Baunatal. Das war knapp: Mit 3:2 setzte sich der VfL Bochum in der ersten Runde des DFB-Pokals beim KSV Baunatal durch. Der Zweitligist spielte schwach.
Mit sehr, sehr viel Mühe und nur dank eines treffsicheren Silvere Ganvoula hat der VfL Bochum das Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals vermieden. Nach früher 1:0-Führung und einem 1:2-Pausenrückstand hieß es beim Fünftligisten KSV Baunatal am Ende 3:2. Alle drei Bochumer Tore erzielte Ganvoula. Der Mann aus dem Kongo war an diesem Tag die Anti-Blamage-Versicherung für den VfL.
Zufrieden konnte hernach aber nur der KSV Baunatal sein. VfL-Trainer Robin Dutt fand zumindest wenig Gutes im Spiel seiner Mannschaft. „Unserem eigenem Anspruch sind wir in diesem Spiel fast nie gerecht geworden. Kompliment an den Gegner. Baunatal hat leidenschaftlich und sehr diszipliniert gespielt. Kompliment auch an unsere Fans. 2000 Fans haben uns heute begleitet. Für die Unterstützung, die wir derzeit erfahren, ist das zu wenig gewesen, was wir gezeigt haben.“
Hüte dich vor Griechen
Der Fünftligist zeigte in der Tat ein engagiertes Spiel und versuchte den Zweitligisten zu ärgern. Mit allen Mitteln. Auch durchaus ungewöhnlichen. Am Tag zuvor war der VfL von der Bürgermeisterin begrüßt worden. Am Spieltag spielte der Musikzug des Kultur- und Sportvereins Baunatal vorab gängige Weisen. Herbert Grönemeyers Bochum drang später aus den Boxen. Bei der Aufstellung nahm Baunatals Stadionsprecher die Fans des VfL Bochum mit, las nur die Vornamen der Bochumer vor., die Fans vervollständigten. Es sah fast so aus, als wolle der Hessenligist den VfL und seine Anhänger in Sicherheit wiegen. Schon schön hier, alle so nett hier. Von wegen. Hüte dich vor Griechen, die mit Geschenken kommen.
Der Fünftligist tat dem Zweitligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals mächtig weh, führte zur Halbzeit mit 2:1. Auch die 1:0-Führung hatte dem VfL nicht gut getan. Silvere Ganvoula hatte einen Elfmeter verwandelt (17.). Simon Zoller war gefoult worden.
Trügerische Sicherheit
Auch die Führung passte zur trügerischen Sicherheit. In Spielen, in denen zwischen den Gegnern mehrere Ligen liegen, geht es oft nur darum, wann der Favorit das erste Tor schießt. Klappt das früh, ist oftmals früh die Luft raus, das Spiel entschieden.
Die Baunataler aber veränderten nach dem Rückstand ihre Spielweise nicht. Sie blieben defensiv, setzten auf Konter, wurden sogar eher mutiger. Beim Ausgleich bekamen sie dann Unterstützung durch die Bochumer, die nach einer Ecke Maximilian Blahout nicht auf dem Schirm hatten. Sein Kopfball segelte als Bogenlampe zum 1:1 ins Tor. Beim 2:1 war es dann ein Schnellangriff. Bei dem ließ erneut Blahout seine Gegenspieler schlecht aussehen. Nico Schrader verwertete seinen Querpass zum 2:1.
Mehr Offensive nach dem Wechsel
Mit dem Wechsel brachte Dutt mehr und mehr offensive Kräfte. Erst Tom Weilandt für Thomas Eisfeld, dann Milos Pantovic für Baumgartner, schließlich Uli Bapoh für Chung-Yong Lee. Wobei der letzte ein Vorsichtsmaßnahme war. Lee hatte zuvor zu oft bei Schiedsrichter Wolfgang Haslberger reklamiert und mit ihm diskutiert. Die Gelbe Karte, die er bekam, beruhigte ihn nicht. Dutt wollte mit dem Wechsel eine Hinausstellung vermeiden. Auch das passte ins schwache Bild, dass der VfL bot.
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Einzig Ganvoula überzeugte. Er traf zum Ausgleich, er traf zum Sieg. Der VfL scheint zumindest wieder einen Stürmer mit Torgarantie zu haben. Ansonsten liegt viel Arbeit vor Team und Trainer Robin Dutt.
Baunatal: Bielert – Künzel (82. Müller), Sattorov, Schäfer, Möller, Schrader (71. Pforr), Blahout, Borgardt, Krengel, Springer (84. Kardovic), Szczygiel
VfL: Riemann – Baumgartner (53. Pantovic), Lorenz, Bella-Kotchap, Soares – Eisfeld (46. Weilandt) – Maier, Losilla, Lee (59. Bapoh) – Zoller, Ganvoula
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang)
Zuschauer: 5750
Tore: 0:1 Ganvoula (17. Foulelfmeter), 1:1 Blahout (32.), 2:1 Schrader (45+2), 2:2 Ganvoula (70.), 2:3 Ganvoula (73.)