Bochum. Zum Trainingsauftakt Anfang August rechnet Bochums Coach Reis mit allen zuletzt verletzen Spielern. Die Kaderplanung für Liga 2 nimmt Fahrt auf.

Mit einem gemeinsamen Brunch verabschiedeten sich die Profis des VfL Bochum am Montagvormittag in den Urlaub. Trainer Thomas Reis gab ihnen einen Trainingsplan mit auf den Weg – und ein Lob. Seine größte Herausforderung nach seinem Antritt im September sei es gewesen, einen Mannschaftsgeist zu entwickeln. „Es hat mich gefreut, dass die Mannschaft in der schwierigen Situation so zusammengewachsen ist“, erklärte Reis. „Ich ziehe den Hut vor der Leistung des Teams in den letzten Wochen.“

In der Corona-Krise ist der VfL zu einer Einheit geworden, die den inoffiziellen Titel „Re-Start-Meister“ mit in den Urlaub nehmen kann. Nach fünf Siegen, drei Remis und einer Niederlage in den Geisterspielen überwiegt daher die positive Grundstimmung. Wobei Reis auch am Tag nach dem abschließenden 0:2 in Hannover noch einmal betonte, wie sehr ihn die Niederlage wurmt. Die Leistung stimmte – das Ergebnis diesmal nicht.

Trainer Reis: Akkus aufladen und wieder angreifen

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Letztlich landete der VfL auf Rang acht, einem einstelligen Tabellenplatz. Und er will mit aller Macht einen Fehlstart wie in dieser Saison vermeiden. Den schleppte Trainer Reis, gekommen nach zwei Remis und drei Niederlagen, lange mit sich herum. Das kostete Kraft. „Am Ende haben wir einen versöhnlichen Abschluss hinbekommen, davor ziehe ich den Hut. Jetzt laden wir die Akkus auf und greifen dann wieder an.“

Bei Soares-Abgang: Ein Nummer-Eins-Linksverteidiger hat Priorität

Wird schwer zu halten sein: Danilo Soares.
Wird schwer zu halten sein: Danilo Soares. © dpa | Swen Pförtner

22 Spieler haben noch einen Vertrag beim VfL, nicht alle sind erste Wahl, wie etwa der nach einer Leihe zurückkehrende Baris Ekincier. Sollte Linksverteidiger Danilo Soares das Angebot des VfL nicht annehmen, womit zu rechnen ist, hat die Verpflichtung eines Nummer-Eins-Linksverteidigers oberste Priorität. Auch ein zweiter Stoßstürmer neben Silvere Ganvoula ist zwingend erforderlich.

Osei-Tutu und Lampropoulos stehen weit oben auf der Wunschliste

Ein neuer Innenverteidiger mit hoher Qualität müsste her, wenn Vasileios Lampropoulos nicht gehalten werden kann. Ein Flügelstürmer, wenn Jordi Osei-Tutu nicht bleibt. Bei beiden Spielern enden die Leihverträge, beide könnten sich ein weiteres Jahr beim VfL grundsätzlich vorstellen. Ob das klappt, zum Beispiel auch über eine weitere Leihe, liegt auch an deren Klubs Arsenal London (Osei-Tutu) und Deportivo La Coruna (Lampropoulos).

Die Dynamik von Jordi Osei-Tutu (Mitte) hat den VfL nach vorne gebracht.
Die Dynamik von Jordi Osei-Tutu (Mitte) hat den VfL nach vorne gebracht. © firo Sportphoto | firo Sportphoto/Ralf Ibing

Anfang August will der VfL wieder loslegen, Saisonstart könnte der 11. oder 18. September sein. Reis erwartet zum Trainingsauftakt alle zuletzt verletzten Spieler zurück. Danny Blum, Simon Zoller, Robert Zulj und Silvere Ganvoula seien auf einem guten Weg. Saulo Decarli war zuletzt schon wieder ins Training eingestiegen.

Der aktuelle Kader des VfL für die kommende Saison:

Tor: Manuel Riemann (Vertrag bis 2021), Patrick Drewes (2021), Paul Grave (unbekannt).

Abwehr: Armel Bella-Kotchap (2024), Saulo Decarli (2022), Maxim Leitsch (2022), Stelios Kokovas, Moritz Römling (beide unbekannt), Dominik Baumgartner (2022), Cristian Gamboa (2021).

Mittelfeld: Vitaly Janelt (2021), Anthony Losilla (2021), Robert Tesche (2021), Robert Zulj (2023), Sebastian Maier (2021), Thomas Eisfeld (2021).

Angriff: Danny Blum (2021), Baris Ekincier (2022), Tom Weilandt (2022), Milos Pantovic (2021), Silvere Ganvoula (2023), Simon Zoller (2022).