Bochum. Der VfL Bochum kann beim Topspiel in Fürth am Samstag wohl auf seine beste Elf der Saison setzen. Die hat erst einmal verloren.

Wenn nichts dazwischenkommt, kann der VfL Bochum am Samstag (13 Uhr/Sky) voraussichtlich mit seiner wohl stärksten Elf ins Spitzenspiel beim Verfolger Greuther Fürth gehen. Der zuletzt gesperrte und angeschlagene Maxim Leitsch ist wieder im Mannschaftstraining. Der Innenverteidiger dürfte Saulo Decarli trotz dessen ordentlichen Saisondebüts wieder verdrängen.

Der Sieg gegen Würzburg ist abgehakt, Trainer Thomas Reis ordnete das 3:0 am Montag noch einmal als „ordentlich“ ein und freute sich über die Selbstkritik von Spielern wie Robert Zulj. Der Topscorer des VfL erwartet in Fürth eine Steigerung, wenn sein Team dort punkten will. Reis sagt: „Die Mannschaft weiß, dass die Leistung vom Würzburg-Spiel in Fürth wahrscheinlich nicht reichen wird. Das spricht für sie.“

Nach dem 0:2 im Hinspiel: Diesmal sind die Vorzeichen anders

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Dabei sind die Vorzeichen im Vergleich zum Hinspiel andere, als die Bochumer gegen Fürth beim 0:2 keine Chance hatten. Zu Saisonbeginn setzte Trainer Thomas Reis noch meist auf seinen Torjäger der Vorsaison als Stoßstürmer, auf Silvere Ganvoula. Er probierte einiges aus. Seit dem 3:1 beim Hamburger SV, also dem Spiel nach dem 0:2 gegen Fürth, agiert Simon Zoller ganz vorne, hat Reis seine Stammelf gefunden und sie fast nur notgedrungen variiert.

Die HSV-Siegerelf begann fünf Mal zusammen - und hat vier Mal gewonnen

Beim HSV lief erstmals in dieser Saison die Elf auf, die nun auch in Fürth zu erwarten ist. Mit dem starken Rückhalt Riemann, mit den zweikampfstarken Außenverteidigern Gamboa und Soares, mit den jungen Innenverteidigern Bella-Kotchap und Leitsch, mit der routinierten Zentrale Tesche und Losilla, mit den schnellen Außenangreifern Blum und Holtmann, mit dem feinfüßigen Spielgestalter Zulj und dem unermüdlichen Stoßstürmer Zoller. Auch gegen Düsseldorf (5:0), in Kiel (1:3), gegen Paderborn (3:0) und zuletzt gegen Darmstadt (2:1) legte diese Elf los. Sie holte also vier Siege aus fünf Partien und toppt damit den ja ohnehin starken Gesamtschnitt von fast zwei Punkten pro Partie.

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In den weiteren Partien seit dem HSV-Spiel fehlte oft nur einer der Leistungsträger in der Startelf, fast immer notgedrungen; weil er verletzt war wie Danny Blum von Mitte Januar bis Mitte Februar oder wegen Sperren (Losilla in Hannover, Gamboa in Regensburg, Leitsch gegen Würzburg).

Kaum Ausfälle trotz vieler Spiele: Belastungssteuerung stimmt beim VfL

Insgesamt ist es äußerst bemerkenswert, dass der VfL nur wenige Verletzte zu beklagen hat in dieser Spielzeit fast ohne Pause und mit vielen Englischen Wochen. Das ist sicherlich nicht nur Glück, sondern auch ein Verdienst der Belastungssteuerung von Reis und seinem Trainerteam. Aktuell fallen nur Vasileios Lampropoulos und Tom Weilandt aus.

Im Hinspiel hatte Reis auch auf Robert Zulj verzichtet aus disziplinarischen Gründen. Die Sache ist längst ausgeräumt. Seitdem, seit dem HSV-Spiel präsentiert sich der Österreicher in den meisten Partien als der Schlüsselspieler in der Offensive. In diesem Jahr hat er nur in Aue (0:1) kein Tor erzielt oder vorbereitet.

Bochum will Fürth diesmal nicht so tief aufnehmen wie im Hinspiel

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Im Hinspiel nahm Bochum die Spielvereinigung tiefer auf als normalerweise, war viel zu passiv, hatte an diesem Tag keine Chance gegen die als Team gewachsenen Franken. Die Fürther agieren mit einer Raute und Doppelspitze, sind spiel- und offensivstark. „Wir müssen die Räume im Mittelfeld eng machen, ohne dass wir uns zu weit zurückziehen, denn das ist nicht unser Spiel“, sagt Reis, dessen Team ja offensiv mit beherztem Pressing, mit viel Ballbesitz, längst eben auch mit Tempo und Druck über Außen die Spitze erklommen hat.

Zudem müsse man in der Offensive das Spiel wieder besser verlagern als gegen Würzburg, so die Vorgabe. Dies, sagt Reis, ist auch ein Schwerpunt in dieser Trainingswoche.

Training am Montag: Robert Zulj tritt kürzer - Leitsch ist dabei

Robert Zulj hat gegen Würzburg einen Schlag auf den Knöchel abbekommen. Vorsichtshalber trainierte der Österreicher beim für die Stammspieler ohnehin eher lockeren Trainingswochen-Auftakt nur individuell. Am Dienstag, wenn die intensive Vorbereitung auf das Spiel gegen Fürth beginnt, soll Zulj wieder mit der Mannschaft trainieren.

Bereits am Montag wieder dabei waren Maxim Leitsch und Herbert Bockhorn, die auch am eigentlich freien Sonntag eine Einheit eingelegt hatten. Bockhorn, der wegen muskulärer Probleme nicht zum Aufgebot gehörte beim 3:0 gegen Würzburg, dürfte in den Kader zurückkehren. Leitsch soll von Beginn an spielen.