch Thomas Reis, der Bochumer Aufstiegstrainer, und Sebastian Schindzielorz, der Bochumer Sport-Geschäftsführer. Und vom Gastgeber, immerhin Champions-League-Teilnehmer, gab es reichlich Lob für den Aufsteiger. Für den Einsatz und den Ansatz. Stimmen zum Spiel.

Anthony Losilla, Kapitän des VfL Bochum: „Das war ein bitteres erstes Spiel. Die ersten zehn Minuten waren eine Katastrophe. Nach der Roten Karte für Robert Tesche war klar, dass es mit zehn gegen elf schwierig wird. Aber wir haben dann gezeigt, dass wir, wenn zusammenarbeiten, auch eine Mannschaft wie Wolfsburg in Schwierigkeiten bringen können. Die zweite Halbzeit waren wir gefühlt auf Augenhöhe. Damit können wir arbeiten und darauf können wir aufbauen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir reagiert haben.“

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Bochums Manager Schindzielorz: In Unterzahl ist es schwierig

Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL Bochum: „Es ist schade, dass wir ohne Punkte die Heimfahrt antreten müssen. Es war von vorneherein ein schwieriges Unterfangen, als Aufsteiger beim Champions-League-Teilnehmer zu spielen. Wenn man gegen so eine Mannschaft 85 Minuten in Unterzahl spielt, ist es schwierig. In der zweiten Halbzeit hat es dann nicht gereicht, unsere einzige Großchance konnten wir nicht nutzen. Jetzt müssen wir uns schütteln, dann geht es weiter.“

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Bochums Trainer Reis: Verdienter Sieg für Wolfsburg

Thomas Reis, Trainer des VfL Bochum: „Es war ein absolut verdienter Sieg. Das muss man über den gesamten Spielverlauf sagen. Wir hatten uns viel vorgenommen und wir wussten, dass die Wolfsburger eine hohe individuelle Qualität haben. Sie wollten uns mit hohen Pässen auseinanderspielen.

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Wir waren direkt am Anfang nicht wach. Dann bekommst du eine kuriose Rote Karte, hältst den Elfmeter und bekommst dann doch das 0:1. Wir müssen da auf den Lerneffekt setzen und solche Fehler abstellen. Wir lassen Wout Weghorst zu viel Platz. Er hat dann die Qualität und macht das Tor sensationell.

Danach haben wir Torchancen der Wolfsburger weitgehend verhindern können. Aus unseren Chancen haben wir zu wenig gemacht. In der zweiten Halbzeit war uns bewusst, das Wolfsburg das Spiel früh entscheiden will. Meine Mannschaft hat alles versucht. Wir sind in der Bundesliga angekommen und bei unseren Chancen habe ich gehofft, dass noch was geht. Mit dem Auftritt bin ich heute zufrieden. Aber wir können nicht jede Woche davon reden, dass wir zufrieden sind, wenn wir keine Punkte holen.“

Reis freut sich über Leistungssteigerung von Rexhbecaj

Thomas Reis über den von Wolfsburg für eine Saison ausgeliehenen Elvis Rexhbecaj: „Ich bin mit seiner Leistung zufrieden. Ich habe schon häufiger gesagt, dass ich seine Entwicklung immer verfolgt habe. Er steht uns gut zu Gesicht. Ich glaube, dass ist für alle, als den VfL Wolfsburg und für uns, eine Win-Win-Situation.“

Van Bommel lobt die Spielidee von Bochum - Zoller ist enttäuscht

Mark van Bommel, Trainer des VfL Wolfsburg: „Ich finde die Rote Karte als zu hart bestraft. Elf gegen zehn ist nicht so einfach, wie man es immer meint. Jeder Gegner in Unterzahl bekommt eine Chance. Die Bochumer haben in der letzten halben Stunde sehr gut gespielt. Kompliment an Thomas Reis, dass sie Fußball spielen wollen. Das wollen nicht alle Gegner.“

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Simon Zoller, Stürmer des VfL Bochum, bei Sky: „Es war anstrengend. Das Spiel hat unglücklich angefangen mit der Roten Karte so früh im Spiel. Wir haben uns anfangs überraschen lassen, dann gut reingearbeitet, defensiv gut gestanden. Alles kannst du nicht wegverteidigen. Mit einem Mann weniger konnten wir nach dem Wechsel sogar noch zulegen, einige Wolfsburger hatten Krämpfe. Wir haben dann mit mit zehn Mann über 85 Minuten ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Trotzdem stehen wir leider ohne Punkte da.“

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Marcel Schäfer, Sportdirektor des VfL Wolfsburg, bei Sky: „Wir hätten die eine oder andere Chance nutzen und das Spiel frühzeitig entscheiden müssen, das haben wir leider nicht getan. Nach hinten heraus waren wir zu fahrig. Kompliment an den VfL Bochum, der einen kämpferisch tollen Auftritt hingelegt und uns das Leben nicht einfach gemacht hat.“