Bochum. Zweitligist VfL Bochum geht mit einer Niederlage in die Länderspielpause. Trainer Thomas Reis hadert mit der Passivität und verspricht Analysen.
Nach Abpfiff stand VfL-Trainer Thomas Reis noch einige Minuten mit Co-Trainer Markus Gellhaus zusammen. Worüber die beiden sprachen, bleibt ihr Geheimnis, aber es dürfte ein ernstes Thema gewesen sein. Zu lachen war ihnen nach der 0:2 (0:2)-Pleite gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht zumute. Der VfL Bochum verlor nicht nur das Spiel, sondern auch den zweiten Tabellenplatz, mit dem der Zweitligist in die Länderspielpause gehen wollte.
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"Die Niederlage tut sehr weh", sagte Thomas Reis anschließend auf der Pressekonferenz. "Wir hätten noch drei Stunden spielen können und wir hätten kein Tor mehr gemacht." Dem 47-Jährigen missfiel die Passivität und fehlende Effizienz. "Das war schon enttäuschend. Wir haben keine Lösungen im letzten Drittel gefunden", befand Reis. Die Pleite sei ein "Nackenschlag" gewesen.
VfL-Trainer Reis: Fürth in allen Belangen überlegen
Eine, die vermeidbar gewesen wäre? Darum wird es in den Analysen gehen, die Reis für die Länderspielpause ankündigt. Tatsache sei aber auch, dass der Sieg für Greuther Fürth verdient gewesen sei: "Sie waren uns in allen Belangen überlegen."
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Viel wurde geschrieben und gesagt über die Offensivpower des neuen Tabellenzeiten. Sieben Tore hatte das Team von Trainer Stefan Leitl in den vergangenen zwei Spielen geschossen, beim 3:1 gegen Kiel und beim 4:1 gegen Hannover. Die Bochumer waren gewarnt, das gestand auch Angreifer Simon Zoller nach dem Spiel ein: "Wir wussten, dass Fürth einen guten Ball laufen lässt. Aber wir sind nicht in die Partie gekommen."
Fürther Offensivpower überrascht den VfL Bochum
Und trotzdem hatte Fürth den VfL eiskalt erwischt. In der neunten Minute leitete Branimir Hrgota einen weiteren drückenden Angriff ein, aus dem sich der VfL nicht befreien konnte. Auf Umwegen geriet der Ball von Sebastian Ernst zu Paul Seguin, der zum 1:0 verwandelte. Der Achter der Fürther erzielte bereits seinen vierten Saisontreffer. Er ist mit Hrgota einer der Hauptgründe, warum Fürth da steht, wo Bochum nicht mehr steht. Reis haderte damit, dass "acht Mann im eigenen 16er" standen. Aber auch sie konnten die Führung nicht verhindern.
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Wenige Minuten später hätte es bereits 0:2 stehen können. VfL-Verteidiger Vasilios Lampropoulos brachte Hrgota im Strafraum zu Fall. Doch Torwart Manuel Riemann parierte den Foulelfmeter von Julian Green sicher. Gebracht hat es wenig. Der VfL stand weiterhin tief in der eigenen Hälfte, nur ein Abschluss von Milos Pantovic in der 20. Minute sendete ein Lebenszeichen der Offensive. Das 2:0 der Fürther durch Sebastian Ernst (34.) war hochverdient.
Reis sieht zu wenige Flanken
"Es ist wenig in der ersten Halbzeit zusammengelaufen. In der zweiten Halbzeit haben wir es einen Tacken besser gemacht", sagte Zoller. Reis hatte in der Halbzeit reagiert und Raman Chibsah und Soma Novothny vom Platz genommen. Beide Neuzugänge standen zum dritten Mal in Folge in der Startelf, konnten diesmal allerdings keine Akzente ersetzen. Für sie kamen Silvere Ganvoula und Robert Tesche.
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Eine der besten Chancen hatte aber Zoller. Nach einer Ecke von Eisfeld, gut eine Stunde war gespielt, stieg Zoller hoch, doch sein Kopfball verfehlte das Tor von Sascha Burchert und damit die Chance, das Spiel noch einmal zu drehen. Flanken wären das Mittel gewesen, um Fürth zu knacken, fand Thomas Reis. Zu wenige hat er gesehen: "Wir haben es verpasst, Flanken zu schlagen. Wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben viel Arbeit vor uns."
Zulj und Bonga aus sportlichen Gründen nicht im Kader
An einer Entscheidung hält Reis aber fest: Dass er Robert Zulj und Tarsis Bonga aus "sportlichen Gründen" aus dem Kader strich. Näher wollte der Trainer darauf nicht eingehen, der ansonsten derselben Elf wie beim 3:2 in Würzburg vertraut hatte. "Ich halte die Entscheidung für richtig."