Bochum. Zweitligist VfL Bochum hat den Sprung an die Spitze geschafft. Mittlerweile hat der Klub auch die Mentalität eines Aufsteigers. Ein Kommentar.

Von einem Testlauf für die Top-Spiele wollte Trainer Thomas Reis nichts wissen. „Die gibt es nicht“, sagte der 47-Jährige vor dem Auswärtsspiel in Aue. In rascher Folge wird der Zweitligist nun auf die Aufstiegskonkurrenten Greuther Fürth, Hamburger SV und Holstein Kiel treffen. Zwar glauben die Klub-Verantwortlichen, dass die Saison noch lange offen bleibt, aber Niederlagen gegen die Konkurrenten würden den Klub im Aufstiegsrennen weit zurückwerfen.

Was lässt sich trotzdem sagen nach dem 0:1 in Aue und dem 3:0 gegen Würzburg? Mit Sicherheit, dass die Chance für den VfL lange nicht mehr so groß war. Zu Saisonbeginn musste man sich noch Sorgen darum machen, dass der VfL die Qualität, aber nicht die Mentalität für den Aufstieg hat. Gegen den kommenden Gegner Greuther Fürth zeigten die Bochumer im Hinspiel eine Leistung, die Schlimmes befürchten ließ.

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VfL Bochum hat Aufstiegsformat

Nach der Unterbrechung zeigte der VfL ein anderes Gesicht. Eines, das ihn nun ausmacht. Die von Reis zusammengestellte Startelf hat Aufstiegsformat. Die Qualität in Angriff und Abwehr stimmt ohnehin, aber jetzt stimmt auch die Mentalität. Nach Rückschlägen wie in Hannover, im Pokal gegen Leipzig oder in Aue fand das Team zu seiner Stärke zurück und zeigte die von Torwart Manuel Riemann beschworene „Gier“.

Darüber hinaus strahlt der VfL Bochum in der Corona-Krise Ruhe aus. Die Verträge mit dem Trainerteam oder mit Kapitän Anthony Losilla wurden verlängert. Die Gespräche mit den Geschäftsführern Sebastian Schindzielorz und Ilja Kaenzig sind auf einem guten Weg. Finanziell wird der Klub die Pandemie überstehen. Der VfL Bochum hat den Aufstieg selbst in der Hand.