Bochum. Von Spielern und Fans wurde er am Sonntag gebührend verabschiedet. Nach kurzem Urlaub aber will Bochums Patrick Fabian wieder angreifen.

Bei engsten Freunden ließ Patrick Fabian diesen emotionalen Sonntag ausklingen. Nach wenig Schlaf kam der Profi des VfL Bochum zum letzten Mannschaftstreffen dieser Saison am Montagmorgen, zum Frühstück des Abschieds sozusagen. Von Stefano Celozzi zum Beispiel, mit dem Fabian sechs Jahre zusammen gespielt hat und der den Verein nun verlässt. „Das ist schon sehr schade“, sagte Fabian am Montagmittag dieser Redaktion. „Aber jetzt geht es erstmal in die fußballfreie Zeit.“

Einen kurzen Cut benötige er nun, sagte der am Sonntag noch sehr bewegte 32-Jährige gefasst. „Ich muss jetzt etwas Abstand gewinnen“, so Fabian, der zunächst den Urlaub daheim verbringt. Aber auch einen Tag nach seinem Karriere-Ende als Profifußballer, nach 20 Jahren beim VfL Bochum, nach seinem letzten Kurzeinsatz bei Hannover 96, blickte Fabian schon wieder voller Tatendrang nach vorne. Bereits am 15. Juli will er seinen neuen Job als Assistent der Sport-Geschäftsführung beim VfL antreten. „Ich habe jetzt schon richtig Bock darauf, neue Dinge anzugehen.“

Ein paar Tränen verdrückte Patrick Fabian nach dem Schlusspfiff in Hannover.
Ein paar Tränen verdrückte Patrick Fabian nach dem Schlusspfiff in Hannover. © firo Sportphoto | Ralf Ibing

Bei Fabian fließen zum Abschied die Tränen

Am Sonntag hatte der gestandene Verteidiger „zwei, drei Tränen verdrückt“, erklärte er tags darauf. „Nicht mehr und auch nicht weniger.“ Und zwar schon vor dem Spiel und nach dem Schlusspfiff erneut. „Ich habe mich sehr gefreut, noch einmal kurz spielen zu dürfen. Das war sehr emotional.“

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Ebenso wie der Empfang, dem ihm zahlreiche Fans des VfL – vorwiegend Ultras – bei der Ankunft vor dem Stadion nach der Rückreise aus Hannover bereiteten am Sonntagabend. Die Ultras des Zweitligisten hatten zum Abschied des VfL-Urgesteins eine Art Tunnel gebaut, mit Dank- und Lobes-Bannern links und rechts. „Du bleibst ein Bochumer Junge“, stand da unter anderem.

Ultras zünden Bengalos und feiern Fabian mit Sprechchören

Die Ultras zündeten Bengalos, als die Mannschaft – mit Mundschutz – aus dem Bus stieg und mittig durch den „Tunnel“ schritt. Die Fans sangen „VfL“ und „Patrick Fabian, shalalala“, wie ein Video auf Youtube zeigt. Nicht immer wurden dabei die Abstands- und Hygieneregeln in der Coronakrise zu 100 Prozent eingehalten im Verlauf des Abends.

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Fabian appelliert an den Zusammenhalt

Aber diese historische Saison ist vorbei, und Fabian erhielt auch von den Ultras einen Abschied, der ihn bewegte. „Das war noch einmal etwas ganz Spezielles“, sagte er. „Nicht virtuell, sondern direkt spürbar.“ Auch vor den Fans am Abend hatte er das Wort ergriffen: „Ich bin wieder überwältigt“, sagte er vor dem Stadion. Typisch Teamplayer Fabian: Bereits an seinem letzten Profitag blickte er voraus.

„Die aktive Karriere ist vorbei, aber die Arbeit für den VfL geht weiter“, erklärte er den Anhängern, mit denen er so oft diskutiert hat in den letzten Jahren, in guten wie in schlechten Zeiten. „Ich kann nur sagen: Lasst uns alle zusammen anpacken. Damit wir das, was wir ergebnistechnisch in der Corona-Zeit erreicht haben, in die neue Saison transportieren können. Dann können wir den VfL wieder attraktiv machen und dahin bringen, wo er hingehört.“