Bochum. Zweitligist SpVgg Greuther Fürth zeigt Bochum deutlich seine derzeitigen Grenzen auf. Der VfL verliert sein Heimspiel eindeutig 0:2.
Die Bochumer Verantwortlichen waren redlich bemüht, die Aufstiegsdiskussionen zu ersticken. Sie taten offensichtlich gut daran: Der Zweitligist bekam gegen die SpVgg Greuther Fürth seine momentanen Grenzen aufgezeigt. Gegen einen offensivstarken Gegner verlor der VfL verdient mit 0:2 (0:2). Das Wort Aufstieg dürfte erstmal zum Tabu erklärt werden. Den Tabellenplatz zwei ist der Revierklub vor der Länderspielpause los.
Riemann bewahrt den VfL vor einer höheren Niederlage
Dabei war es Torwart Manuel Riemann zu verdanken, dass die Niederlage nicht höher ausfiel. Schon in der neunten Minute geriet der VfL durch das Tor von Paul Seguin in Rückstand. Vier Minuten später parierte der Schlussmann einen Elfmeter von Julian Green. Doch noch in Hälfte eins erhöhte der neuen Tabellenzweite durch Sebastian Ernst (34.). In der Länderspielpause wartet viel Arbeit auf VfL-Trainer Thomas Reis. Und sicher viele Gespräche.
Denn obwohl Reis dieselbe Aufstellung wie gegen Würzburg (3:2) aufbot, gab es reichlich Diskussionsstoff. Die Neuverpflichtungen Raman Chibsah und Soma Novothny standen zum dritten Mal in Folge in der Startelf. Linksaußen Gerrit Holtmann saß wie Stürmer Silvere Ganvoula nur auf der Bank. Doch Reis sorgte auch für einen Paukenschlag: Mittelfeldspieler Robert Zulj und Offensivspieler Tarsis Bonga standen nicht im Kader. Die Gründe seien sportlicher Natur, teilte der Verein mit. Was genau das hieß, war zunächst offen.
Fürth beschert dem VfL Bochum viele Diskussionsthemen
Fürth sorgte früh dafür, dass binnen kürzester Zeit mehr Diskussionsthemen dazukamen. Satte sieben Tore hatte die Offensive in den letzten zwei Spielen produziert, vor allem Kapitän Branimir Hrgota und Paul Seguin trieben die Tormaschine an – die auch den VfL überwältigte. In der neunten Minute leitete Hrgota die nächste Offensivwelle ein. Bochum wehrte sich, konnte sich aber nicht befreien. Hrgotas Fehlschuss landete bei Sebastian Ernst, der auf Seguin ablegte. Der Achter verwandelt zum 1:0.
Bochum konnte sich nicht befreien von den Sturmläufen. Vier Minuten später lief Hrgota auf der rechten Seite an, im Strafraum zippelte und klammerte VfL-Verteidiger Vasilios Lampropoulos an dem 27-Jährigen, der die Chance nutzte und sich fallen ließ. Zum Elfmeter trat Julian Green an. Er schaute, er schoss - er scheiterte. Riemann konnte den schwachen Flachschuss sogar festhalten.
Wirklich Sicherheit gab dem VfL die Tat von Riemann nicht, der schon das 3:2 gegen die Würzburger Kickers festgehalten hatte. Milos Pantovic konnte in der 20. Minute mit einem Fernschuss immerhin ein Lebenszeichen der Offensive setzen. Doch in Minute 34 rollte die nächste effektive Fürther Welle über Seguin, Sebastian Ernst fand sich allein vor Riemann wieder und schloss eiskalt zum verdienten 2:0 ab. Der VfL schlich bedient in die Kabine. Einziger Trost zur Halbzeit: Dass es nicht 3:0 stand.
In der 2. Halbzeit wird Bochum stärker
Reis reagierte und brachte zur zweiten Halbzeit Ganvoula und Robert Tesche für die größtenteils blass gebliebenen Chibsah und Novothny. Der VfL stabilisierte sich und gewann mehr Räume. In der 54. Minute grätschte der Ex-Bochumer Mergin Mavraj den auffälligen Thomas Eisfeld an der Strafraumgrenze um. Eisfeld trat den Freistoß selbst, Fürth-Schlussmann Burchert bekam noch die Finger dran. Kurz darauf stieg Simon Zoller nach einer Eisfeld-Ecke hoch. Sein Kopfball verfehlte das Tor.
Bochum hatte nun mehr vom Spiel. Der Offensivdrang der Fürther aus der ersten Halbzeit war abgeflaut. Nur selten kam das Team von Trainer Stefan Leitl noch vor das Bochumer Tor. Einen scharf geschossenen Freistoß von Hrgota parierte Riemann ohne Probleme. Doch davon konnte sich der VfL-Keeper auch nichts kaufen. Es bliebt beim 0:2. (lo)