Bochum. Beim VfL Bochum will Tarsis Bonga den nächsten Schritt machen. Der Angreifer hat die Rückennummer 19 bekommen. Die trug zuletzt Patrick Fabian.

Das Bild von NBA-Basketballer Gary Trent jr. in einem alten Torwart-Trikot des VfL Bochum fand zuletzt große Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Eine Verbindung zwischen dem deutschen Zweitligisten und der National Basketball Association gab es lange nicht. Nun gibt es zwei. Das alte VfL-Torwart-Trikot und Isaac Bonga, der Bruder von Tarsis Bonga. Er spielt für die Washington Wizzards in der NBA. Tarsis Bonga war der erste Akteur, den der VfL Bochum als neuen Spieler für die neue Saison vorgestellt hat.

Der 23-jährige Stürmer kam vom Drittligisten Chemitzer FC. Beim VfL Bochum will er den nächsten Schritt gehen. Die VfL-Verantwortlichen trauen ihm das zu. Tarsis Bonga sei ein Spieler, der viel Athletik und Geschwindigkeit mitbringe, sagte Sebastian schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL, bei Bongas Vorstellung. „Er ist in der Offensive flexibel einsetzbar. Er hat in den vergangenen Jahren eine gute Entwicklung genommen, die jedoch noch nicht am Ende ist. Wir wollen ihn bei dieser weiter fördern und unterstützen, damit er hier in Bochum seine nächsten Schritte machen kann.“

Viel Zeit auf dem Trainingsplatz

Seit etwas mehr als einer Woche läuft die Vorbereitung des VfL Bochum. Viel Zeit hatte Bonga noch nicht, um die Stadt näher kennenzulernen. Derzeit verbringt er die meiste Zeit des Tages auf dem Trainingsplatz. Die Frage, ob er sich schon eingelebt habe, kann er noch nicht bejahen. „Ich bin ja erst eine knappe Woche in Bochum, insofern ist das relativ zu sehen. Aber ich lebe mich Schritt für Schritt ein, jeden Tag ein bisschen mehr. So lerne ich die Stadt kennen. Und ich kann mich bisher nicht beklagen.“

Tarsis Bonga kam vom Chemnitzer FC zum VfL Bochum.
Tarsis Bonga kam vom Chemnitzer FC zum VfL Bochum. © firo Sportphoto/Ralf Ibing

Nordrhein-Westfalen kennt er, seit er in der Jugend für Bayer 04 Leverkusen spielte. In der Zeit ging es bereits gegen den Nachwuchs des VfL. „So konnten wir uns schon früh ein Bild von ihm machen“, sagt Schindzielorz. Von Leverkusen ging es für Bonga zu Fortuna Düsseldorf, er kam dort in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga zu Einsatz. Zur Saison 2018/19 wechselte er zum Drittligisten FSV Zwickau, zur Saison 2019/20 zum Chemnitzer FC.

Vorbereitung auf die erste Zweitliga-Saison

Nun ist er beim VfL Bochum. Er hat die Rückennummer 19 bekommen. Die trug zuletzt Patrick Fabian. Der Innenverteidiger beendete zum Ende der Vorsaison nach 20 Jahren beim VfL seine aktive Laufbahn. Er ist nun Assistent von Sebastian Schindzielorz und soll Bindeglied zwischen Vorstand und Mannschaft sein. Der VfL hat – sicher ganz im Sinne von Patrick Fabian – darauf verzichtet, aus der Vergabe der Trikotnummer eine große Sache zu machen.

Fest steht: Bekommt Bonga beim VfL auch nur annähernd eine ähnliche Geschichte hin wie Fabian, hätte er in Bochum eine gute Zeit. Vielleicht sollte er aber die Verletzungen nicht haben, die Fabian hatte. Vier Kreuzbandrisse reduzierten die Anzahl der Spiele, die Fabian für den VfL machte.

Um gesund zu bleiben, versucht sich Bonga so gut wie möglich zunächst einmal körperlich auf seine erste Zweitliga-Saison vorzubereiten. Das gelingt ihm aktuell besser als Herbert Bockhorn, dem zweiten neuen Spieler beim VfL. Er hat sich im Training am Knie verletzt, fällt vorerst aus.

Tarsis Bonga (l.) und Herbert Bockhorn. Bockhorn fällt aktuell mit einer Knieverletzung aus.
Tarsis Bonga (l.) und Herbert Bockhorn. Bockhorn fällt aktuell mit einer Knieverletzung aus. © firo Sportphoto/Ralf Ibing

Bonga kann weitertrainieren. Große Unterschied bei einer Vorbereitung zwischen 3. und 2. Liga sieht er dabei nicht. „Die Unterschiede sind eigentlich nicht von der Liga abhängig, sondern eher von den Trainern. Da hat jeder seine eigene Vorstellung oder Herangehensweise, wie die Vorbereitung auszusehen hat. In Bochum hat man auf jeden Fall von der Infrastruktur andere Möglichkeiten, das ist klar. Und auch das Vorbereitungsprogramm mit den vielen namhaften und guten Testgegnern hat es in sich – das ist cool.“

Andererseits sei es schade, dass aufgrund der Corona-Pandemie gerade die Spiele gegen die Amateurclubs vor Ort ausfallen müssten. Das sei in diesem Sommer ein Novum und mache dann den Unterschied aus.

Erster Test gegen den KFC Uerdingen

Die Fans des VfL Bochum werden noch warten müssen, bis sie Tarsis Bonga das erste mal live werden spielen sehen. Auch das erste Testspiel der Vorbereitung gegen den KFC Uerdingen findet am Samstag ohne Zuschauer statt.

Unabhänging davon will sich Bonga innerhalb der Mannschaft etablieren. „Das möchte ich durch harte Arbeit und Leistung erreichen, sodass ich ein wichtiger Spieler für die Mannschaft sein kann. Wenn das klappt, hilft es der Mannschaft – und mir, um mich darüber hinaus in der Liga zu etablieren. Ich möchte zeigen, was ich drauf habe. Damit ich dem Team helfen kann, unsere Ziele zu erreichen.“