Bochum. Der VfL Bochum weiß nicht genau, gegen wen es im DFB-Pokal geht. Das passt zur Coronasituation. Trainer Reis fordert weiter harte Arbeit.
Die eine Saison mit Corona ist beendet. Die nächste steht an. Wie sie genau aussehen wird, weiß noch keiner ganz genau. Da passt das Los im DFB-Pokal, dass der VfL Bochum bekam, bestens. Es geht gegen den Gewinner des Rheinlandpokals. Der muss allerdings zunächst noch ermittelt werden, zunächst stehen die Halbfinalpartien an. Die Macher von Fums, dem selbsternannten Magazin für „Fußball und Humor“ brachten die Schwierigkeiten des VfL auf den Punkt.
„Unsere Gedanken sind bei den Analytikern des VfL Bochum, die jetzt Videos vom FV Engers 07, SF Eisbachtal, TuS RW Koblenz und FC BW Karbach sichten müssen.“ Die erste Antwort auf diese Nachricht beim Nachrichtendienst Twitter kam schnell. Verantwortliche des FV Engers schrieben: „Schwierig.“
Schindzielorz appelliert an die Einstellung
Dieser Tage gibt es zwar immer mehr Bewegtbilder vom Fußball auf immer mehr Kanälen. Um sich ein besseres Bild vom möglichen Gegner in der ersten Hauptrunde im Pokal machen zu können, werden sich die Bochumer zumindest Finale im Rheinlandpokal live vor Ort ansehen müssen. Das ist für den 22. August angesetzt. Egal, welches Team sich dann dort durchsetzt – der VfL Bochum bleibt Favorit.
Das sieht auch Sebastian Schindzielorz so. Der Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum wird mit einer Aussage auf der Homepage zitiert, die er so auch schon vor der Auslosung hätte treffen können. Sie ist allgemeingültig. „Unabhängig davon, wie unser Gegner in der 1. Runde letztlich heißen wird, ist es enorm wichtig, dass wir die Aufgabe hochseriös angehen. Wir haben letzte Saison in Baunatal erlebt, wie eng diese Spiele werden können. Nun warten wir die Halbfinalpartien im Rheinland ab und bereiten uns dann optimal auf den Gegner vor.“
Gespräch mit Co-Trainern
Womit wir bei Thomas Reis wären. Der Trainer des VfL Bochum geht in seine erste Saison-Vorbereitung als Zweitligatrainer. In der vergangenen Saison übernahm er den VfL Bochum nach dem fünften Spieltag. In einer Woche geht es los. „Die Planung für die Vorbereitung ist fertig. Am 1. August steht der erste Coronatest an“, sagt Reis. „Da haben wir für die Spieler ein Zeitfenster von zwei Stunden, in dem sie dann vorbeikommen. Am 3. August steht der zweite Test an, der muss auch negativ sein. Wenn das alles gut läuft, starten wir am 3. August mit dem Training.“
In dieser Woche wird Reis auch schon wieder häufiger am Ruhrstadion sein. „Ich treffe mich mit den Co- und Athletiktrainern sowie Patrick Fabian, um uns genau abzusprechen.“ Fabian beendete bekanntlich seine aktive Laufbahn als Spieler des VfL Bochum. Er ist nun Assistent von Sebastian Schindzielorz und könnte das besondere Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand werden. In jedem Fall kann er Reis mit seiner Erfahrung helfen.
Bei Zoller sieht es wieder gut aus
Reis verzichtete diesmal auf einen längeren Urlaub. Er besuchte seine Heimat. Er ist gebürtiger Wertheimer. Bewusst suchte er sich „Arbeit“. „Dass ich ein Training beim TSV Buchen, einem A-Kreisligisten aus meiner Heimat, leite, hat bei mir Tradition. Das habe ich schon häufiger gemacht. Ich weiß, wo ich herkomme.“
Richtig Ruhe habe er ohnehin nicht gehabt. Dafür gab und gibt es zuviel zu organisieren und abzusprechen. „Ich habe ab und zu das Telefon aber bewusst zur Seite gelegt.“ Kontakt zu seinen Spielern habe er ebenso bewusst nicht gesucht. „Sie sollen auch mal Pause von mir haben.“ Dennoch weiß Reis, dass sich kein Spieler im Urlaub verletzt hat. Und bei Simon Zoller, der verletzt war, weiß er, „dass es wieder recht gut aussieht“. Telefoniert hat er mit dem bisher einzigen neuen Spieler: Tarsis Bonga. „Als er vorgestellt wurde, konnte ich nicht vor Ort sein.“
Mit viel Selbstvertrauen in die Vorbereitung
In die Vorbereitung auf die neue Saison können die Bochumer, kann Reis mit viel Selbstvertrauen starten. Spätestens nach der Coronaunterbrechung hatte Reis das Team in der Spur. Die Spieler waren fit, das Spielsystem funktionierte, die Ergebnisse stimmten. Der VfL Bochum war der Corona-Spitzenreiter. Kein anderes Zweitligateam holte mehr Punkte nach Wiederaufnahme des Spielbetriebes. „Ja“, sagt Reis, „wir haben nach der Coronapause gut Ergebnisse geliefert. Das können wir so mitnehmen. Aber wir müssen auf dem Boden bleiben und dürfen jetzt nicht glauben, dass wir einen Schritt weniger machen dürfen.“
Die 2. Liga werde wieder genauso eng sein, wie in der vergangenen Saison. Reis: „Mit Paderborn und Düsseldorf kommen zwei weitere gute Mannschaften dazu. Es wird schwierig, in dieser Liga ins erste Drittel der Tabelle zu kommen. Wichtig ist, dass wir von Anfang an Gas geben und nicht wieder mit einer Serie von Spielen ohne Sieg starten.“
Erste Pokalrunde wird am 12. September ausgetragen
Die erste Möglichkeit zu einem Pflichtspielsieg wird das Spiel in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde sein. Das Spiel ist zunächst für den 12. September angesetzt. Eine Woche später startet die 2. Bundesliga.