Bochum. Der VfL Bochum im DFB-Pokal ist keine Erfolgsgeschichte. Am Sonntag wurde die 1. Runde ausgelost. Der VfL kennt seinen Gegner noch nicht genau.
Die Verantwortlichen beim VfL Bochum für die sozialen Medien haben sich vorsorglich schon mal entschuldigt. Derzeit stellen sie die vielleicht fünf schönsten Tore des Zweitligisten in der vergangenen Saison vor. Eins haben die Bochumer gar nicht selber erzielt. Es ist ein Eigentor von Alphonso Davies, dem Außenverteidiger des FC Bayern München.
Er traf zum zwischenzeitlichen 1:0 für den VfL Bochum im DFB-Pokal ins eigene Tor. Am Ende gewannen die Bayern mit 2:1 und das Eigentor, von Danny Blum immerhin wunderschön vorbereitet, blieb eine Pokalrandnotiz. Das passt ins Bild der Geschichte des VfL Bochum im DFB-Pokal. Erfolgsgeschichten sehen anders aus. Nun kann das Team von Trainer Thomas Reis einen neuen Anlauf Richtung Berlin, der Endspielstätte, nehmen. Die Reise beginnt gegen den Rheinland-Pokalsieger. Das ergab die Auslosung am Sonntag, übertragen in der ARD-Sportschau.
Zweimal stand der VfL Bochum im Finale
Gegen wen exakt der VfL Bochum in der ersten Runde spielt, steht noch nicht fest. In den Halbfinal-Spielen des Rheinland-Pokals stehen sich der FC Karbach (Rheinlandliga) und der TuS Rot-Weiß Koblenz (Regionalliga Südwest) gegenüber sowie der FC Engers 07 (Oberliga) und die Eisbachtaler Sportfreunde (Oberliga) gegenüber. Die Halbfinalspiele finden am 15./16. August statt, das Finale am 22. August. Erst dann kennt der VfL seinen Gegner.
Immerhin zweimal schaffte es der VfL Bochum ins Finale des DFB-Pokals, ein Sieg gelang nicht. An beide Endspiele können sich nur die deutlich älteren unter den VfL-Fans erinnern. 1968 gab es ein 1:4 gegen den 1. FC Köln. 1988 verloren die Bochumer mit 0:1 gegen Eintracht Frankfurt.
175.500 Euro gab es zuletzt für die 1. Runde
In den vergangen 20 Jahren, also der jüngeren Pokalgeschichte, war spätestens im Viertelfinale Schluss. Diese Runde erreichten die Bochumer immerhin viermal. Präsenter als die guten Ergebnisse aber sind die schlechten: das 0:1 in der Saison 2018/2019 in der ersten Runde gegen den Regionalligisten SC Weiche 08; das 0:1 in der Saison 2016/2017 gegen den Regionalligisten FCA Walldorf.
Dennoch ist zumindest das Erreichen der zweiten Runde sehr wahrscheinlich. Nun viermal war in den vergangenen 20 Jahren in der ersten Runde Schluss. Ein Weiterkommen ist auch deshalb immer so wichtig, weil es Geld gibt. Je weiter ein Verein kommt, desto mehr Geld bekommt er. Die Bochumer tun aber sicher gut daran, zunächst nur mit dem Geld aus der ersten Runde zu planen.
Finale soll am 13. Mai 2021 stattfinden
In der vergangenen Saison betrug der Anteil an den sogenannten „Vermarktungserlösen“ je Teilnehmer für die erste Runde 175.500 Euro. In der Saison 2018/2019 gab es für die 64 Teilnehmer jeweils 166.000 Euro, vor zehn Jahren in der Saison 2008/2009 waren es jeweils 100.000 Euro. Vereine, die in der vergangenen Spielzeit in die zweite Runde kamen, konnten mit Einnahmen in Höhe von 351.000 Euro planen. Für das Erreichen des Achtelfinales wurden 702.000 Euro ausgezahlt. Die Viertelfinalisten erhielten 1.404.000 Euro, die Halbfinalisten 2.808.000 Euro. Das Finale wurde gesondert abgerechnet.
So viel Geld wird es in diesem Jahr aufgrund der besonderen Umstände wohl nicht geben. Die spiele finden voraussichtlich vor keinen oder deutlich weniger Zuschauern statt. Insider gehen zudem davon aus, dass auch die TV-Gelder nicht in der gewohnten Höhe fließen werden. Nun aber ist der VfL Bochum zunächst in der ersten Hauptrunde gefordert. Sie soll Hauptrunde zwischen dem 11. und 14. September gespielt werden. Die weiteren Termine: 2. Hauptrunde: 22./23. Dezember; Achtelfinale: 2./3. Februar 2021; Viertelfinale: 2./3. März 2021; Halbfinale: 1./2. Mai 2021; Finale: 13. Mai 2021.
Drei Tore von Silvere Ganvoula
In der vergangenen Saison musste VfL-Stürmer Silvere Ganvoula schon drei Tore schießen, damit der VfL Bochum in die 2. Runde kam. Gegen den Hessenligisten KSV Baunatal lag das Team des damaligen VfL-Trainers Robin Dutt nach 1:0-Führung mit 1:2 zurück. In der zweiten Runde ging es dann gegen die Bayern. Serge Gnabry und Thomas Müller drehten spät das Spiel.
Gnabry traf nach 83 Minuten, Müller nach 89 Minuten. Das „schönste“ Tor – zumindest aus Sicht des VfL – erzielte Alphonso Davies. Dafür muss man sich auch nicht entschuldigen.