Bochum. Doppeltorschütze Simon Zoller überragte beim VfL Bochum gegen Kiel – die Gäste waren sauer. Für Trainer Reis beginnt das nächste Personal-Puzzle.

Das war der nächste große Schritt Richtung Aufstieg in die Fußball-Bundesliga: Der VfL Bochum gewann im Spitzenspiel der 2. Bundesliga 2:1 gegen Holstein Kiel, der Tabellenführer setzte sich damit von einem weiteren Verfolger ab – und auch wenn es am Ende hektisch wurde, war es ein verdienter Erfolg.

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Ein Erfolg, den der VfL einer lange Zeit guten Defensivstruktur zu verdanken hatte und einem wieder einmal läuferisch und im Abschluss bestens aufgelegten Torjäger. Simon Zoller erzielte seine Saisontreffer Nummer 13 und 14. Beim 1:0 vollstreckte er nach Traumkombination über Robert Zulj und Milos Pantovic, beim 2:0 eroberte er sich mit viel Einsatz den Ball von seinem Ex-Kollegen Simon Lorenz nahe des Kieler Strafraums.

VfL Bochum: Stürmer Zoller hätte sich über einen Pfiff „nicht beschweren dürfen“

Die Gäste beklagten Foul – Zoller wollte bei Sky nicht wirklich widersprechen. „Ich komme am Ende etwas ins Stolpern, geb‘ ihm schon ein bisschen Körper mit. Ich hätte mich nicht beschweren dürfen, wenn es Foul gegeben hätte“, sagte der 29-Jährige. Letztlich freute sich Zoller über einen „hart erarbeiteten Sieg. Am Ende hatten wir etwas Glück, aber insgesamt war er verdient.“

„Nach der ersten Halbzeit konnten wir froh sein, dass wir nur 0:1 hinten liegen. In der zweiten Halbzeit war es von uns ein gutes Spiel, da hatten wir uns eigentlich einen Punkt verdient“, meinte Holsteins Kapitän Hauke Wahl. Er hatte beim 0:2 ein Foul von Zoller gesehen. „Er trifft mich meiner Meinung nach an der Hacke. Ich komme dadurch ins Straucheln und er bekommt den Ball“, sagte Lorenz zur letztlich spielentscheidenden Szene.

Der VfL Bochum war letztlich froh über den Sieg. Torwart Manuel Riemann resümierte: „Wir haben über 85 Minuten das Spiel bestimmt und hatten deutlich bessere Torchancen. Nach dem 2:0 haben wir leider etwas den Faden verloren und einfache Fehler gemacht. Aber im Großen und Ganzen haben wir alles gut wegverteidigt und sind verdienter Sieger.“ Weiter geht es nun in Paderborn am kommenden Samstag.

Zuljs Gelbe Karte ärgert VfL-Trainer Reis – weil sie viel zu hart war

Dann ohne Spielgestalter Robert Zulj, der in der Nachspielzeit seine fünfte Gelbe Karte kassierte. Für ein Foul, das eher keines war, zumindest kein verwarnungswürdiges. So klang es auch bei Trainer Thomas Reis durch, der beklagte, dass sich viele Spieler mittlerweile gerne schnell die Hand vors Gesicht halten. Aber, so Reis: „Es ist passiert.“ Es sei immer ärgerlich, einen Spieler mit hoher Qualität nicht aufstellen zu können. Aber: „Wir haben auch einen Kader mit hoher Qualität.“

Für Zulj dürfte Thomas Eisfeld, gegen Kiel spät eingewechselt, die erste Alternative sein. Ganz so weit wollte Reis dann am Ostersamstag aber doch noch nicht denken. Sondern sich erst einmal freuen über den Sieg und die Situation – um sich dann Gedanken zu machen, wer und wie man gegen Paderborn spielt. Denn das Aufstiegsrennen sehen weder Reis noch seine Profis als entschieden an.

Auch wenn die Spitzenspiele vorbei sind: Der VfL will nicht locker lassen

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Dabei bleibt es auch nach dem dritten Sieg im vierten Spiel gegen die Konkurrenten Fürth (2:1), HSV (0:2), Düsseldorf (3:0) und Kiel (2:1). Reis: „Es ist gut, gegen Konkurrenten zu punkten. Aber wir haben jetzt noch schwere Spiele vor uns, zunächst in Paderborn.“

Simon Zoller sagte dazu: „Die Spiele sind eng, es wird einem nichts geschenkt. Aber wenn wir die Spiele so angehen wie heute und unsere Punkte holen, sind wir am Ende auch oben.“