Düsseldorf. Der VfL Bochum hat bei Fortuna Düsseldorf mit 3:0 gewonnen. Das Team von Trainer Thomas Reis kommt dem Aufstieg immer näher.

In der Pause spielten die Düsseldorfer in ihrer leeren Arena den Geldorf-Klassiker „I Don’t Like Mondays“. Aber nicht wegen des ungeliebten Spieltermins wird die Fortuna diesen Montag in verhasster Erinnerung behalten. Der Bundesliga-Absteiger muss sich nach dem 0:3 (0:2) gegen den neuen, alten Spitzenreiter VfL Bochum wohl aus dem Aufstiegsrennen verabschieden. Rechnerisch ist weiterhin alles möglich, wahrscheinlich aber, dass Düsseldorf das Saisonziel Wiederaufstieg verpassen wird.

Die Bochumer hingegen demonstrierten, dass es sie in der aktuellen Verfassung wenig juckt, welcher Wochentag ist: Simon Zoller brauchte nur zwölf Minuten nach seiner Verletzungspause für sein zwölftes Tor. Aufgelegt hatte es Gerrit Holtmann. Der pfeilschnelle Mittelfeldspieler hängte in der 34. Minute alle ab und traf selbst zum 2:0. Der eingewechselte Soma Novothny machte den Sieg perfekt (87.). Wieder ist dem VfL nach einer Niederlage, nach dem 0:2 gegen den HSV, die Kehrtwende gelungen. Wieder sind die Bochumer nach elf Jahren des Wartens dem Aufstieg ein Stück nähergekommen.

Bochums Zoller erzielt Führungstreffer

VfL-Trainer Thomas Reis hatte vor dem Spiel noch ein Geheimnis daraus gemacht, ob Zoller zurück in die Startelf kehren werde. Der Trainingsrückstand durch die muskulären Probleme sei minimal – am Montagabend ließ sich feststellen: praktisch nicht vorhanden. Dass es zu seinem Blitz-Tor überhaupt kam, war Manuel Riemann zu verdanken – oder dem Schicksal, das bei dem Erreichen hoher Ziele stets eine Rolle spielt. Riemann war in der vierten Minuten nach einem Luftkampf mit Düsseldorfs Andre Hoffmann umgeknickt und musste behandelt werden. Der 32-Jährige humpelte und vereitelte drei Minuten später eine Großchance von Dawid Kownacki.

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Kurz darauf wäre selbst ein Riemann in Bestform machtlos gewesen: Kristoffer Peterson nahm eine Flanke von Matthias Zimmermann volley. Sein Schuss klatschte an den Pfosten (8.). Zentimeter hatten gefehlt, die das offizielle Saisonziel doch noch möglich gemacht hätten. Und Rösler nach einer Auf-und-Ab-Saison optimistischer in die nahe Zukunft blicken lassen.

Fortuna Düsseldorf ohne Karaman

Noch aber hatten die heimstarken Fortunen an diesem Montag Zeit, um in Abwesenheit ihres Offensivspielers Kenan Karaman die Partie umzubiegen. Der 27-Jährige war schon am Sonntagabend zur türkischen Nationalmannschaft gereist. Während der VfL für seine Nationalspieler Cristian Gamboa (Costa Rica), Maxim Leitsch (U21) sowie Joker Silvere Ganvoula (DRK) Zeit herausholen konnte, forderte der türkische Verband Karaman an.

Zunächst lief es aber auch ohne den Stürmer. In der 30. Minute scheiterte Rouwen Hennings an Riemann, der seine Verletzung gut weggesteckt hatte. Kurz darauf hätte der Ex-Schalker Marcel Sobottka sein 100. Zweitliga-Spiel mit einem Tor krönen können. Aber wieder vereitelte Riemann eine Großchance. Die Nachlässigkeit der Fortuna wurde eiskalt bestraft. In der 35. Minute startete Holtmann durch und schob den Ball an Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier vorbei. Zweites Saisontor für den Ex-Bundesliga-Spieler, dem bald die Rückkehr ins Oberhaus winken könnte.

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Hennings vergibt Großchance gegen Bochum

Und Düsseldorf? Ist mit sieben Punkten Abstand zum Relegationsplatz weit davon entfernt. Die Düsseldorfer stemmten sich in der zweiten Halbzeit noch gegen die Niederlage. Hennings vergab in der 57. Minuten völlig freistehend die nächste Riesengelegenheit und schoss den Ball ins Fangnetz. Auf der Gegenseite hätten Armel Bella-Kotchap (54.) und der eingewechselte Milos Pantovic (61.) erhöhen können. Beide Treffer wurden wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Soma Novothny machte es besser und schaltete nach einem Abpraller blitzschnell (87.).