Gais/Südtirol. Schlechte Nachrichten für den VfL Bochum in Südtirol. Michael Esser hat sich schwerer verletzt. Der Torwart wird dem Aufsteiger lange fehlen.
Beim Frühstück hatte Ex-Profi Sebastian Schindzielorz (42) noch daran gedacht, den Pyramidenlauf mal mitzumachen. Knapp zwei Stunden später, am sonnig-schwülheißen Donnerstagvormittag, sagte er lachend: „Gut, dass ich es doch nicht getan habe.“ Das Wetter sei „toll für uns, für die Spieler nicht immer, das habt ihr ja gesehen“, so der Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum bester Laune im Gespräch mit rund 20 Fans nach der Einheit im Südtiroler Gais, die nach der Abreise von Trainer Thomas Reis aus wichtigen privaten Gründen von den Co-Trainern Markus Gellhaus und Frank Heinemann geleitet wurde.
40 Minuten Willensschulung und Teamarbeit sind gefragt
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Wie schon im letzten Trainingslager in Andalusien vor anderthalb Jahren schickten sie die Profis zur „Willensschulung“, wie Schindzielorz erklärte. „Es geht nicht nur ums Läuferische, sondern auch um Zusammenarbeit, dass die Stärkeren die anderen mitziehen.“
40 Minuten liefen die Profis um das Spielfeld einen Tag nach dem 1:0-Sieg gegen Parma Calcio. Nicht alle hielten durch. Manchen wie Luis Hartwig schien es eher zu wenig, andere pumpten kräftig. In vier Gruppen mit je fünf Spielern sollten sie zusammenbleiben und den Abstand zu den anderen Gruppen halten. Mal traben sie, auf Pfiff müssen sie das Tempo erhöhen. Erst 50 Meter, dann 100, 200 und 300 Meter und wieder zurück: 200, 150….
Chibsah hört als Erster auf - Soares und Masovic verpassen den Anschluss
Saulo Decarli und Vasileios Lampropoulos hatten gegen Parma durchgespielt und durften eher aussteigen. Andere ließen abreißen. Als erster verließ Raman Chibsah das Feld, er griff sich dabei an den Oberschenkel. Danilo Soares und kurz darauf Erhan Masovic drehten dann ihre individuellen Runden im eigenen Tempo, Masovic hörte, offensichtlich geplagt von Seitenstichen, noch vor dem Abpfiff ganz auf.
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Gellhaus und Heinemann trieben müde Spieler immer wieder an: „Ja, das hab ich auch schon alles gemacht, Thomas Reis auch“, rief Heinemann. Maxim Leitsch kämpfte. „Komm, Maxi, noch 6 mal 50 Meter“, trieb ihn Vorneweg-Läufer Simon Zoller immer wieder an. Leitsch, Armel Bella-Kotchap und Zoller schafften es zu dritt ins Ziel. Silvere Ganvoula kämpfte sich, längst mit Abstand zu seiner Gruppe, auch bis zur Erschöpfung durch - anders als noch im Winter 2020.
Losilla führt seine Gruppe souverän ins Ziel – Gamboas Jubelschrei
Lob gab es auch. „Sehr gut“, rief Gellhaus zur besten Gruppe mit Laufwunder Anthony Losilla, Milos Pantovic, Christopher Antwi-Adjei und Patrick Osterhage. Und als Schluss war, übertönten die starken Cristian Gamboa und Soma Novothny alle mit ihrem lauten Jubel, während manch einer einfach nur noch erschöpft auf den Boden sank.
Michael Esser hat sich einer Kernspintomograhie im örtlichen Traumazentrum in Südtiol unterzogen. Der Torwart, der sich am Dienstag im Training das Knie verdreht hat, laboriert an einer Meniskusverletzung. Die Verletzung soll konservaitiv behandelt werden. Wie lange der 33-Jährige ausfällt, ist noch nicht klar. Wahrscheinlich fehlt die Nummer zwei hinter Manuel Riemann aber vier bis sechs Wochen.