Düsseldorf. Der VfL Bochum steht nach dem 3:0 über Fortuna Düsseldorf wieder ganz oben. Der Matchplan des VfL geht auf und das große Glück rückt immer näher.
Der VfL Bochum ist dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga am Montagabend einen weiteren großen Schritt näher gekommen. Mit einem 3:0 (2:0)-Sieg nach einer attraktiven Zweitliga-Partie beim nun endgültig abgeschüttelten Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf bleibt das Team von Trainer Thomas Reis Tabellenführer vor dem Hamburger SV. Vielleicht vier, maximal fünf Siege aus den letzten acht Partien fehlen noch zum großen Glück.
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Thomas Reis setzte auf die erwartete Startelf: Simon Zoller kehrte als Stoßstürmer zurück, für den gesperrten Danny Blum spielte Herbert Bockhorn auf der offensiven Außenbahn, rechts hinten verteidigte wieder Cristian Gamboa. Warum Zoller nach zweiwöchiger Verletzungspause wieder ganz vorne spielte und nicht Silvere Ganvoula, zeigte der extrem ehrgeizige 29-Jährige schon nach wenigen Sekunden.
VfL Bochum hat seine Nummer 9 wieder: Zoller gibt das Tempo vor – und trifft
Im Vollsprint lief er Torwart Florian Kastenmeier an, übte auch fortan mit hohem Tempo Druck aus, auf Keeper und Verteidiger der Düsseldorfer. Und nach zwölf Minuten zeigte er seinen Bizeps, den „Zolli-Jubel“ mit dem geheimen Gruß.
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Gerrit Holtmann, der schnellste Mann der Liga, zündete nach langem Ball von Danilo Soares den Turbo, brachte den Ball präzise an den langen Pfosten, wo Zoller aus kurzer Distanz mühelos vollstreckte. Zwölftes Saisontor für Zoller, die noch vorläufige Tabellenführung für den VfL. Zuvor hatte es danach nicht ausgesehen.
Düsseldorf agierte anfangs überlegen. Manuel Riemann war gleich zu Beginn umgeknickt, musste behandelt werden, hielt sich minutenlang immer wieder den rechten Fuß – und verhinderte trotzdem mit einer Glanzparade das 0:1 nach einem Kopfball von Dawid Kownacki (7.). Kurz darauf hatte Bochum Glück bei einem Volleyschuss von Kristoffer Peterson an den Innenpfosten. Die Defensive blieb auch nach der Führung anfällig und Düsseldorf beständig in der Chancenverwertung. Beständig fahrlässig.
Düsseldorf fahrlässig, der VfL Bochum dagegen erstklassig effektiv
Rouwen Hennings‘ Kopfball landete auf dem Tornetz. Peterson, der beim VfL-Festival im Hinspiel (5:0) früh die Rote Karte gesehen hatte, scheiterte frei vor und an Riemann. Fast im Gegenzug spielten Zoller und Robert Zulj einen feinen Doppelpass, Zulj schickte Holtmann ins Eins gegen Eins im Strafraum. Der 25-Jährige setzte sich mit einer Vehemenz durch, die er in der Hinrunde noch oft vermissen ließ und spitzelte den Ball im Fallen ins Netz (35.).
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Der von der Fortuna schwer zu haltende Holtmann, bisher nicht als Tormaschine bekannt, erzielte nach seiner fünften Torvorlage nun sein zweites Saisontor. 2:0 gegen keineswegs enttäuschende Gastgeber: So effektiv spielt man wohl (nur) als Spitzenreiter.
Holtmann erklärte nach dem Spiel: „Unser Matchplan war, dass wir über außen kommen. Wir wussten, dass die Düsseldorfer da anfällig sind. Darauf haben wir in der Woche hingearbeitet. Das waren wichtige Punkte.“
Düsseldorf bäumt sich auf, der VfL verpasst die frühe Entscheidung
Gegessen war diese unterhaltsame, temporeiche und spielerisch äußerst ansehnliche Partie ohne viel Mittelfeldgeplänkel damit aber noch nicht. Düsseldorf versuchte viel und blieb sich treu. Matthias Zimmermann verzog. Rouwen Hennings vergab frei aus fünf Metern ebenso den Anschluss (51./53.).
Bochum setzte immer wieder Nadelstiche, überbrückte das Mittelfeld schnell und zielsicher. Gerne über den blendend aufgelegten Holtmann, der das 3:0 vergab (52.).
Soares’ Sperre der Wermutstropfen – der Verteidiger fehlt gegen Kiel
Milos Pantovic ersetzte nach knapp einer Stunde Bockhorn und jubelte prompt über die vermeintliche Entscheidung – doch er stand bei Robert Tesches Klasse-Pass knapp im Abseits. Tesche musste nach einem Zweikampf und kurzer Behandlung am Knie angeschlagen das Feld verlassen, Thomas Eisfeld kam (68.), und Danilo Soares sah eine Gelbe Karte mit Folgen.
14 Spiele hatte der Linksverteidiger ohne Verwarnung überstanden, jetzt erhielt nach einem Foul an Feix Klaus seine fünfte „Gelbe“ in dieser Saison. Soares ist damit im nächsten Spiel gegen Aufstiegskonkurrent Holstein Kiel am 3. April gesperrt.
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Aber das blieb der einzige Wermutstropfen an diesem Abend, den der VfL noch mit dem 3:0 krönte: Der eingewechselte Soma Novothny staubte nach einem von Kastenmeier nach vorne abgeklatschten Schuss des eingewechselten Thomas Eisfeld zum 3:0 ab. Der Aufstieg, er rückt immer näher.