Bochum. Nach starker Leistung schlägt der VfL Bochum Heidenheim mit 3. In der Tabelle macht die Reis-Elf damit einen Sprung.
Der VfL Bochum hat nach dem 0:2 in Hannover eine gute Reaktion gezeigt. Der Zweitligist bezwang den zuvor in sechs Partien in Serie ungeschlagenen FC Heidenheim dank einer starken ersten Halbzeit verdient mit 3:0 (2:0). Nach dem letzten Zweitliga-Spiel des Jahres und dem dritten Heimsieg in Serie kletterte der VfL vorerst auf Rang zwei.
Trainer Thomas Reis nahm drei Änderungen in der Startelf vor. Kapitän Anthony Losilla kehrte nach seiner Gelbsperre zurück für Raman Chibsah, Armel Bella-Kotchap verteidigte innen für den verletzten Vasilios Lampropoulos. Und überraschend gab Erhan Masovic sein Startelf-Debüt. Der Neuzugang durfte für Robert Tesche im defensiven zentralen Mittelfeld ran. Masovic, der auch Innenverteidiger spielen kann, war erst im Oktober vom FC Brügge geholt worden, bisher kam der 22-Jährige erst auf zwei Kurzeinsätze. Tesche, 33, bekam nach fünf Spielen am Stück eine Pause. Auch Heidenheims Coach Frank Schmidt brachte unter anderem aus Belastungsgründen vier frische Kräfte nach dem 0:0 gegen Regensburg.
VfL Bochum: Blum bleibt der Mann für besondere Tore
Von Beginn an präsentierte sich der VfL bissig und willig, die Hannover-Partie vergessen zu machen. Angetrieben von den Kämpferherzen Gamboa und Losilla, von Spielmacher Zulj in der Form der letzten Heimspiele, von Danny Blum über rechts und dem im Sturmzentrum wieder Unruhe stiftenden Simon Zoller erspielte sich Bochum früh die erste Chance. Torwart Kevin Müller lenkte Zuljs Schuss zur Ecke (5.).
Zwar leistete sich der eine oder andere Bochumer Unkonzentriertheiten (Masovic, Bella-Kotchap), doch als Kollektiv bügelte das die Mannschaft aus, war klar Herr im Hause, auch wenn Gamboa einmal in höchster Not den Schuss von Thomalla blockte. Kurz darauf war die Heidenheimer Serie gerissen. Nach 353 Minuten ohne Gegentor überwand Blum die Defensive der Heidenheimer, die sich im ersten Durchgang im Spiel nach vorne selten inspiriert zeigten. Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ nach einem Foul an Gamboa Vorteil laufen, Blum nahm aus rund 25 Metern mit seinem starken linken Fuß Maß. Der Ball prallte vom rechten Innenpfosten ins Netz. Blum bleibt der Mann der besonderen Tore, was er ja schon bei seinem ersten Saisontreffer in Hamburg gezeigt hatte.
Zulj verlagerte immer wieder klug die Seiten, und gleich die nächste richtig gute Chance nutzte der VfL erneut. Zulj schickte den verbesserten Gerrit Holtmann in die Tiefe auf Linksaußen, der 25-Jährige flankte halbhoch scharf ins Zentrum. Torwart Müller flog am Ball vorbei und Zoller in ihn hinein. Volley besorgte er das 2:0 nach 33 Minuten. Bei seinem siebten Saisontreffer knallte er im Rutschen hart an den Pfosten, konnte aber weiterspielen.
VfL Bochum zeitweise im Glück
Kurz darauf hatte Christian Kühlwetter, Heidenheims Neun-Tore-Mann, die Chance auf den Anschlusstreffer, scheiterte aber aus spitzem Winkel am bestens reagierenden Manuel Riemann. 66 Prozent Ballbesitz hatte der VfL in der ersten Halbzeit, zwei blitzsaubere Tore und die verdiente Führung waren der Lohn.
Bochum begann unverändert nach der Pause. Anders Heidenheim: Schmidt reagierte auf die Passivität seines Teams und brachte Kapitän Marc Schnatterer sowie Tobias Mohr ins Spiel. Holtmann verpasste bei einem Zwei-gegen-Zwei-Konter den finalen Pass, ehe der VfL mächtig Glück hatte. Ausgehend von einem Fehler Bella-Kotchaps konnte Riemann klären, der Ball kam letztlich zu Kühlwetter. Und der Stürmer hämmerte ihn aus kurzer Distanz an die Unterkante der Latte, von dort sprang er zurück ins Feld (51.).
Heidenheim war nun deutlich präsenter, attackierte früher und energischer und bereitete dem VfL somit Probleme. Bochum war nicht mehr so eng am Mann, nach vorne lief nur noch wenig zusammen. Schnatterer verzog, ein 18-Meter-Freistoß verpuffte in der Mauer – und auch Reis reagierte. Für Masovic, der sich zu viele Fehlpässe im Aufbau leistete, kam Routinier Robert Tesche, für Blum Milos Pantovic (63.).
VfL-Joker Eisfeld trifft sehenswert per Freistoß
Der VfL stand nun wieder etwas sicherer. An die Struktur, an den Spielfluss des ersten Durchgangs kam Bochum aber bei weitem nicht mehr heran. Und hatte erneut Glück, als Stefan Schimmer mit einem satten Schuss die Latte traf (76.).
Beim VfL kamen eine Viertelstunde vor Schluss Silvere Ganvoula für den starken Zoller und Linksverteidiger Moritz Römling für Danilo Soares. Der 19-jährige Römling feierte damit sein Saisondebüt -- und Thomas Eisfeld einen perfekten Kurzeinsatz. Kurz zuvor eingewechselt, verwandelte er einen 18-Meter-Freistoß direkt zum 3:0-Endstand (90.).
Mit 23 Punkten nach 13 Spielen geht Bochum so ambitioniert wie seit Jahren nicht mehr in die Mini-Weihnachtspause. In der 2. Liga geht es am 2. Januar gegen Darmstadt weiter – zuvor aber steigt noch ein Highlight. Am kommenden Mittwoch, 23. Dezember, gastiert der VfL beim Bundesligisten FSV Mainz in der 2. Runde des DFB-Pokals.
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