Silvere Ganvoula hat Form und Stammplatz verloren beim VfL Bochum. Trainer Reis wünscht sich vom Stoßstürmer auch mehr Einsatz im Training.

Bochum. Das 0:2 gegen Fürth im Hinspiel nahm Trainer Thomas Reis auf seine Kappe. Daraus habe er gelernt, sagte der Coach des VfL Bochum im ersten „WAZ-Live-Talk anne Castroper“ am Mittwoch. Es folgte ein 3:1-Sieg beim Hamburger SV. Fürth und Hamburg, es waren die Schlüsselspiele der Saison.

Beim HSV kam der VfL mit seiner stabilen Defensivarbeit bei gleichzeitig offensiver Ausrichtung mit hohem Pressing und Tempo über die Außen der Idealvorstellung des Trainers schon sehr nahe, erklärte Reis. Es war das Spiel, in dem er seine Startelf fand, die er in den folgenden Monaten nur noch punktuell änderte, wenn er sie ändern musste wegen Verletzungen oder Sperren.

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Es war das Spiel, in dem Simon Zoller erstmals als Stoßstürmer agierte und als Anlauf-Anführer die Regie des frühen Pressings übernahm. Es war damit auch das Spiel, in dem Silvere Ganvoula endgültig zum Joker wurde. Aber nicht nur deshalb kommt Ganvoula in dieser Spielzeit kaum zum Zug, erklärte Reis im WAZ-Live-Talk.

Trainer Reis: „Wir haben Spielertypen auf dem Feld, die sehr gut harmonieren“

In der Vorsaison erzielte der 24-Jährige noch 13 Treffer, die meisten in der Hinrunde. Immer wieder gab es Wechselgerüchte um den wuchtigen Stürmer, dessen Vertrag beim VfL noch bis zum Sommer 2023 läuft. Und im Sommer gab es auch Angebote. Sie waren unter dem Marktwert. Ganvoula blieb.

In dieser Spielzeit hat er erst ein Tor erzielt und nur fünf Mal von Beginn an gespielt. Beim 3:0-Sieg in Düsseldorf am Montagabend kam er zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gar nicht zum Zug. „Es gibt immer Phasen in der Karriere, in denen es mal nicht so läuft“, sagte Reis. „Wir haben derzeit Spielertypen auf dem Feld, die sehr gut harmonieren. Silvere ist ein Spieler, der eigentlich nur den Stoßstürmer spielen kann. Da spielt im Moment Simon Zoller. Er macht das sehr gut, deshalb hat Silvere weniger Einsatzzeiten.“

Kritik von Reis: Ganvoula muss im Training mehr tun

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Aber auch an seiner derzeitigen Trainingsleistung äußerte Reis Kritik. „Für mich ist es immer wichtig, dass man trotzdem mit den Spielern spricht und ihnen auch Parameter an die Hand gibt, wo sie sich verbessern können. Sie haben immer die Gelegenheit, nach dem Training zu arbeiten, um sich mehr Sicherheit zu holen.“ Zum Beispiel, Flanken zu verwerten in der Extraschicht. „Da würde ich mir von ihm wünschen, dass er das mehr in Anspruch nehmen würde. Es liegt an ihm, wann er durchstartet. Er muss im Training alles dafür investieren, mich und die Mannschaft zu überzeugen.“

Reis zum Charakter: „Silvere ist mit Sicherheit kein Stinkstiefel“

An Ganvoulas Teamfähigkeit aber hat Reis keinen Zweifel: „Ich bin froh, dass er die Situation bei allen Schwierigkeiten so annimmt. Er ist mit Sicherheit kein Stinkstiefel, er bringt keine Unruhe rein. Das zeugt auch von seinem Charakter.“