Bochum. Der Bochumer Zweitligist lässt seine Fans derzeit vom Aufstieg träumen. Wer beim Tabellenvierten bislang überzeugte - und wer nicht.

Viel Zeit blieb den Profis des VfL Bochum nicht, um auf das sportlich beeindruckende Jahr 2020 zurückzublicken. Die Vorbereitung auf das nächste Heimspiel am Samstag (13 Uhr) gegen den SV Darmstadt läuft auf Hochtouren. Der VfL geht mit reichlich Rückenwind in die Partie: Als bester Zweitligist schloss der VfL dieses merkwürdige Corona-Jahr ab. In den bisher 13 Spielen der Saison 2020/21 holte das Team von Trainer Thomas Reis 23 Punkte, hat damit die Chance auf den Aufstieg. Im letzten Pflichtspiel vor der kurzen Winterpause setzte der VfL das i-Tüpfelchen, bezwang Bundesligist Mainz 05 im DFB-Pokal und zog ins Achtelfinale ein. Am 3. Januar wird die nächste Runde ausgelost. Wir nennen die Gewinner und Verlierer der Hinrunde.

Die Gewinner:

Simon Zoller: Die Tattoos, die der Stürmer auf seinem Arm trägt, dürften sich den Fans mittlerweile eingeprägt haben. Siebenmal traf der Bochumer in der Liga, steuerte sechs Assiststs bei. Im Pokal kamen seine Tattoos auf dem jubelnden Arm ebenfalls einmal zum Vorschein. Der 29-jährige ist in überragender Verfassung. Sein bildschöner Lupfer gegen Karlsruhe steht sinnbildlich für seine Hinrunde: Bei Zoller läuft's einfach.

Robert Zulj: Einmal knarzte es zwischen ihm und Trainer Thomas Reis. Beim 0:2 gegen Greuther Fürth stand der Offensivspieler "aus sportlichen Gründen" nicht im Kader. Danach gab es eine Aussprache -- und der frühere Bundesliga-Profi der TSG Hoffenheim drehte richtig auf. Fünf seiner sieben Liga-Tore schoss er in den darauffolgenden Partien. Der 28-Jährige ist derzeit kaum zu bremsen.

Hatte viel Grund zum Feiern: Robet Zulji vom VfL Bochum.
Hatte viel Grund zum Feiern: Robet Zulji vom VfL Bochum. © DPA | Unbekannt

Danny Blum: Die Medienabteilung des VfL Bochum sucht dieser Tage das schönste Tor der Hinrunde, Blum ist gleich zweimal vertreten. Zuletzt zeigte der 29-jährige Linksaußen gegen Heidenheim seine Technik, packte aus dem Nichts einen Hammer aus. In dieser Saison zeigt Blum seine individuelle Klasse.

Robert Tesche: VfL-Trainer Thomas Reis schätzt den früheren England-Profi als Führungsspieler. Dabei gilt der 33-Jährige eher als ruhiger Typ. Doch mit seiner Erfahrung und seiner Qualität ist er in dieser Saison enorm wichtig für die Mannschaft. Tesche verpasste kein Liga-Spiel, nur gegen Aue kam er lediglich zu einem Kurzeinsatz. Im Pokal-Krimi gegen Mainz rettete der Mittelfeldspieler den VfL mit der letzten Aktion in die Verlängerung. Ein gebührender Abschluss für Tesches Jahr.

Typischer Jubel: Simon Zoller traf in der Liga bislang siebenmal.
Typischer Jubel: Simon Zoller traf in der Liga bislang siebenmal. © Firo | Unbekannt

Thomas Reis: Der Vertrag des 47-Jährigen läuft 2021 aus. Zuletzt gab es positive Signale, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll. Der Ex-Profi liefert derweil auch allerlei Argumente für eine Vertragsverlängerung. Reis hat die Mannschaft stabilisiert, Rückschlägen wie gegen Kiel (1:3) und Hannover (0:2) folgten bärenstarke Auftritte. Reis hat die Formation gefunden, mit der die Aufstiegsträume der Fans angeheizt werden.

Die Verlierer:

Silvere Ganvoula: In der vergangenen Saison haftete dem Stürmer noch das Attribut "unverzichtbar" an. In der Sommerpause keimten Spekulationen über einen Abgang des kongolesischen Nationalspielers auf. Ganvoula blieb in Bochum, doch die Tor-Maschine läuft nicht mehr rund. Seinen Stammplatz hat der 24-Jährige eingebüßt. In den vergangenen sechs Partien spielte er jeweils weniger als eine halbe Stunde, schoss lediglich ein Tor.

Kommt nur noch selten zum Einsatz: Stürmer Silvere Ganvoula.
Kommt nur noch selten zum Einsatz: Stürmer Silvere Ganvoula. © Firo | Unbekannt

Vasilios Lampropoulos: 2019 führte am griechischen Nationalspieler in der Innenverteidigung kein Weg vorbei. Lampropoulos war in der Stammformation gesetzt. Aber mittlerweile schaut der 30-jährige Routinier die meiste Zeit zu. Seinen letzten größeren Auftritt hatte er beim 0:2 gegen Hannover. Reis gibt lieber den jungen Innenverteidigern Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap den Vorzug.

Milos Pantovic: Zwischenzeitlich gab Reis dem Rechtsaußen mehr Einsatzzeiten. Der 24-jährige Serbe versuchte auch das Vertrauen zurückzuzahlen, setzte immer wieder Aktionen an. Mit Erfolg waren sie selten gekrönt. Seine magere Ausbeute: ein Tor, eine Vorlage. Die Auftritte von Pantovic geben seinen Kritikern derzeit recht.