Bochum. 138 Mal hat Stefano Celozzi für den VfL Bochum gespielt. Am Sonntag könnte noch maximal eine Partie dazu kommen. Sein Vertrag läuft aus.

Bereits zu dieser Saison sollte Stefano Celozzi den VfL Bochum verlassen. Der damalige Trainer Robin Dutt plante nicht mehr mit dem Verteidiger. Celozzi blieb, trainierte weiter mit. Nach dem fünften Spieltag ging Dutt. Unter Neu-Trainer Thomas Reis rückte Celozzi wieder in den Kader. Am Sonntag wurde er verabschiedet, sein Vertrag läuft aus. Der heute 31-Jährige kam 2014 von Eintracht Frankfurt zum VfL Bochum. Er absolvierte 138 Spiele für den VfL Bochum, 128 in der 2. Bundesliga, zehn im DFB-Pokal.

Herr Celozzi, nach sechs Jahren verlassen Sie den VfL nach dieser Saison. Was werden Sie besonders vermissen?

Stefano Celozzi: Sechs Jahre sind eine lange Zeit im Profi-Fußball. Am meisten werde ich die Mannschaft vermissen und die Freunde, die ich hier gewonnen habe. Der Verein, das Umfeld – es war eine schöne Zeit, ohne dass ich verschweigen möchte, dass es auch eine sehr, sehr schwierige Phase für mich gab. Dennoch werde ich auf die Zeit beim VfL immer sehr gern zurückblicken.

Wissen Sie schon, wo Sie künftig spielen werden? Welche Pläne haben Sie sportlich und für die Zeit nach der Karriere als Fußballprofi?

Celozzi: Dazu kann ich aktuell gar nicht viel sagen.

Sie haben in einer schwierigen Zeit auch das Kapitänsamt übernommen beim VfL, sind immer mit vorangegangen. Im vergangenen Sommer sollten Sie auf Wunsch des damaligen Trainers Robin Dutt ein Jahr vor dem Vertragsende den Klub verlassen. Wie sehr hat Sie das geschmerzt?

Celozzi: Das war die eben angesprochene sehr schwierige Phase, über die ich eigentlich auch nicht viel weiter erzählen möchte. Aber es hat eine Narbe hinterlassen.

In dieser Saison haben Sie trotzdem Ihren Mann gestanden, Ihre Leistung gebracht, wenn sie gefordert wurde. Wie konnten Sie sich so gut für den Klub motivieren?

Celozzi: Vielen Dank für das Kompliment! Es war nicht immer einfach und es gab auch Momente, in denen ich darüber nachgedacht habe, meinen Vertrag aufzulösen. Aber ich war es der Mannschaft und den Leuten aus dem Umfeld, die mich immer unterstützt haben, schuldig, dass ich weiter mein Bestes gebe.

2. Bundesliga - 8. Spieltag in der Saison 2015/2016: Arminia Bielefeld gegen den VfL Bochum. Der Bielefelder Fabian Klos (l) gegen Stefano Celozzi (r.), hinten Patrick Fabian. Klos spielt mit Bielefeld demnächst in der 1.. Bundesliga. Wo Celozzi spielt, steht noch nicht fest.
2. Bundesliga - 8. Spieltag in der Saison 2015/2016: Arminia Bielefeld gegen den VfL Bochum. Der Bielefelder Fabian Klos (l) gegen Stefano Celozzi (r.), hinten Patrick Fabian. Klos spielt mit Bielefeld demnächst in der 1.. Bundesliga. Wo Celozzi spielt, steht noch nicht fest. © dpa | Friso Gentsch

Spätestens seit dem Re-Start scheint das Team zusammengewachsen zu sein. Oder wie ist der Erfolg seitdem zu erklären?

Celozzi: Es ist eine wunderschöne Serie, an der jeder seinen Anteil hat. Auch Spieler wie Patrick Fabian, die zwar nicht immer auf dem Platz stehen, aber intern so wichtig sind, weil sie immer da sind und als Ansprechpartner fungieren. Es ist so, dass wir als Einheit auftreten, uns gegenseitig unterstützen. Das ist aktuell unser großes Plus.

Ein Auswärtsspiel steht noch aus, das in Hannover. Was ist Ihr Ziel, Ihr Wunsch?

Celozzi: Wir wollen unseren guten Lauf mit drei Punkten krönen. Das wäre ein gelungener Abschluss für alle.