Fürth. Der VfL Bochum hat das Topspiel in der 2. Bundesliga in Fürth mit 2:1 gewonnen. Torwart Manuel Riemann macht kein Geheimnis aus den Zielen.
Natürlich musste sich Torwart Manuel Riemann auch der Aufstiegsfrage stellen nach dem Sieg in Fürth. „Wir haben noch zehn Spiele, wir sind Erster. Soll ich jetzt sagen, dass wir Vierter werden wollen?“, sagte er ganz ruhig vor laufender Sky-Kamera. „Natürlich will ich aufsteigen.“
Dass der VfL Bochum die bisher beste Zweitliga-Saison seit 25 Jahren mit der ersehnten Rückkehr ins Oberhaus feiern will, ist schon seit Wochen unbestritten, auch wenn es öffentlich selten bis nie jemand so klar sagt wie nun Riemann. Dass der Weg „immer noch lang“ ist bis zum Ziel, wie es Kapitän Anthony Losilla formulierte, bestreitet auch niemand. Nur: Der Weg wird tatsächlich immer kürzer.
VfL Bochum: Am Freitag kommt der HSV
Nur noch zehn Spiele bis zum Glück. Aktuell beträgt der Vorsprung auf den Dritten Fürth fünf Punkte, auf den Vierten Hamburger SV sechs. Der HSV spielt am Montag beim Zweiten Kiel und nächste Woche Freitag in Bochum. Gewinnt der VfL erneut, biegt man auf die Zielgeraden ein mit sattem Vorsprung.
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Dabei spricht nicht nur die Ausgangslage für den VfL, sondern vor allem ja die Form, die mentale Stärke, die Geschlossenheit. In Fürth hat Bochum die vielleicht spielstärkste Mannschaft der 2. Liga, dieses jung-dynamische Ensemble, mit einer routinierten, reifen Leistung in der zweiten Halbzeit verdient bezwungen.
Auch Trainer Thomas Reis hat sein bisheriges Meisterstück abgeliefert mit seinen taktischen und personellen Maßnahmen vor der Partie und mit seiner Reaktion auf die erste Halbzeit, als der VfL noch die schwächere von zwei grundsätzlich verdammt starken Mannschafen war.
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VfL Bochum kann Zollers Ausfall kompensieren
Simon Zoller fehlte. Thomas Eisfeld kam, um das Mittelfeld zu stärken und nicht der formschwache Silvere Ganvoula, der das für den VfL so wesentliche Pressing nicht so beherrscht wie viele seiner Kollegen. Die Mannschaft mit Robert Zulj als eine Art hängende Neun konnte so geschlossen den Ausfall Zollers kompensieren. Sie agierte viel mutiger, energischer, aktiver als noch im Hinspiel.
Und doch, auch das sprach Manuel Riemann sinngemäß nicht zum ersten Mal an: Die Liga ist eng und der Aufstieg keinesfalls sicher. Sollte der VfL am Ende Vierter oder Fünfter werden, wäre das aus jetziger Perspektive eine Enttäuschung. Vor der Saison aber hätte man eine solche Spielzeit mit Kusshand angenommen. Und das sollte man bei aller berechtigten Aufstiegshoffnung nie ganz vergessen.